Grammeltorte

Schweineschmalz gehörte in meiner Jugendzeit zu den Hauptfetten, die in der Küche verwendet wurden. Es war günstig und schnell herzustellen und konnte auch gut gelagert werden.

Für die Zubereitung war mein Vater zuständig, der immer dafür sorgte, dass ein Topf voll „normalem“ Schweineschmalz zum Kochen vorhanden war. Ein zweites Töpfchen enthielt „Grammelschmalz“, das er nach einem ganz speziellen Rezept zubereitete und das dann, mit Knoblauch oder Zwiebel belegt, als Aufstrich auf einem selbst gebackenen Brot landete.
Die bei der Zubereitung des „normalen“ Schmalzes entstandenen Grammeln wurden gut ausgepresst und natürlich auch zum Kochen und Backen verwendet.

Hier ein Rezept meiner Großmutter, die aus Grammeln eine saftige Torte für die Jause zauberte.

Für die Grammeltorte werden 20 dag Grammeln fein gehackt.
5 dag Butter mit 10 dag Zucker und 1 Ei gut schaumig rühren. Gehackte Grammeln einarbeiten.
20 dag Mehl mit 1/2 Päckchen Backpulver versieben. Je 1 Messerspitze Zimt und Nelken untermischen.
Mehlgemisch mit Butter-/Zucker-/Ei-/Grammel-Mischung und Saft und Schale einer halben Biozitrone zu einem glatten Teig verarbeiten.
Teig ausrollen und 2/3 des Teigen in eine gefettete Tortenform geben.
Teig mit Ribiselmarmelade bestreichen. Aus dem restlichen Drittel Teig ein Teiggitter auf die Marmelade legen.
Torte bei Mittelhitze im Rohr goldbraun backen.
Grammeltorte vor dem Servieren mit Staubzucker bestreuen – fertig – guten Appetit!