Im Land der Mostbirnbäume

Die Mostviertler Landschaft bietet für jeden Gast genau das, was er sucht. Von romantischer alpiner Bergwelt bis zu sanfter Hügellandschaft nahe der Donau gibt es eine Vielzahl an reizvoller Gegend zu entdecken.

Besonders im Frühling locken entlang der 200 km langen Moststraße in etwa 750.000 Birnbäume, die sich im April mit voller Blüte schmücken.

Vorbei an trutzigen Vierkanthöfen, hinauf auf die Hügeln und dann wieder hinab ins Tal, immer das weiße Blütenmeer vor Augen, schlängelt sich die Straße durch uraltes, geschichtsträchtiges Siedlungsgebiet.

Heute fast unvorstellbar, aber zu Beginn der „Wirtschaftswunderjahre“ in den späten 1950er und Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts, wurden zahlreiche dieser knorrigen alten Birnbäume gerodet, da der Most als „von gestern“ galt und Konsumenten und Konsumentinnen auf andere Getränke zurückgriffen. Diese Kulturlandschaft, im Laufe der Jahrhunderte gewachsen, konnte in letzter Minute gerettet werden und ist heute Anziehungspunkt für Naturliebhaber und -liebhaberinnen sowie für Genießer und Genießerinnen.

Wer das größte zusammenhängende Birnbaumgebiet Europas intensiver erleben will, sollte eine zünftige Radtour oder eine schöne Wanderung einplanen.

Eine nette Wanderung, die auch mit Kind und Kegel zu schaffen ist, ist der „Karl Lammerhuber-Blick-Weg“, der in sanftem Auf und Ab ab Biberbach sieben aussichtsreiche Kilometer bietet.

Auf verkehrsarmen Landstraßen oder auf beschilderten Radwegen gibt es entlang der Moststraße Tagesetappen von 24 bis 42 km Länge, bei denen sich auch das Absteigen lohnt.

Auf Kulturinteressierte wartet der „Vierkanter Gottes“, das barocke Stift Seitenstetten. Neben barocken Kunstschätzen kann im Historischen Hofgarten eine Galerie besucht werden, die Einblicke in die Lebenswelt verschiedener Künstler erlaubt. Viel Geschichte vermittelt die heurige Sonderausstellung „Schau ma amoi – Wirtschaft und Werte 2.0“, die sich dem Staatsvertraskanzler Julius Raab widmet.

Noch mehr Geschichte gibt es mit Ostarrichi-Kulturhof in Neuhofen an der Ybbs. Hier kann man, sozusagen in der Wiege Österreichs, eine Faksimile der Gründungsurkunde Österreichs aus dem Jahr 996 bewundern.
Die älteste figürliche Glasmalerei Österreichs, das Margaretenfenster, das zwischen 1230 und 1240 entstand, findet man im einstigen Stift Ardagger.

Nicht nur Kinder und Jugendliche werden sich auf einen Rundgang im Tierpark Stadt Haag in Stadt Haag freuen. Auf 33 Hektar im Park von Schloss Salaberg haben rund sechshundert Tiere ihre Heimstätte und warten auf Besucher und Besucherinnen. Auf die Youngsters wartet neben Ponyreiten auch ein Abenteuerspielplatz, auf dem sie sich so richtig austoben können.

Wer schon immer eine Straußeneierspeise oder einen Straußeneierlikör kosten wollte, sollte dem Straußenhof Ebner in Winklarn einen Besuch abstatten.

In Gigerreith bei Amstetten kann man wieder ein Stück bäuerliche Geschichte erleben. Im Mostviertler Bauernmuseum erzählen rund 18.000 Ausstellungsstücke vom einstigen Leben der bäuerlichen Bevölkerung.

Einen kleinen Abstecher sollte man auch zum MostBirnHaus Birnenwelt machen, wo nicht nur die Erlebnisausstellung „Birnenleben“ für neue Erkenntnisse rund um das „Birnenleben“ vermittelt, hier können auch Schmankerln und diverses Kunsthandwerk erstanden werden.
Wer Gusto auf ein ofenfrisches Schweinsbratl mit zünftigen Beilagen und ein Glas Most hat, sollte im „Haus der God’n“ einkehren – danach strampeln sich die Kalorien ja wieder wie von selbst
herab.
Mehr über die Mostbirne erfährt man auch in Oed-Öhling, wo die „Mostelleria – die geheimnisvolle Welt der Mostbirne“ wartet.

Nostalgisch geht es im historischen Ambiente des ehemaligen FF-Depots in Strengberg zu. Im Nostalgie-Museum Drahtesel & mehr gibt es Raritäten und original restaurierte Fahr- und Motor-Räder zu bewundern.
Mit der angegliederten Sonnen-Tankstelle werden vor allem E-Biker und -Bikerinnen ihre Freude haben. Hier können sie nämlich die Akkus ihrer Drahtesel kostenfrei aufladen.

Weil wir gerade bei E-Bikes sind. Die mugelige Landschaft spricht auch deren Fans an, da man sich gleich auf vier Radrouten auf die Spuren des Mostes begeben kann.

Die Kollmitzberg-Runde bei Ardagger geht zwar schön bergauf, aber mit dem E-Bike ist es bequem zu schaffen. Oben hat man nicht nur einen wunderschönen Ausblick auf die gesamte Alpenkette vom Schneeberg bis zum Traunstein und über das Donauland bis weit ins böhmische Massiv, man kann auch die Wallfahrtskirche am Kollmitzberg besuchen.

Besonders empfehlenswert ist die Mosthöhenstraßen-Radtour, die weite Blicke in die Landschaft ermöglicht und bei der die blühenden Birnbäume besonders prächtig zu sehen sind.

Hügelig geht es auch auf der rund 54 Kilometer langen Mostbaron-Radtour weiter. Sie beginnt beim Stift Ardagger, macht dann einen großen Bogen rund um Amtsketten und am Ende gelangt man wieder an den Ausgangspunkt.

Wer sich genau über die Routen informieren will, für den gibt es die „MostRadCard“, die bei der Orientierung und Planung hilft und auch Routen beinhaltet, die mit Kindern zu schaffen sind. In ihr findet man neben Ladestationen, wie beispielsweise das RelaxResort Kothmühle in Neuhöfen an der Ybbs, auch E-Bike-Betriebe, die auch E-Bikes verleihen.

Bei soviel sportlicher Betätigung knurrt bald der Magen. Aber keine Angst, hier kann geholfen werden. Entlang der ehrwürdigen Birnbaumzeilen gibt es Moststraßen-Wirtshäuser und urige Moststraßen-Heurige, die die gschmackige Mostviertler Küche ihren Gästen kredenzen.

Wer länger das Gebiet der Moststraße genießen will, der findet sicher ein passendes Zimmer, genau nach seinem Geschmack.

Naturliebhaber und -liebhaberinnen, die sich genau über den aktuellen Stand der Birnbaumblüte informieren wollen, können das Naturgeschehen unter http://www.mostviertel.at/birnbaumblueten-webcam genau beobachten.

Und wer die Moststraße von ganz oben bewundern will, der sollte den 30-minütigen Rundflug mit einer dreisitzigen Piper ab dem Flugplatz Seitenstetten buchen.

www.moststrasse.at

www.mostviertel.at