Sehr geehrter Zuschauerraum © Bettina Frenzel

Sehr geehrter Zuschauerraum – Karl Valentin und seine Frauenzimmer

Sehr geehrter Zuschauerraum © Bettina Frenzel
Sehr geehrter Zuschauerraum © Bettina Frenzel

Karl Valentin, nach Eigendefinition „so ein langes, dünnes Krispindel“ und trotzdem vier Weibsleut, die ihm auch nach dem Tod noch immer zu Füßen liegen.

Elisabeth Augustin hat sich einen Jugendtraum erfüllt und das Leben von Karl Valentin auf die Bühne gebracht.

Rund um ihn vier starke Weibsleut, die um seine Gunst buhlten.

Da ist einmal seine Mutter, die ihr einziges, noch lebende Kind, nach Strich und Faden verhätschelt und Valentin eigentlich keiner anderen Frau vergönnt. Ihr Ein und Alles wird vergöttert und hat Narrenfreiheit – wie schon die Nachbarbuben immer riefen: „Achtung der Vei-Bua kummt!“

Mit seiner Ehefrau Gisela zeugte er zwar Kinder und auch sie durfte ihn verwöhnen und bedienen, aber an seinem Künstlerleben hatte sie keinen Anteil. Es war ihr strikt verboten, sich auch nur im Theater zu zeigen.

Ja und dann war da noch die Elisabeth Wellano, die Soubrette werden wollte und von Valentin vereinnahmt und als Liesl Karlstadt seine langjährige Bühnenpartnerin wurde. Sie, die treibende Kraft, durfte trotz ihres bravourösen Improvisationstalents, dass Valentin immer wieder auf der Bühne rettete, nie aus dem Schatten des Meisters treten. „So viele Namen, nicht einmal meinen eigenen Namen hat er mir g‘lassen.“ Immer im Konkurrenzkampf mit der Ehefrau und dann kam auch noch die um vieles jüngere Soubrette Annemarie Fischer. Annemarie Fischer durfte sogar mit Valentin auf die Bühne und nahm bei einem Spitalsaufenthalt von Liesl deren Rolle ein. Schwerst depressiv und nach einem Selbstmordversuch trat Liesl Karlstadt erst kurz vor Valentins Tod wieder mit ihm auf.

Als Valentins Stern nach dem Zweiten Weltkrieg sank, da hielt seine Frau die Familie zusammen und stärkte ihm den Rücken bis zu seinem Tod.

Jetzt sitzen diese vier Frauen zusammen und warten auf „ihren Valentin“ und haben noch immer Herzerl in den Augen.

Vera Borek als Mutter vermisst ihren Valentin genauso wie Sylvia Haider, die als Ehefrau auftritt. Julia Cencig gibt das Pantscherl und versteht sich im Jenseits doch sehr gut mit Gabriele Schuchter, die Liesl Karlstadt mimt.

Dann erscheint ihr Traummann. Florentin Groll spielt Karl Valentin, so wie Valentin leibte und lebte. Blitzgescheit, starrköpfig, ein richtiger Macho, dem trotz allem oder gerade deswegen so viele Frauenherzen zuflogen und der auch im Tod von seinen Weiberleut‘ verehrt wird.

Das Stück, bestehend nur aus Originaltexten von Karl Valentin, ist nicht nur für Valentin-Fans sehens- und vor allem hörenswert, auch alle anderen Besucher können herzlich lachen und manchmal auch nachdenklich werden.

[contentbox headline=“Info…“ type=“normal“] Liesl Karlstadt und die anderen Frauenzimmer im Hause Valentin

mit:
Vera Borek, Julia Cencig,
Florentin Groll, Sylvia Haider, Gabriele Schuchter

Texte: Karl Valentin
Buch & Regie: Elisabeth Augustin
Musik: Karl Stirner, Hannes Marek
Bühnenbild: Ilona Glöckel
Kostüme: Elke Gattinger

Am 10., 22. und 24. März übernimmt
Susanna Hirschler für Gabriele Schuchter

Eigenproduktion KosmosTheater / Wien

Premiere 8. März 2012

Weitere Vorstellungen:
9. – 24. März 2012 (Di – Sa, 20:30 Uhr)

KosmosTheater
1070 Wien, Siebensterngasse 42

Karten: € 17,- | erm. 13,- & 10,- | KosmosEuro 1,-
Sparpaket (6-Karten-Package) € 72,- + erm. € 42,-

Tel. 01/523 12 26,

URL: www.kosmostheater.at

Karten: karten@kosmostheater.at

ERM. KARTENPREIS € 13,-: Ö1-Club & Club wien.at
ERM. KARTENPREIS € 10,- bzw. Sparpaket € 42,-: SchülerInnen, StudentInnen (bis 27 Jahre), PensionistInnen, Zivildiener, Lehrlinge, Arbeitslose, RollstuhlfahrerInnen samt Begleitperson, IG-Mitglieder (IGFT, IG AutorInnen, IG Bildende Kunst, IG Kultur)
KosmosEuro: 3 Stk. / Vorstellung (außer Premiere) [/contentbox]

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