Der Lackenradweg – Die Entdeckung einer einzigartigen Naturwelt

Podersdorf am See ist das Zentrum des Tourismus am Ostufer des Neusiedler Sees und des Seewinkels.

Als einzige Gemeinde, die direkt am See liegt und nicht von einem Schilfgürtel von ihm getrennt ist, besitzt Podersdorf einen circa 4 km langen Strand mit circa 40 ha Liegewiese. Das milde pannonische Klima rund um den See und der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel ziehen neben dem See in der Hauptsaison Scharen von Touristen an. Von Radfahren über Windsurfen oder Scypen bis zu Vogelbeobachtungen oder Baden spannt sich ein weiter Bogen für Freizeitgestaltung. Durch das seichte Wasser des Neusiedler Sees sind Familien mit Kleinkindern gerne zu Besuch, der Neusiedler See Radwanderweg führt durch Podersdorf und eine Vielzahl an Buschenschanken wartet auf Genießer. Eine Attraktion von Podersdorf ist die unter Denkmalschutz stehende circa 200 Jahre alte Windmühle mit Schindeldach, die weiß leuchtenden grüßt. Durch Podersdorf geht nicht nur der Neusiedler See Radwanderweg, hier beginnt und endet auch der circa 52 km lange Lackenradweg.

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Der Lackenradweg bietet sich vor allem für Familien mit Kindern oder für Menschen an, die Natur in vollen Zügen genießen wollen. Entlang von Salzlacken, deren Wasserstand während der Jahreszeiten zwischen 70 cm Tiefe und Austrocknung schwankt, trifft man hier auf eine Vielzahl von Vögeln. Zum Teil geschottert, zum Teil asphaltiert, führt er an Aussichtstürmen vorbei, die zum Vögelbeobachten einladen.
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Gleich bei Podersdorf, im kurzrasigen Uferbereich, ziehen im Frühjahr Graugänse ihre Jungen auf, ein Gehege mit den berühmten Mangalitzaschweinen liegt am Weg und bei einer Koppel können Pferde bestaunt werden. Seeschwalben, Säbelschnäbler und Regenpfeifer tummeln sich rund um die Stinkerseen und Zicklacke. In einer Koppel wurden auch die Przewalski-Pferde angesiedelt und Angus-Rinder weiden nebenan.
Wenn es heißer wird, trocknen kleinere Lacken aus, zurück bleibt dann eine teils morastige, teils steinhart verkrustete Mulde, die durch Salzkristalle wie angeschneit aussieht. In Illmitz wartet das Nationalpark-Informationszentrum mit Wissenswerten und Rastmöglichkeit. Hier kann man Exkursionen in die Naturschutzgebiete buchen, alljährlich findet im Frühjahr die Pannonian BirdExperience statt und während des Jahres stehen zahlreiche Ranger mit Rat und Tat zur Verfügung. Illmitz selbst ist der Ort mit der geringsten Seehöhe in Österreich. Hier sollte man beim barocken, schilfgedeckten Floriani-Haus vorbeischauen oder eine kleine Rast bei einem der zahlreichen Heurigen einplanen. Von Illmitz gibt es in der Hauptsaison eine Schiffsverbindung nach Mörbisch, in der Vor- oder Nachsaison sollte unbedingt nachgefragt werden, wann und ob ein Schiff fährt.
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Von Illmitz, vorbei an der Langen Lacke, die zu den ornithologisch interessantesten Gebieten in Österreich zählt, radelt man Richtung St. Andrä am Zicksee. Hier findet man noch die Hutweide, die Pannonische Salzalster, der Queller oder die Salzmelde sind heimisch und hin und wieder grüßt ein typischer Ziehbrunnen. St. Andrä besitzt nicht nur einige barocke Giebelhäuser, sondern auch viele Heurige, die zum gemütlichen Sitzen und genießen einladen. Der Zicksee gilt mit seinen bis zu 1,6 Metern als die tiefste Lacke des Seewinkels und ist ein Vogelparadies für sich. Von St. Andrä am Zicksee radelt man immer flach dahin bis nach Podersdorf zurück. Hier kann dann so richtig gemütlich bei einem Heurigen oder in einem der vielen Restaurants das Erlebte bei einem guten Achterl Wein und einem gschmackigen Happen verdaut werden.

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Fazit: Ein Radweg, der auch für Familien bestens geeignet ist. Unbedingt ein Fernglas mitnehmen, hier gibt es zahlreiche Vögel zu beobachten. Trinkwasser und Proviant gehört unbedingt eingepackt. Verpflegung gibt es in Podersdorf, Illmitz oder St. Andrä am Zicksee, es sind aber auch nette Rastplätze eingerichtet, die zum Rasten einladen. Beste Zeit zum Radeln ist das Frühjahr, der Frühsommer und der Herbst. Im Sommer kann es extrem warm werden. Am Lackenradweg ist Entschleunigung das Zauberwort. Wer mit Kindern unterwegs ist, fährt nur Teilstrecken, damit die Lust am Radfahren nicht verloren geht. Hier eignet sich die Teilstrecke von Podersdorf nach Illmitz besonders.

Wir haben den Heurigen Sloboda und den Seewirt, beide in Podersdorf, für Sie getestet und waren hochzufrieden.