Graz – Geschichte trifft Moderne

Zu Graz fällt vielen Menschen in Schlagworten z. B. Landeshauptstadt der Steiermark, UNESCO-Weltkulturerbe, Kulturhauptstadt Europas, Genuss Hauptstadt und City of Design ein.

Für mich ist Graz eine liebenswerte Stadt, die den Menschen in den Mittelpunkt rückt und mit ihrer Gemächlichkeit viel Platz zum Leben lässt.
Trotz ihrer mehr als 900 Jahre dauernden Geschichte ist Graz für moderne Zeitströme immer offen geblieben und zeigt sich jung und vital.
So bietet das von den Architekten Peter Cook und Colin Fournier geplante und 2003 erbaute Kunsthaus Graz eine spannende Verbindung zwischen neuer Architektur und gewachsenem Stadtkern. Die Murinsel wurde zu einem der Wahrzeichen der Stadt und verbindet, als schwimmende Muschel, durch zwei Stege die beiden Murufer. Seit März 2011 ist Graz City of Design und geht einen eigenständigen Weg, der Zeitgenössisches mit dem Weltkulturerbe der Grazer Altstadt vereint. Ein besonders gelungenes Beispiel der Verknüpfung von Alt und Neu stellt der Eingriff in die geschlossene Grazer Dachlandschaft dar, der von der UNESCO aufgrund der hohen Qualität der architektonischen Lösung gewährt wurde.
Seit langem Universitätsstadt, pulsiert hier das Leben und die junge Szene gibt merkliche Lebenszeichen von sich.

Graz_copyright Veronika Holzinger_IMG_0775
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Neben alteingesessenen Festivals wie „styriarte“, „steirischer herbst“ oder das „Berg- und Abenteuerfilmfestival“ entstehen immer wieder neue Kulturformate wie das Festival „Elevate“, das zeitgenössische Musik, Kunst und politischen Diskurs in dem Mittelpunkt stellt. Führende österreichische Literaten wie z. B. Peter Handke oder Elfriede Jelinek machten das „Forum Stadtpark“ berühmt und das „springfestival“ zählt zu Europas Top-Electronic-Festivals. Die „Diagonale“ ist bereits seit 1998 fixer Bestandteil bei den Veranstaltungen und bringt jährlich tausende Filmliebhaber und -liebhaberinnen nach Graz.

Graz_copyright Veronika Holzinger_IMG_0742
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Aber nicht nur rund zwanzig Festivals beleben die kulturelle Vielfalt, 20 Museen, 24 Galerien sowie die Grazer Bühnen mit Schauspielhaus, Oper, Next Liberty, Kasematten, Orpheum und Dom im Berg bieten Aufführungen in höchster Qualität.
Heißer Tipp auch das „Franziskanerviertel“. In den verwinkelten Gassen trifft sich Jung und Alt. Hier kommt bei einem Gläschen Wein ein Hauch südländisches Flair auf, hier kommen Magen und Gaumen auf ihre Rechnung.

Graz_copyright Veronika Holzinger_IMG_0790
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Zahlreiche Stadthotels stehen zum Übernachten zur Verfügung. Vom kleinen Boutique-Hotel bis zum Palais reicht die breite Palette. Günstige Übernachtungspauschalen für zwei oder drei Tage schonen das Geldbörsel und bieten trotzdem Qualität. Unser absolutes Lieblingshotel, das Hotel zum Dom, war leider ausgebucht. Wir entschieden uns deshalb für das Palais-Hotel Erzherzog Johann und waren, bis auf die zu weichen Matratzen, sehr zufrieden.

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Den Schönheiten der Stadt nähert man sich am besten bei Spaziergängen durch das UNESCO-Kulturerbe. Hier kann man genussvoll durch versteckte Gässchen schlendern, schaut in verträumte Innenhöfe, stolpert fast bei jedem Schritt über prächtige Bauten aus der Renaissance, Gotik oder Barock und freut sich über die prächtigen Fassaden.

Graz_copyright Veronika Holzinger_IMG_0747_f
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Tipp: Bei der Graz Tourismus Information steht eine audiovisuelle Stadtführung auf Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch und Spanisch zur Verfügung. Der Rundgang beinhaltet 32 Stationen und hat eine Gesamtdauer von circa 80 Minuten.
Wenn dann die Füße vom Herumlaufen etwas bleiern werden, setzt man sich in ein Straßencafé oder in einen der zahlreichen Gasthausgärten und genießt Grazer Gastlichkeit.

Graz_copyright Veronika Holzinger_IMG_0782
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Bei diesen Spaziergängen darf natürlich der Grazer Schlossberg mit dem Wahrzeichen von Graz, dem Uhrturm, nicht fehlen. 473 m ist er hoch, der Schlossberg und von ihm hat man einen wunderbaren Blick auf Graz, auf die Mur und die umliegende Landschaft.

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Unser Tipp: Fahren Sie mit der Schlossbergbahn auf den Schlossberg, spazieren Sie an der Kasemattenbühne und dem Gotischen Tor vorbei zum Hackher-Löwen, genießen Sie die Aussicht und wandern Sie dann ganz gemächlich den Berg hinunter Richtung Uhrturm. Jetzt haben Sie die Möglichkeit mit dem Lift bequem wieder mitten in der Innenstadt zu landen oder Sie spazieren einfach weiter bergab und genießen noch einmal einen kleinen Blick auf die Stadt.

Graz_copyright Veronika Holzinger_IMG_0809
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Noch ein kleiner Tipp: Nehmen Sie einfach eine kleine Jause mit, setzen Sie sich auf eine der vielen Bänke und bewundern Sie Graz von oben.
Wir beherzigten diesen Tipp leider nicht und wollten im Aola Upstairs einkehren. Die Tische, die in dem spärlich besuchten Lokal mit Aussicht und im Schatten gelegen waren, waren alle mit „Reserviert-Schildern“ bestückt. Die mehr als unfreundliche Kellnerin wies uns darauf hin, dass diese Tische nur für Gäste frei wären, die essen wollen. Wir könnten uns ja in die Sonne oder beim Weg, ohne Aussicht, hinsetzen. Wir wollten zwar essen, wurden diesbezüglich nicht gefragt und verzichteten auf Speis und Trank.

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Zurück in der Altstadt, schlenderten wir zum Franziskanerviertel, suchten uns ein nettes Restaurant und waren hoch zufrieden mit dem Gebotenen.
Viel Grün bietet nicht nur der Schlossberg sondern auch der Burggarten oder der Stadtpark. Mit dem dichten Verkehrsnetz gelangt man in kurzer Zeit auch zu lohnenden Zielen außerhalb der Innenstadt.

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Mit der Straßenbahnlinie 1 erreicht man z.B. den Botanischen Garten, das Weltkulturerbe Schloss Eggenberg oder auch die Basilika Mariatrost.
Sollten Sie dann noch Zeit übrig haben – rund um Graz bietet die gesamte Steiermark zahlreiche Ausflugsziele, die entdeckt werden wollen.

www.graztourismus.at