Almasy Ausstellung Schwimmer in der Wüste

Schwimmer in der Wüste – Auf den Spuren des Ladislaus Eduard von Almásy

Motoringenieur, Rennfahrer, Auto- und Flugpionier, Wüstenforscher, Abenteurer, Entdecker, Begründer der ungarischen Pfadfinderbewegung, Buchautor, nach seinem Tod Held des Filmes „Der Englische Patient“, von der amerikanischen Presse diffamiert, als Spion abgestempelt und „Abu Ramla“ – Vater des Sandes – so nannten die Beduinen Almásy.

Almásy’s Leben hört sich wie ein Märchen aus „1001 Nacht“ an und die diversen Biografien sind von Mythen, vermischt mit Wahrheit, durchsetzt.

1895 auf Burg Bernstein im damals ungarischen Burgenland in ein Milieu von Gelehrten und Forschern geboren und schon früh mit der Sehnsucht nach fernen Ländern und Abenteuern infiziert, begeisterte er sich schon früh für Fliegerei und Motorsport.

Im Ersten Weltkrieg als Kampfflieger ausgebildet, trat er nach dem Krieg in die Dienste der Autofabrik Steyr, gewann mehrere Autorennen und sollte mit seinen spektakulären Wüstenfahrten und mit Hilfe von Ferdinand Porsche österreichische Ingenieurkunst weltweit berühmt machen.

Von der Wüste und ihren Bewohnern fasziniert, machte sich Almásy auf, um ein Traumland zu finden, das legendäre Zarzura, die „Oase der Vögel“, das nur in den Erzählungen der Beduinen existierte.

Bei dieser kombinierten Expedition zu PKW und Flugzeug erforschte Almásy bei Erkundungsflügen weite Teile zwischen Ägypten, Libyen und Sudan und die Karten, die dabei entstanden, werden zum Teil noch heute verwendet.

In einer der trockensten und lebensfeindlichsten Regionen der Welt findet Almásy die rätselhaften Wandmalereien von Schwimmern in der Wüste, von Jägern, Rindern und Wildtieren und erbringt dadurch den Beweis, dass vor Jahrtausenden die Wüste als Lebensraum für Mensch und Tier bestens geeignet war.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges war die Zeit für Forschung und Abenteuer Vergangenheit und die Wüste wurde zum schwer umkämpften Kriegsschauplatz. Mit seinen exzellenten Kenntnissen des nordafrikanischen Raumes wurde Almásy der Deutschen Lufwaffe im Stab des deutschen Afrika-Korps zugeteilt und führte waghalsige Aktionen im feindlichen Gebiet aus.

Nach dem Krieg wird Almásy in Ungarn verhaftet und kommt in sowjetische Gefangenschaft, wegen Hochverrats angeklagt, freigesprochen und kann nach Österreich fliehen. Auf Einladung von König Farouk lebt er später in Ägypten, ist voll neuer Ideen und wird zum Technischen Direktor des neugegründeten Wüstenforschungsinstitutes berufen.

Almásy, der Jahre in der Wüste unter den manchmal widrigsten Umständen gesund überstand, erkrankt während eines Besuches in Österreich an Amöbenruhr und stirbt 1951 in Salzburg.

Das Landesmuseum Burgenland widmet in der Zeit vom 22. Juni bis 11. November 2012 diesem großen und letzten österreichisch-ungarischen Entdecker mit der Ausstellung „Schwimmer in der Wüste“ – Auf den Spuren des „Englischen Patienten“ Ladislaus Eduard von Almásy, eine hervorragende Ausstellung, in der versucht wird, sich dem Mythos Almásy anzunähern.

Die Ausstellung, von den Kuratoren Mag. Michael Weese und Dr. Gerhard L. Fasching bestens aufbereitet, zeichnet den Werdegang Almásys durch Bilder, historische Dokumente, Fotografien, Filmausschnitte und Exponate nach und kann doch den „Gesamtmenschen“ Almásy und seine vielen Gesichter nicht fassen.

Was Almásy auch immer gewesen sein soll, eines war er sicher – ein Zielstrebiger – der alle sich ihm bietenden Möglichkeiten ausschöpfte, um seine Träume zu verwirklichen und in seine geliebte Wüste zurückkehren zu können.

[contentbox headline=“Info…“ type=“normal“] Schwimmer in der Wüste
Auf den Spuren des „Englischen Patienten“ Ladislaus Eduard von Almásy
Ausstellungsdauer: 22. Juni – 11. November 2012

Landesmuseum Burgenland
Museumgasse 1-5
7000 Eisenstadt
Tel. +43 2682-600/1234
www.landesmuseum-burgenland.at

Öffnungszeiten
1. Juni – 30. September 2012: Mo – So & Feiertag, 9:00 – 17:00 Uhr
1. Oktober – 11. November 2012: Di – So & Feiertag, 9:00 – 17:00 Uhr

Kuratorenführung mit dem Militärgeographen Dr. Gerhard L. Fasching
Führungszeiten für Individualgäste
Sonntag, 1. Juli 2012, 16:00 Uhr
Sonntag, 4. November 2012, 16:00 Uhr

Kuratorenführung mit Mag. Michael Weese
Für Besuchergruppen gegen Voranmeldung
„Gipfelstürmer und Wüstenfüchse“ in der Langen Nacht der Museen
Film & Diskussion mit Filmautor Tom Matzek und Kurator Mag. Michael Weese
6. Oktober 2012, 22 Uhr [/contentbox]

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.