Gebackener Leberkäse

Kindheitserinnerungen begleiten uns bis ins hohe Alter und prägen unsere Vorlieben aber auch Abneigungen für oder gegen das ein oder andere Gericht.

Neulich mit Freunden unterwegs, die Füße unter dem Wirtshaustisch ausgestreckt, die Speisekarte studiert – und da gab es doch glatt einen gebackenen Leberkäse, bei dessen Erwähnung mein lieber Gespons gleich die Augen verdrehte, da er den überhaupt nicht mag.

Aber auch einer unserer Freunde meinte sofort: „Gebackenen Leberkäse bringe ich seit meiner Kindheit nicht mehr hinunter“.

Nun, die Sache ist ganz einfach. Als Kind neu im Internat, das erste Wochenende ohne Eltern und auf dem Teller ein Stück Gebackenes, das wie ein Schnitzel ausschaute, das es Zuhause nur an Feiertagen gab. Ein Lichtblick sozusagen in all der Einsamkeit. Beim Aufschneiden stellte sich schnell heraus, dass das vermeintliche Schnitzel eigentlich gebackener Leberkäse war. Die Enttäuschung war riesengroß, die Tränen spritzten nur so aus den Augen, das Heimweh hatte gesiegt.

Da ich diesbezüglich von solchen Kindheitserinnerungen nicht belastet bin, musste ich mich sofort damit verwöhnen lassen und für Sie habe ich jetzt das passende Foto und natürlich auch das passende Rezept.

Für den gebackenen Leberkäse werden 2 Eier mit 2 Esslöffel Milch, 2 Esslöffel Öl und etwas Salz gut verschlagen.
Pro Person 1 bis 2 Scheiben Leberkäse beidseitig in Mehl tauchen, dann durch die Eimischung ziehen und beidseitig in Bröseln wenden, Bröseln etwas andrücken.
Leberkäse in heißem Butterschmalz oder Schmalz beidseitig goldgelb backen, mit Küchenkrepp abtupfen – fertig.

Gebackenen Leberkäse mit in Butter und Petersilie geschwenkten Erdäpfeln, Sauce tartare und Salat nach Saison servieren – guten Appetit!