Mit dem Wohnmobil durch Fünen

Wer in Dänemark Fünen besucht, wird bald feststellen, dass hier die Hauptroute nach Kopenhagen durchgeht.

Du spürst die Ungeduld bei manchen Reisenden, sie wollen weiterkommen, Kopenhagen ist ihr Ziel und dann hinüber nach Schweden, nach Stockholm.

Wunderbare Reiseziele, aber wenn es sich irgendwie ausgeht, sollte man sich doch mehr Zeit für die herrliche Natur mit ausgedehnten Waldlandschaften und weiten Sandstränden auf Fünen nehmen. Sanfte Hügel wechseln mit, ja auch das ist Dänemark, bergähnlichen Anhöhen ab, weite Ebenen sind von tiefen Tälern mit Seen und Sümpfen durchzogen.
Auf der drittgrößten dänischen Insel warten Fischerorte, idyllische Gutshäuser, gemütliche Dörfer, alte Städte und eine Unzahl an Schlössern und Herrensitzen. Natürlich haben auch hier die Wikinger ihre Spuren hinterlassen und nach dem große Sohn Dänemarks, dem Märchenerzähler Hans Christian Andersen, bekam Fünen den Beinamen „Märcheninsel“.

Dänemark_©V. Holzinger
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Mehr als 1100 km Küste laden zum Relaxen, im Osten findet man Sandstrände, im Westen, trotz der vielen Gäste, noch das ein oder andere einsame Plätzchen. Der Norden kommt klimamäßig etwas rauer daher und im Süden warten die Hafenstädte auf Besucher und Besucherinnen.

Dank des meist milderen Klimas werden, neben Südostjütland, Fünen, Lolland-Falster und Møn liebevoll auch als „Dänische Südsee“ bezeichnet.

Dänemark_©V. Holzinger
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Hier machen auch viele Einheimische Urlaub, Teile des Ostseeradwegs, der von Jütland bis zu den Kreidefelsen von Møn führt, laufen durch dir Region. Hier trifft man auch Berliner und Berlinerinnen, die den 640 km langen Fernradweg Berlin-Kopenhagen auf ihren Rädern absolvieren. Damit wir nicht vergessen: Schöne Grüße nach Berlin, es waren zwei nette Tage, die wir mit Euch verbringen durften. Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen.
Golfer und Angel-Fans finden hier genügend Plätze, um ihren Hobby zu frönen. Auf Kinder und Familien wartet in Odense Dänemarks Eisenbahnmuseum, das über einen Zeitraum von mehr als 150 Jahren die Geschichte der Reisen mit Zug, Fähre und Bus präsentiert. Damit Spiel und Spaß nicht zu kurz kommen, gibt es einen Minizug, der durch die Gegend „braust“.

Dänemark_©V. Holzinger
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Wer „live“ alles über das Leben auf dem Lande vor fast 200 Jahren erleben will, sollte im Freilichtmuseum „Den Fynske Landsby“ in Odense vorbeischauen.
Für Interessierte, die noch weiter in die Vergangenheit eintauchen wollen, bietet das Eisenzeitdorf bei Stavidsydalen den passenden Input. Aufgrund archäologischer Funde wurde hier ein komplettes Dorf aus der Eisenzeit rekonstruiert, in dem Besucher und Besucherinnen hautnah das Leben von einst erforschen können.

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Odense selbst, die drittgrößte Stadt Dänemarks, steht ganz im Zeichen von Hans Christian Andersen. Im Kinderkulturzentrum „Fyrtøjet“ können die Youngsters tief in die Traumwelt des großen Geschichtenerzählers eintauchen. Ein Treffpunkt von vielen Touristen und Touristinnen ist die schön renovierte Armenhausgasse, in der sich das Geburtshaus des Dichters befindet. Absolut sehenswert auch die Skt. Knuds Kirke mit ihrem Goldaltar, der gotische Dom Odenses. Die Altstadt mit ihrer drei Kilometer langen Fußgängerzone lädt zu einem Bummel, Shopping-Fans finden sicher das ein oder andere Stück in den zahlreichen Geschäften.

