Neulich im Plachutta‘s Gasthaus zur Oper

Zuerst Konzertbesuch mit Freunden und dann den Abend bei einem gemeinsamen Essen ausklingen lassen. Wir entschieden uns diesmal für Plachutta‘s Gasthaus zur Oper, das in der Walfischgasse im 1. Bezirk ideal dafür gelegen ist.

Da zwei Freunde aus Krankheitsgründen ausfielen, kamen wir zu viert, was sich im Nachhinein als vorteilhaft erwies. Die Inneneinrichtung ist schlicht gehalten und strahlt den Charme eines Bahnhofsrestaurants aus. Kleine Nischen sollen etwas Privatsphäre vermitteln. Die Tische sind für vier Personen geeignet, bei fünf wird es bereits sehr eng und bei sechs Personen ist es nur mehr ungemütlich. Da das Restaurant bis auf den letzten Platz gefüllt war, war der Geräuschpegel dementsprechend.
Wir erhielten einen Platz in einer der Nischen und nach dem Entfernen von den zwei überzähligen Gedecken war gerade genug Platz für den Gruß aus der Küche, Vorspeise und diverse Gläser.
Die Rindsuppe mit Fleischstrudel war von hervorragender Qualität und weiterzuempfehlen, das Beeftatar „klassisch“ war in Ordnung. Das Beuschel mit Knödel schmeckte, auch das Steak vom Weideochsen sowie das Schulterscherzelgulasch vom Weideochsen stellten zufrieden. Der gebackenen Karpfen schlammelte leicht und stellte sich als „Grätenfriedhof“ heraus. Nach der ungefähr zwanzigsten Gräte hatte der Fisch „gewonnen“ und wurde zurück in die Küche geschickt. Der Erdäpfelsalat schmeckte gewöhnungsbedürftig.
Als Trost gab es ein Dessert nach Wahl auf Kosten des Hauses. Die Palatschinken waren genau so, wie sie sein sollten, die darin befindliche Marillenmarmelade macht sicher auch auf jeder Semmel gute Figur.
Das Service war freundlich, aber nicht perfekt. So wurde beim Fischgedeck auf das Fischmesser vergessen. Dafür wurde Wasser ohne Berechnung serviert.

Fazit: Ein Restaurant, das auf eher schnelles Durchschleusen von Gästen ausgerichtet ist. Der dem Gast zur Verfügung stehende Platz ist mehr als knapp bemessen. Die Speisen sind zwischen „ausgezeichnet“ und „das geht gar nicht“ angesiedelt. Zu den Preisen trägt der Standort und auch der Name einen Teil bei.
Wir werden es wieder einmal versuchen, aber unser Haus- und Hofwirt hat bei der Qualität der Speisen und bei der Gemütlichkeit gewonnen, liegt aber leider nicht in der Walfischgasse.