Feldkirch – Geschichtsträchtige Stadt im Ländle

Im äußersten Westen Österreichs, nahe den Grenzen zum Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz, liegt Feldkirch, die zweitgrößte Stadt des „Ländles“.

Die um 1200 von Graf Hugo I. von Montfort gegründete Stadt wird noch heute von dessen mächtiger „Schattenburg“ überragt.
Die um 1500 zu einer mächtigen Festung ausgebaute Burg diente nicht nur als Schutzburg, sie wurde auch im Laufe der Zeit als Wohnhaus, Armenhaus und Gefängnis genutzt. Heute ist die Schattenburg nicht nur die besterhaltene Burg in der Region, sie beherbergt auch ein nettes Museum und ein Restaurant. Weiters bietet sie einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und auf die umliegenden, hochaufragenden Berge mit ihren gleißenden Gipfeln.

Feldkirch_©M.-Holzinger

Am Fuße der Schattenburg breitet sich die „Neustadt“ aus, der älteste und heute denkmalgeschützte Innenstadtteil Feldkirchs.
Im Mittelalter von einer stattlichen Stadtmauer umgeben, findet sich von ihr heute nur mehr ein karger Rest auf der Nordseite des Montforthauses.

Feldkirch_©M.-Holzinger

Den Stadtkern von Feldkirch, wo selbst das an der Ill gelegene Gefängnis von außen keine Furcht einflößt, erkundet man am besten zu Fuß.

Von der Schattenburg hinunter, durch den kleinen Stadtteil Gaiszipfel, dann hinüber zum Montforthaus und zu den Resten der Stadtmauer.

Feldkirch_©M.-Holzinger

Wer schon den Burgberg erklommen hat und wieder herunter gewandert ist, kann entlang des Ill sich einmal ein Platzerl suchen.
Mit Blick aufs Landeskonservatorium Vorarlberg, das einst Teil des Jesuitenkollegs Stella Matutina war, oder auf das vom Architekten Ernst Dittrich errichtete Landesgericht, kann man gut pausieren.
Eventuell hat man ja auch genügend Muse, sich einen Kriminalfall von Sherlock Holmes zu Gemüte zu führen, dessen Erfinder, Sir Arthur Conan Doyle, ja immerhin Schüler des Landeskonservatoriums war.

Feldkirch_©V.-Holzinger

Über die stark befahrene Schillerstraße geht es dann in das liebevoll geschmückte Heilig-Kreuz-Viertel, dessen Höhepunkte die alten Häuser und die kleine Kapelle mit ihren Fresken aus dem 14. Jahrhundert sind.

Wieder zurück zur Schillerstraße findet man direkt an der Ill den bereits 1482 erwähnten Wasserturm und ein paar Schritte weiter geht es dann zum Churer- oder Salztor, durch das man wieder in die kleinen Gässchen der Stadt eintauchen kann.

Entlang der Kreuzasse bis zum Sparkassenplatz vor und schon steht man vor dem um 1500 von Kaiser Maximilian I. errichteten Katzenturm. Einst wurden hier die Kanonen für die Verteidigung der Stadt aufbewahrt, heute hängt hier eine Glocke, die mit ihren über 8,5 Tonnen die schwerste Glocke Vorarlbergs ist.

Feldkirch_©V.-Holzinger

Gleich vis-a-vis liegt das Palais Liechtenstein, das in den Jahren 1697 bis 1774 von dem einst gar armen und heute finanziell top dastehendem Land Liechtenstein errichtet wurde.

Und schon geht es weiter zum Domplatz, wo eine der schönsten gotischen Kirchen des Ländle, der von Dombaumeister Hans Sturn errichtete Dom St. Nikolaus, zu finden ist.

Wer unter Kopfschmerzen leidet, sollte beim 1605 erbauten Kapuzinerkloster vorbeischauen. Hier liegt das Haupt des heiligen Fidelio von Sigmaringen, dessen heilende Kräfte dieses Leiden besiegen können sollen.

Danach sollte man zum aus dem 16. Jahrhundert stammenden Rathaus spazieren, dessen barocker Ratssaal an manchen Tagen für Besichtigungen geöffnet ist.

Feldkirch_©M.-Holzinger

Durch die Schmiedgasse flaniert man dann zum quirligen Marktplatz mit seinen schönen alten Bürgerhäusern und Laubengängen, wo sich ein Kaffeehaus nach dem anderen findet. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, sich eine kleine Verschnaufpause zu gönnen und das Treiben bei einem Kaffee oder Leckerli zu beobachten.

Nach diesem kleinen Zwischenstopp hat man sicher wieder genug Energie und den Stadtrundgang zu beenden und bei St. Johanneskirche, der ältesten Kirche Feldkirchs vorbeizuschauen. Die im 13. Jahrhundert erbaute und im 15. Jahrhundert umgebaute Kirche dient heute als Ausstellungszentrum der Stadt und beherbergt zeitgenössische Kunst.

Wer mit Kindern unterwegs ist oder Interesse an einheimischen Tieren hat, pilgert auf den Ardetzenberg, wo sich ein Wildpark und das Institut St. Josef befinden und von dem man einen schönen Blick auf die Schattenburg erhaschen kann.

Kleiner Tipp am Rande: Wer tiefer in die Geschichte von Feldkirch eintauchen will, für den oder die hätten wir hier diesen interessanten Link http://www.feldkirch.at/stadt/service/webshop/touristisches/cityguide-feldkirch/CityGuide2011_web.pdf/download.