Leica S (Typ 007) – Neue Dynamik in der Mittelformat-Klasse

Auf der Photokina 2014 stellte Leica den Prototyp der Leica S vor. Ende August präsentierte das Unternehmen nun die Leica S (Typ 007), die zahlreiche Neuerungen gegenüber dem Prototyp-Modell aufweist.
Die in der Mittelformatklasse angesiedelte Kamera ist mit dem neu entwickelten Maestro II Prozessor ausgestattet, der es auf eine Bildfrequenz von 3,5 Bildern pro Sekunde bringen soll.
Der MAX CMOS-Bildsensor soll mit seiner Größe von 30×45 cm und seiner Ausstattung mit Mikrolinsen noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten beim Fotografieren und eine maximale Lichtausbeute bieten.
Dank des Prozessors und des Bildsensors soll bei Videoaufnahmen in Full HD-Auflösung die gesamte Sensorbreite von 45 mm genutzt werden, zusätzlich sollen Videoaufnahmen bis zu 4k im Super 35 Format möglich sein.
Für neue Maßstäbe in der Mittelformat-Fotografie soll auch der überarbeitete, prädiktive Autofokus sorgen. Laut Hersteller erkennt die Leica S die Bewegung des Motivs und berechnet die Entfernung im Moment des Auslösens voraus.
Die mit einem stabilen Magnesium-Druckguss Gehäuse ausgestattete Kamera soll über ein kratzunempfindliches, aus Corning®Gorilla®Glas gefertigtes 3“ Display mit einer Auflösung von 912.600 Pixeln verfügen. Ein Zwei-Achsen-Lagesensor soll die Ausrichtung im Sucherdisplay erleichtern.
Mit einem Pufferspeicher von zwei Gigabyte ausgestattet, sollen schnelle Bildfolgen möglich sein. Trotz der mehr als doppelt so hohen Bildrate soll der neue Schlitzverschluss eine Lebensdauer von mindestens 150.000 Auslösungen bieten.
Damit auch oftmaliges Obejektivwechseln kein Problem darstellt, soll auch das Bajonett aus Edelstahl gearbeitet sein. Mehrere Dichtungen sollen verhindern, dass Kamera und S-Objektive durch Umwelteinflüsse geschädigt werden können.
Laut Leica erlaubt das duale Verschluss-System dem Fotografen oder der Fotografin die Wahl zwischen dem Einsatz des schnellen Schlitzverschlusses bis zu einer Verschlusszeit von 1/4000 Sekunden und dem elektronisch gesteuerten Zentralverschluss der CS-Objektive, der Blitzsynchronzeiten bis zu 1/1000 Sekunden ermöglicht.
Ergänzt wurde die Kamera um zwei auf der Deckkappe befindliche neue Bedienelemente, die die direkte Anwahl des LiveView-Betriebs sowie der Video-Aufnahmefunktion ermöglichen sollen.
Das integrierte GPS-Modul soll optional das Geotagging der Fotos in den Exif-Daten speichern und die Systemzeit sowie die Zeitzone automatisch einstellen. Gleichzeitig soll das Modul die Steuerung und Bildkontrolle, inklusive LiveView-Modus, drahtlos über iPhone oder iPad ermöglichen.
Für maximale Praxistauglichkeit sollen die Speicherkartenslots für CompactFlash- und SD-Karten, ein optimierter Energieverbrauch und gegen mechanische Belastungen gesicherte Kabelanschlüsse sorgen.

Leica-S-LENSES-LENS
Leica-S-LENSES-LENS

Laut Hersteller stehen zur Zeit zehn Leica S-Objektive zur Verfügung, sechs davon sind optional mit Zentralverschluss erhältlich. Bei diesen Objektiven sollen alle wichtigen Brennweiten sowie ein Tilt/Shift-Objektiv beinhaltet sein. Weiters gibt Leica an, dass mit dem S-Adapter H die H-Objektive von Hasselblad und mit dem S-Adapter C die Contax 645-Objektive mit kompletten Funktionsumfang inklusive Autofokus, Zentralverschluss und automatischer Blende genutzt werden können.
Die Leica S (Typ 007) ist ab sofort im Handel erhältlich, der UVP liegt um die 15.000 Euro.