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Gemütlicher geht es im Örtchen Bogense zu, das mit seinen bunten, kleinen Häusern zum Strandeln einlädt. Schauen Sie beim „Pis Manneken Brunnen“ oder der Meerjungfrau „Elle“ vorbei und gönnen Sie sich eine kleine Auszeit in einem netten Kaffeehaus.

Zwischen Odense und Bogense findet man das Glavendruplunden-Monument, das aus einer schiffsförmigen Steinsetzung besteht, die mit einem Runenstein aus der Zeit der Wikinger gekrönt ist. Die auf dem Findling eingemeißelten 210 Zeichen gelten als Dänemarks längste Schrift aus dieser Zeit.

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Zahlreiche Dörfchen, wie zum Beispiel Viby im Landesinneren oder in der Gegend von Fyns Hoved, ganz oben im Norden, am Zipfel von Fünen sozusagen, lassen glauben, dass die Zeit stehen geblieben ist.
Das Vogelschutzgebiet Fyns Hoved ist nicht nur für Ornithologen und Ornithologinnen einen Besuch Wert. Wer keine Vögel beobachten will, findet in der Nähe das Marhøj Grab, das aus der Bauernsteinzeit stammt und das größte Einkammergrab Dänemarks ist.

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Eine Pause sollte man auch in der Stadt Kerteminde einlegen. Besuchen Sie das Johannes Larsen Museum, wandern Sie durch die engen, gemütlichen Straßen und versäumen Sie nicht das Fjord & Belt Zentrum, das spannende Einblicke in das Fjord- und Beltleben gewährt.
Die Gewässer rund um Kerteminde nutzten schon die Wikinger für ihre Zwecke. Das wichtigste Überbleibsel aus der Wikingerzeit vor 1000 Jahren ist das Wikinger Museum in Ladby, in dem sich Dänemarks einziges Wikingerschiffsgrab befindet.

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Auf Munkebo Bakke hat man eine wunderbare Aussicht über den Fjord und über den Bodden. Auch hier findet man die Spuren der Wikinger, hier soll der König von Ladby einst Männer postiert haben, die den Verkehr zwischen den beiden Gewässern genau beobachten mussten.
Südlich von Kerteminde liegen einige der schönsten Buchenwälder Dänemarks, hier kann man entlang der Steilküste schöne Aussichten auf die Bucht genießen.
Nördlich des Städtchens liegt Nordstranden, der als einer der besten Strände auf Fünen gilt und für Kinder geeignet ist.

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Wie schon erwähnt, warten auf Fünen zahlreiche Schlösser, Herrenhäuser und Kirchen, die lohnen, besucht zu werden. Im Herrenhaus Ulriksholm warten Kaffee, Kuchen und ein schön gepflegter Garten auf Besucher und Besucherinnen, nicht weit entfernt steht die Sønder Næra Sognekirke, die mit schönen romanischen Kalkmalereien verziert ist. Das Örtchen Gisela besitzt eine reich bemalte Kirche, die absolut sehenswert ist.

Nicht versäumen sollte man Egeskov, das als eines der schönsten Wasserschlösser der Renaissance in ganz Europa gilt. Für das Schloss und das circa 20 Hektar große Gelände sollte man genug Zeit einplanen, da der Eintritt zwar nicht günstig, aber ob des Gebotenen absolut gerechtfertigt ist.

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In der Nähe von Tarup findet man das Renaissanceschloss Holckenhavn und nicht weit entfernt liegt die Stadt Nyborg, die mit einer netten Altstadt und vor allem mit seinem Schloss punkten kann. Die Festungsanlagen wirken trutzig und mächtig, Nyborg Slot ist die älteste Königsburg Dänemarks.

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Einen Abstecher sollte man auf die Insel Tåsinge machen. Hier liegt Valdemars Slot, das im Jahre 1639 bis 1644 von Christian IV. erbaut wurde. Zum Besichtigen sind immerhin 25 Säle, die mit zahlreichen Kunstgegenständen bestückt sind.

Bevor man jetzt über die 18 km lange Storebælt Brücke hinüber nach Seeland wechselt, kann man noch den ein oder anderen Sandstrand besuchen und, falls die Temperatur des Wassers doch zu frisch ist, wenigstens die Zehen ins Meer tauchen.