Visuelles Gedächtnis der „Wiener Gesellschaft“: Franz Xaver Setzer Porträtfotos im Leopold Museum

Im Rahmen der Dauerpräsentation „Zwischen den Kriegen. Kunst von 1918 bis 1938“ präsentiert das Leopold Museum eine Auswahl einzigartiger Fotos der 1920er und 1930er Jahre aus dem Atelier des Wiener Fotografen Franz Xaver Setzer.

Imago Gerald Piffl stellte unter dem Titel „Wiener Gesellschaft“ über hundert Porträtfotografien zusammen, die einen außergewöhnlichen Einblick in die Wiener Fotogeschichte erlauben und ein unschätzbares Zeugnis der Wiener Kulturgeschichte sind.
Franz Xaver Setzers Fotoatelier in der Museumstraße im siebenten Bezirk war ein Treffpunkt der damaligen Haut Voile. Alles was Rang und Namen hatte ging bei Setzer ein und aus. Operndiven wie Maria Jeritza, Elisabeth Schumann, Jamilia Novotná, Lotte Lehmann oder Startenor Leo Slzak ließen sich mit Vorliebe bei Setzer abbilden.
Künstler wie Stefan Zweig, Arthur Schnitzler, Max Reinhardt oder Felix Salten wurden auf unverwechselbare Art und Weise festgehalten.
Auch die glanzvolle Opern- und Operettenära wurde von Setzer dokumentiert. Giacomo Puccini, Richard Strauss, Maurice Ravel gaben sich wie Franz Lehár oder Arnold Schönberg die Klinke zum Atelier in die Hand und ließen sich für die Welt ablichten.
Nicht nur Künstler, auch Erfinder wie Igo Strich oder Unternehmer wie Julius Meinl III. gehörten zur Klientel Setzers. Auch ließ sich Bundespräsident Wilhelm Miklas von Setzer ablichten.
Wer von Setzer fotografiert wurde, zählte eindeutig zu den Reichen und Schönen und hatte es gesellschaftlich geschafft.
Die jetzt im Leopold Museum präsentierten Fotos sollen als Zwischenbericht zur Erschließung und Bearbeitung der vorhandenen Beständen aufgefasst werden, dem in naher Zukunft eine umfangreiche Präsentation folgen soll.

Ausstellung:
Visuelles Gedächtnis der „Wiener Gesellschaft“: Franz Xaver Setzer Porträtfotos
Von Stefan Zweig bis Arnold Schönberg, von Grete Wiesenthal bis Maria Jeritza
bis 13.01.2015
Leopold Museum
Täglich, außer Dienstag von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag von 10 bis 21 Uhr
www.leopoldmuseum.org