MuH – Mensch und Haustier im Landesmuseum Niederösterreich

Die Entwicklung der Menschheit ist eng mit der Domestizierung von Tieren verbunden. Erst nach dem Zähmen von Wildtieren konnten Jäger, Fischer und Sammler sesshaft werden und größere Gemeinschaften bilden.

Die Tiere lieferten durch ihre Haut oder Wolle die nötige Grundlage zur Herstellung von Kleidung. Auch die Beschaffung von Nahrung wurde immens erleichtert. Neben Milch konnte auch ihr Fleisch genossen werden, dadurch waren Misserfolge bei der Jagd nicht mehr existenzbedrohend.
Immer mehr Tiere wurden domestiziert und veränderten die Lebensweise der Menschen.
Für den Transport wurden bald Esel oder Pferd eingesetzt, in anderen Breiten erfüllte unter anderem das Kamel diese Zwecke.

Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde, Eseln, Schweine und Geflügel auf unseren Bauernhöfen leben. Beim Imker finden wir den Honig, den er aus seinen Bienenstöcken erntet.

Unser Verhältnis zu diesen Nutztieren hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Die einst gehegten und gepflegten, da wertvollen Tiere, vegetieren oft in Massentierhaltung dahin. Immer neue Züchtungen sollen mehr Ertrag liefern, gefragt sind Tiere, die schnell möglichst viel Gewinn erwirtschaften. In letzter Zeit setzt schön langsam wieder ein Umdenken ein, es wird wieder mehr auf artgerechtere Haltung Wert gelegt. Kleinere landwirtschaftliche Betriebe finden Marktnischen, Bio ist wieder in.

Mit Tieren, die wir nicht den Nutz- sondern den Haustieren zuordnen, gehen wir sorgsamer um. Unser liebstes Haustier ist nach wie vor der Hund, dicht gefolgt von Katzen und dann kommen Vögel. Für sie sind wir bereit, tief in die Tasche zu greifen und geben durchschnittlich 63 Euro im Monat für das Tier aus. Eine riesige Industrie hat sich unsere Tierliebe zu Nutze gemacht, hier werden Millionenumsätze erzielt. In letzter Zeit wird sogar vegane Nahrung für sonst fleischfressende Tiere angeboten, der Markt brummt.

Das Landesmuseum Niederösterreich widmet den Haustieren eine eigene naturkundliche Sonderausstellung und beleuchtet die Jahrtausende alten Beziehungen zwischen Tier und Mensch. Gleichzeitig versucht die Ausstellung Licht ins Dunkel zu bringen, was denn ein Haus- vom Nutz- und Wildtier unterscheidet.

Museumstouren für Familien und Erwachsene sowie eine Publikation von Erich Steiner runden die Ausstellung ab.

MuH – Mensch und Haustier
Vom 13. März 2016 bis 12. Februar 2017
Dienstag bis Sonntag, Feiertage von 9:00 bis 17:00 Uhr
Landesmuseum Niederösterreich
Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten

www.landesmuseum.net