Hiroji Kubota im Fotomuseum WestLicht

Der 1939 in Tokyo geborene Hiroji Kubota gehört nicht zu den Fotografen, die immer und überall auf der Jagd nach dem spektakulärsten Bild sind.
Trotzdem, oder gerade deshalb, ist es Kubota gelungen, Zugang zu Orten und Menschen zu finden, die für die meisten Fotoreporter unerreicht blieben oder bleiben.

Seine ersten fotografischen Schritte machte Kubota mit Aufnahmen der radikalen Bürgerrechtler der Black Panther Party, deren Vertrauen er erringen konnte. Der ab 1965 als freier Fotograf tätige Kubota bereiste mehr als fünfundsiebzig Mal das ehemalige Burma, das jetzige Myanmar und war circa sechseinhalb Jahre in China unterwegs. Selbst Nordkorea öffnete seine Pforten und der Fotograf konnte einen kleinen fotografischen Einblick in dieses abgeschottete Land werfen.
Immer dicht am Geschehen, war er im Zuge seiner fotografischen Tätigkeit einer der letzten ausländischen Fotografen, die vor der Eroberung Saigons durch die Nordvietnamesische Armee ausgeflogen wurden.

Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde er Mitglied von Magnum und baute in den 1990ern das Büro der Fotografenvereinigung in Tokyo auf.
Für die ab 3. März 2016 laufende Ausstellung öffnete Hiroji Kubota sein Archiv und wählte aus vier Millionen Aufnahmen mehr als 80 Fotografien, die einen breiten Querschnitt seines 50jährigen Schaffens bieten.
Laut Veranstalter wurden Schwarz-Weiß-Negative als Platinumprints neu abgezogen, von Farbfotografien sollen in Zusammenarbeit von Kubota und Nino Mondhe hochwertige Abzüge im Dye-Transfer-Verfahren hergestellt worden sein.

Zu der bis 22. Mai 2016 laufenden Ausstellung wurde ein eigenes Buch gestaltet, Überblicksführungen runden die Ausstellung ab.

Hiroji Kubota
Photographer
Von 3. März bis 22. Mai 2016
WestLicht. Schauplatz der Fotografie
Westbahnstraße 40, 1070 Wien
www.westlicht.com