Die Geschichte des Wiener Linienwalls im Bezirksmuseum Wieden

Dass Wien einst eine heiß umfehdete Stadt war, davon zeugen die letzten kärglichen Reste des Linienwalls.

Der einst zum Schutz gegen die immer wieder einfallenden Kuruzzen errichtete Wall sollte als zweiter Befestigungsring um Wien dienen. Da die Erhaltung zu kostspielig wurde, wurde die Linie kurzerhand in eine Steuergrenze umgewandelt.

Am Ende des 19. Jahrhunderts, nach der Eingemeindung von zahlreichen Vororten, wurden große Teile des mit Palisaden verstärkten Erdwalls geschliffen und an dessen Stelle, als Gegenentwurf zur Wiener Ringstraße, der Gürtel ausgebaut und mit dem Bau der ersten Wiener Stadtbahn begonnen.

Entlang des Gürtels entstanden prägnante und unverwechselbare „Volkswohnpaläste“, die für die Wiener Bevölkerung lebenswerte Wohnungen boten.

Von 1989 bis 2012 konnte die Stadtarchäologie Wien den Aufbau, Verlauf und Ausgrabungen rund um den Linienwall aufarbeiten und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu einer Ausstellung zusammenfassen.

Wer die bereits in der Volkshochschule Meidling und im Bezirksmuseum Simmering gezeigte Ausstellung versäumt hat, kann dies nun bis 13. April 2017 im Bezirksmuseum Wieden nachholen.

Zum Nachlesen wurde die Publikation „Der Wiener Linienwall. Vom Schutzbau zur Steuergrenze“ (ISBN 978-3-85161-064-2) herausgegeben, die mit zahlreichen farbigen Abbildungen aufwarten kann.

„Der Wiener Linienwall. Vom Schutzbau zur Steuergrenze.“
Posterausstellung der Stadtarchäologie Wien
bis 13. April 2017
Öffnungszeiten: Dienstag von 10 bis 12 Uhr und Donnerstag von 18 bis 20 Uhr (in den Schulferien geschlossen)
Der Eintritt ist frei!

Bezirksmuseum Wieden
Klagbaumgasse 4, 1040 Wien