Gasthaus Strasshofer in Hintersdorf im Test

Kürzlich, an einem schönen Tag, machten wir einen Ausflug in die Hagenbach-Klamm.
Auf halbem Weg entdeckten wir eine Hinweistafel, die uns auf das Gasthaus Strasshofer in Hintersdorf aufmerksam machte. Nach kurzer Beratschlagung schnell umdisponiert und kurzerhand die Route geändert.

So eine warme Suppe oder andere Kleinigkeit wäre eine schöne Erweiterung unseres mitgebrachten Proviants. Der Weg war leider etwas steiler als man bei der Klamm erwartet hätte, aber ohne Probleme auch mit guten Sportschuhen zu meistern.

Als wir die Ortschaft erreichten, mussten wir leider erstmals auf die Suche nach dem Lokal gehen. Da kein weiteres Schild in der Ortschaft uns den Weg wies, gingen wir intuitiv einfach mal in Richtung des vermeintlichen Ortszentrums.
Die Wegstrecke erwies sich länger als gedacht, wobei nicht die Länge störte, sondern vielmehr der Umstand, dass der gesamte Weg der Straße entlang zurückgelegt werden musste.

Nach geraumer Zeit erreichten wir das Gasthaus. Der Gastgarten wirkte vernachlässigt. Da wir aber außerhalb der Gartensaison waren, schenkten wir dem keine Aufmerksamkeit.

Wir betraten die Gaststätte und hatten Mühe einen Tisch zu finden, an den wir uns setzen wollten, da wir von der „Sauberkeit“ mehr als geschockt waren. Im Nebenraum erspähten wir einen Tisch, bei dem die dazugehörige Bank zumindest soweit gereinigt wirkte, dass wir uns setzten.
Bei näherer Betrachtung des Equipments stellten wird fest, dass hier Sauberkeit nicht unbedingt an erster Stelle steht. Die Sessel hatten Tropfspuren von undefinierbaren Flüssigkeiten, das Tischtuch sowie der Boden ermöglichten uns Vermutungen über die Konsumationen von unseren Vorgängern.
Da die liebe Jugend durstig war, entschlossen wir uns nur rasch Getränke zu bestellen und dann doch wieder unseren Spaziergang fortzusetzen. Als die Getränke kamen, mussten wir auch hier mit dem Ekel kämpfen.

Bei vier Heißgetränken gab es keinen sauberen Löffel und nur einer von uns durfte sich über eine Tasse ohne Spuren des Vorgängers freuen. Das dazu servierte Keks, das original eingeschweißt war, nutzten wir zum Umrühren. Bei den Kaltgetränken war die Situation leider auch nicht besser. Hier durfte sich keiner von uns über ein sauberes Glas freuen. Wir machten aus der Not eine Tugend und tranken aus der Flasche.

Für Kinder bietet das Gasthaus eine Spielecke, die leider aber auch sehr verschmutzt war. Dies erstreckte sich auch auf die bereitgestellten Spielsachen.

Die sanitären Einrichtungen suchten wir aus Selbstschutz nicht mehr auf.
Die Bedienung war sehr freundlich und rasch, leider jedoch war das Erscheinungsbild dem Lokal angepasst.

Die Qualität der Speisen können wir nicht bewerten, da wir später, nach dem Verlassen der Gaststätte, auf unseren mitgebrachten Proviant zurückgriffen.

Das Gasthaus rühmt sich auf seiner Internetseite zwar über eine mehr als einhundertjährige Geschichte, die bereits im Jahre 1900 begann, erlebte eine wechselhafte Zeit und bot allem Anschein nach immer ein reichhaltiges Angebot. Die Sicherung der Nahversorgung ist auch unbestritten sehr positiv zu sehen, wiegt aber leider in keiner Weise die mangelhafte Hygiene im Lokal auf.

Somit kann als Fazit nur von einem Besuch im Gasthaus Strasshofer in Hintersdorf abgeraten werden. Viel Potential und Geschichte treffen hier auf Ekel-Faktor und Vernachlässigung.

Gasthaus Strasshofer
geöffnet Montag bis Samstag ab 7:00 Uhr und Sonntag ab 8:00 Uhr
Donnerstag ab 12:00 Uhr Ruhetag!
Hauptstraße 85, 3413 Hintersdorf
www.gasthaus-strasshofer.at