Natürlicher Pflanzenschutz im Garten

Wir Menschen lieben unsere Ordnung. Im Haus jagen wir jedem Staubkorn nach und im Garten war es lange Zeit verpönt, auch nur ein Stengelchen „Unkraut“ in der Wiese zu dulden.

Unser Hang zum „aufgeräumten“ Garten ging soweit, dass wir mit Chemiekeulen gegen jeden „Störenfried“ zu Felde zogen und dadurch jeden natürlichen Lebensraum für Nützlinge systematisch vernichteten.

Durch die entstandene Störung des biologischen Gleichgewichts konnten sich Schädlinge vermehren und wir schlugen mit noch mehr Insektiziden zurück.

In den letzten Jahren setzte ein Umdenken ein und immer mehr Menschen wollen ihr tägliches Umfeld so naturnah wie möglich gestalten. Da natürliche Insektenräume immer weniger werden, können Gartenliebhaber und -liebhaberinnen durch kleine, aber sinnvolle Maßnahmen mithelfen, den Nützlingen eine Heimat zu schaffen.

Wer nicht gerade über eine Wildgehölzhecke verfügt oder sich keinen Steinhaufen in der Sonne im Garten aufschichten möchte, kann durch Insektenhäuser neue Unterkünfte für zum Beispiel Hummeln, Wildbienen, Florfliegen oder Ohrwürmer zur Verfügung stellen.

Natürlich kann man diese Insektenhotel schon fix und fertig kaufen, aber auch günstig selber anfertigen. Dazu braucht man nicht viel handwerkliches Geschick, es genügt etwas guter Wille und etwas Fantasie.

Marienkäfer, Spinnen und Florfliegen begnügen sich oft schon mit einem alten Hartholzstück, in dem verschieden große und unterschiedlich lange Löcher gebohrt wurden. Wenn dann dieses Holz noch an einem warmen und geschützten Platz hängt, kehrt bald Leben ein.
Wenn man bedenkt, dass ein erwachsener Marienkäfer beim Fressen es immerhin auf 150 Blattläuse pro Tag bringt und seine Larve in ihrer Entwicklungsphase bis zu 800 Blattläuse verspeist, dann findet man sicher ein Plätzchen für diese Tiere zum Wohnen.

Tontöpfe oder die wieder so beliebten Rosenkugeln können mit Holzwolle gefüllt werden und schon bieten sie ein gutes Tagversteck für Ohrwürmer. Zur Leibspeise von Ohrwürmern zählen ebenfalls Blattläuse, die sie bei ihren Nachtausflügen genüsslich verzehren.

Vielleicht gibt es im Garten eine kleine Ecke, wo ein Holzhaufen oder ein Laub- und Reisighaufen Platz finden. Igel und Co. werden ihnen dankbar sein und Sie werden sich über die weniger werdenden Schädlinge freuen.

Besonders hübsch macht sich eine Wildkräuterecke, deren Kräuter nicht nur für das berühmte „Tüpfelchen auf dem i“ beim Würzen in der Küche sorgen, sondern auch Insekten anlockt und ihnen auch beim Überwintern hilft.

Ganz luxuriös ist ein Nützlingshotel, das für verschiedenste Tiere den passenden Unterschlupf bietet. Wer ein solches anfertigen will, findet unter www.umweltberatung.at die genaue Anleitung zum Bau eines solchen Hotels und noch allerlei Tipps, wie der Garten so gestaltet werden kann, dass sich Mensch und Tier wohlfühlen.