BirdLife, Danubeparks und WWF – Symposium zum Schutz des Seeadlers

Lange Zeit war es um das österreichische Wappentier, den Seeadler, schlecht bestellt. Hierzulande war er ausgerottet und nur durch intensive Bemühungen der nord- und osteuropäischen Länder und des WWF Österreich ermöglichten eine erneute Bestandszunahme.

Seit 2001 brütet der majestätische Vogel wieder erfolgreich in Österreich. Entlang der Donau und ihrer Zuflüsse findet der an der Spitze der Nahrungspyramide stehende Greifvogel Rückzugsgebiete. Sowohl die zahlreichen Adler, die jährlich an den Gewässern überwintern als auch die Bestände, die ganzjährig hier leben, finden hier wichtige Lebensräume. Hier kommt Schutzgebieten eine Schlüsselrolle zu. Doch zum langfristigen Überleben dieser Greifvogelart braucht es nicht nur österreichweit sondern auch grenzüberschreitende Maßnahmen.
2011 wurde von Danubeparks ein Aktionsplan zum Seeadler-Schutz an der Donau erarbeitet, der vom Europarat verabschiede wurde und nun schrittweise umgesetzt wird. Um ein besseres Verständnis über bevorzugte Überwinterungsareale zu erhalten, soll im ersten Schritt erhoben werden, wo sich die Gebiete befinden, was macht sie attraktiv, welche Schutzmaßnahmen müssen und sollen ergriffen werden.
Erstmalig erfolgte nun eine grenzübergreifende, europaweiter Winterzählung an der gesamten Donau. Bei einem von BirdLife, Danubeparks und WWF initiierten Symposium mit donauweiter Zählung trafen sich neben internationalen Seeadler-Fachleuten über 200 interessierte Teilnehmer und Teilnehmer in Hainburg in der Kulturfabrik. Trotz Kälte und Wind stellten sich 300 freiwillige Helfer zur Verfügung und es konnten in neun Donauländern 750 Adler gesichtet werden.
Allein in der grenzübergreifenden Region Nationalpark Donau-Auen, March und angrenzende slowakisch-ungarische Auen konnten über 100 Adler gezählt werden. Um dieses Bestand langfristig zu sichern, soll die Zusammenarbeit intensiviert und gemeinsame Schutzmaßnahmen sollen den Bestand langfristig sichern.
Das Dreiländereck Ungarn, Kroatien, Serbien ist das bedeutendste Gebiet für die Seeadler. Aufgrund der intensiven Bemühungen der Schutzgebiete Nationalpark Duna-Drava, Naturpark Kopacki rit und Naturreservat Gornje podunavlje konnten hier 200 Greifvögel gemeldet werden. Um diesen Hot Spot des Vorkommens zu sichern, soll unter dem Schutz der Unesco ein Biosphärenpark am „Amazonas Europas“ entstehen.
Von der bulgarisch-rumänischen Unteren Donau konnte aus wenigen Gebieten, vor allem aus dem Donau-Delta, 360 Adler gemeldet werden.
Die Ergebnisse der Zählung wurden im Rahmen des Symposiums live und zeitnah von den 300 Zählerinnen und Zählern gemeldet und es konnte erstmals ein Gesamtbild über die Verbreitung überwinternder Seeadler ausgearbeitet werden. Die darauf gewonnen Erfahrungen sollen dazu beitragen, die Bedürfnisse des Greifvogels besser zu verstehen, den Schutz zu verbessern und gemeinschaftlich gegen Gefährdungen wie Lebensraumverlust, illegalen Abschuss und Vergiftung vorzugehen.
Mit ihrer Teilnahme an der nachmittäglichen Exkursion, dem Zuhören bei den Fachvorträgen und dem Warten auf das Eintreffen der Zählungsergebnisse zeigten über 200 Anwesende, dass auch in der Öffentlichkeit reges Interesse an einer vielfältigen Natur und dem Schutz des Seeadlers besteht.

www.birdlife.at, www.donauauen.at, www.danubeparks.org,