MAK – Bucheinbände der Wiener Werkstätte

Ein Bucheinband sagt zwar nicht tausend Worte, wenn er aber ästhetisch gestaltet, ist die Vorfreude auf den Buchinhalt noch einmal so groß.

Zahlreiche Künstler und Künstlerinnen verpflichteten sich der künstlerischen Gestaltung von Büchern und kreierten facettenreiche Einbände mit hochwertigem und durchgängigem Design.

In einer eigenen Ausstellung präsentiert nun das MAK kostbare Schätze, die von den Wiener Werkstätten in der Zeit um 1900 mit höchster handwerklicher Qualität gefertigt wurden.

Entwürfe von z. B. Josef Hoffmann, Koloman Moser und etwas später von Eduard Josef Wimmer-Wisgrill wurden umgesetzt, wobei man sich eines breiten technischen Repertoires bediente.

Feinstes Leder oder auch Stoffe waren das Grundmaterial, geschmückt durch Ledereinlagen, Vergoldungen oder auch Lederflechtungen.

Ganz der Zeit entsprechend waren abstrahierte florale Elemente und geometrische Formen vorherrschend, ab 1924 verwendete Hoffmann rhythmisch aneinandergereihte wellenförmige Profile, die sich auch in seinen Bauten wie dem Österreichischen Pavillon der Pariser Exposition internationale wiederfinden.

Erst nach 1918 nahmen sich Künstlerinnen wie z.B. Mathilde Flögl oder Anna Schröder der Gestaltung von Bucheinbänden an. Die Gestaltung wurde verspielter, Blumen hielten Einzug, auch waren naturalistische figürliche Motive beliebt.

Mit rund 70 Büchern aus den Privatsammlungen von Ernst Ploil und Richard Grubmann sowie 40 Entwurfszeichnungen und rund 500 Lederstempeln aus der MAK-Sammlung gibt die Ausstellung „Bucheinbände der Wiener Werkstätte“ einen schönen Überblick über kreative und ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten und deren professionelle handwerklich Umsetzung.

Bucheinbände der Wiener Werkstätte
8. März bis 28. Mai 2017
Dienstag von 10:00 bis 22:00 Uhr
Mittwoch bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr
Jeden Dienstag von 18:00 bis 22:00 Uhr Eintritt frei!

MAK-Kunstblättersaal
Stubenring 5, 1010 Wien

www.MAK.at