Zell am See – Abenteuer zwischen Berg und See

Die im Salzburger Pinzgau gelegene Bezirkshauptstadt Zell am See zählt so an die 12.800 Einwohner und wurde schon vor über 3.000 Jahren besiedelt.

Günstig am Kreuzungspunkt von Saalachtal, Salzachtal und der Nord-Süd-Verbindung über den Alpenhauptkamm gelegen, spielte der Ort eine wichtige Rolle im Markt- und Fernhandel.

Heute ist Zell am See zwar noch immer ein Bahnknotenpunkt, aber das große Geld spült der Tourismus in die Kassen.
Mehr als 17.700 Gästebetten in der Region harren darauf, belegt zu werden und die über zwei Millionen Übernachtungen im Jahr sprechen Bände.

In dem einst als Sommerfrische gehandelten Städtchen urlaubte schon Kaiserin Sisi samt Gemahl und wo der kaiserliche Hof sein Quartier aufschlug, war auch die damalige Hautevolee nicht fern.
Man promenierte am Zeller See, atmete die frische Luft und genoss das Bergpanorama.

Und das rund um den Zeller See befindliche Alpenpanorama ist wirklich majestätisch. Schon von herunten, was so an die 760 Meter Seehöhe bedeutet, blitzen zahlreiche schneebedeckte Gipfel.

Zell-am-See_©V.-Holzinger

Wenn man dann auf die „Schmitten“, den Hausberg von Zell am See, hinauffährt oder wandert, ist man geblendet von all der Bergpracht. Rundum blickt man auf unzählige Gipfel, darunter dreißig Dreitausender. Großglockner, Hohe Dachstein, Großvenediger oder auch Großglockner grüßen von der Nähe, unten im Tal glitzert der gut einen Kilometer breite und immerhin circa 68 Meter tiefe Zeller See, der Trinkwasserqualität aufweist.

Im Sommer ist die Schmittenhöhe ein beliebtes Wanderziel, das bequem mit einer Gondelbahn erreicht werden kann. Ist man dann oben angekommen, sollte man bei der Elisabeth-Kapelle vorbeischauen, in der sogar ein Bildchen mit der Originalunterschrift Kaiserin Elisabeths zu finden ist.
Wer es gemütlich mag, unternimmt einen lehrreichen Spazierweg entlang der Höhenpromenade oder spaziert auf dem Sisi-Rundweg.
Kinder können erleben, wie es denn in einem Murmeltierbau aussieht, indem sie ihn selbst erkunden. Oder sie schlüpfen in das Innere eines Bienenstockes und erfahren spielerisch viel Wissenswertes über die Tierwelt.
Bergfexe mit Ausdauer machen sich auf eine Höhenwanderung, die sich zwar „Pinzgauer Spazierweg“ nennt, die aber so an die sieben Stunden Zeit benötigt.
Natürlich kann man auch über die Sonnalm immer talwärts absteigen und um dann, wenn man den Zeller See erreicht hat, ein kühlendes Bad zunehmen oder einen kleinen Bootsausflug einzuplanen.

Zell-am-See_©V.-Holzinger

Für Radfahrer und Radfahrerinnen ist das Gebiet rund um See ein Eldorado. Von Mountainbike-Touren, die von schwierig bis leicht gehen, bis zu familiengerechten Wegstrecken reicht die große Auswahl.
Der Tauern-Radweg erschließt Kilometer von guten Radwegen, Familien werden sich für den 13 Kilometer langen „Rund um den See“-Radweg entscheiden.

Hier ein kleiner Tipp am Rande: Da der Radweg entlang des Ostufers des Zeller Sees erst „zizerlweise“ ausgebaut ist und noch ausgebaut wird, muss teilweise die Straße genutzt werden. Es besteht zwar eine Geschwindigkeitsbeschränkung, die aber höchstens als „Empfehlung“ angesehen wird. Außerdem bietet das Ostufer fast keinen direkten Zugang oder auch nur einen Blick auf den See.
Also gemütlich Nord-, Süd- und West-Ufer genießen und einfach wieder die gekommene Strecke zurück radeln.

Zwischen Mai und Oktober fährt einmal in der Woche der historische Dampfzug nach Krimml, wo die höchsten Wasserfälle Europas, die Krimmler Wasserfälle erwandert werden wollen. Zurück geht es dann mit der modernen Bahn, damit ja auch genügend Zeit zum Erkunden bleibt.

Zell-am-See_©V.-Holzinger

Man kann natürlich auch von Zell am See die Bahn bis Krimml nutzen und dann bequem wieder Richtung Zeller See radeln. Oder man fährt Richtung Saalfelden, um eine kleine Stadtbesichtigung der bevölkerungsreichsten Stadt der Region zu absolvieren.

Kitzsteinhorn, Großglockner oder Weißsee Gletscherwelt liegen nicht weit und bieten Naturerlebnisse vom Feinsten.

So zahlreich die Möglichkeiten in der wärmeren Jahreszeit sind, der Winter hat schon längst der Sommersaison den Rang abgelaufen.
Gerade wurde wieder eine neue Kabinenbahn eröffnet, die mit einer Förderleistung von bis zu 3.600 Personen pro Stunde noch mehr Kapazität aufweist, um Schifahrer und Schifahrerinnen in luftige Höhen zu befördern.

Immerhin stehen in der gesamten Region 66 Pisten mit rund 138 Pistenkilometern zur Verfügung, die von schwer bis zu Familienpisten reichen. Fünf Snowparks, die größte Superpipe Österreichs und die längste Funslope der Welt ziehen Wintersportler wie ein Magnet an.

Gletscherloipe, Nachtloipe und mehr als 30 Kilometer präparierte Loipen bieten Langläufern und Langläuferinnen das nötige Betätigungsfeld.

Wer nicht unbedingt die Brettln anschnallen will, kann beim Schneeschuh-, Winterwandern oder beim Rodeln Kondition tanken.

Zell-am-See_©V.-Holzinger

Die kleine Fußgängerzone in Zell am See bietet sich für einen kurzen Bummel an. Hier findet man neben Schmankerl aus der Umgebung auch die Marken großer Modehäuser, die nicht nur von Einheimischen, sondern auch gerne von den zahlreichen Gästen aus dem arabischen Raum besucht werden.

In dem aus dem Jahre 1583 erbauten Schloss Rosenberg ist das Rathaus untergebracht, die Bezirkshauptmannschaft residiert in einem im 1500 im gotischen Stil erbauten Gebäude.

Die Mauern des Vogtturm wurden einst aus Findlingen erbaut, die der Schmittenbach vom Berg angeschwemmt hatte. Der um 1000 nach Christus erbaute Turm ist das älteste Gebäude der Stadt und wurde einst als Fluchtherberge gegen die einfallenden Magyaren genutzt.

Zell-am-See_©V.-Holzinger

Zahlreiche historische Häuser, davon etliche Wirtshäuser, die vom 14. bis zu 16. Jahrhundert für Speis und Trank der durchziehenden Handelskarawanen sorgten, bezeugen den frühen Wohlstand der damaligen Ansiedlung.

Beim Spaziergang kommt man auch an der Stadtpfarrkirche St. Hippolyt vorbei, die auf eine jahrhundertelange Geschichte zurückblickt und zu den ältesten Gotteshäusern im Land Salzburg zählt.

Wenn man dann genug Sport betrieben oder vom Bummeln müde ist, dann gibt es genug Cafés oder Restaurants, wo man rasten und einen ereignisreichen Tag Revue passieren lassen kann.