Zu einer der größten Errungenschaften der Menschheit zählt die Kleidung und deren Herstellung.
Funde belegen, dass bereits in der Jungsteinzeit Nähnadeln aus Knochen, Geweihen oder Elfenbein Verwendung fanden, als Nähmaterial verwendeten die Menschen Tierdärme oder Sehnen.
Ein wichtiger Schritt zum Herstellen eines Kleidungsstückes war dann die Nähnadel, die aus gehärtetem Eisendraht gefertigt war.
Bereits im Mittelalter wurde die zu ihrer Zeit nicht sehr angesehene Zunft der Schneider gegründet. Die sogenannten „Nähknechte“ waren meist Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, die keine schweren Arbeiten leisten konnten.
Als technischer Quantensprung gilt bis heute die Erfindung der Nähmaschine, die weit mehr als 30 Stiche in der Minute schaffte.
Bereits vor 1900 gab es in Österreich vierzig Nähmaschinenfabriken, die den Siegeszug der Nähmaschine in private Haushalte einläuteten.
Die Entwicklung der ersten Nähmaschine mit Elektromotor, die im Jahre 1889 auf den Markt kam, revolutionierte das Modegeschehen erneut.
Nach der Einführung der Koffernähmaschinen wurden die im Haushalt verwendeten Maschinen immer universeller, selbst schwierige Nähte konnten jetzt ohne größere Probleme ausgeführt werden.
Aufgrund der Computersteuerung ab den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts sank die Anzahl der Hersteller von Nähmaschinen, die einst Großen der Branche wurden vom chinesischen Markt aufgesaugt.
Noch beziehen wir zum Teil unsere Kleidung aus Billiglohnländern, wo Lohnsklaven im Akkord Massen von oft minderer Ware produzieren. Die importierten Konfektionswaren tragen dazu bei, dass Selber-Nähen sich nicht mehr lohnt.
Schön langsam setzt ein Umdenken ein, altes Wissen wird mühsam wieder aufgefrischt, selber Nähen liegt wieder im Trend, die Kleidung von „der Stange“ hat zum Teil ausgedient.
Die Ausstellung „Zickzack und gradaus – eine gute Nahtgeschichte“ im Textilen Zentrum Haslach spannt einen weiten Bogen von den Anfängen der Schneiderei bis zum Heute. Eine Zeitreise mit Zwirn und Nadel durch die Geschichte der Menschheit.
Sonderausstellung
Zickzack und gradaus – eine gute Nahtgeschichte
Bis 31. März 2016
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag von 10:00 bis 16:00 Uhr
Eingang über den Haupteingang des Textilen Zentrums Haslach
Stahlmühle 4 I
4170 Haslach
http://cms.textiles-zentrum-haslach.at