Tag der Rückengesundheit

Foto: Rueckengesundheit_Yoga_© Pixabay
Wenn Sie aufgrund schmerzlicher Erfahrungen auch der Meinung sind, dass es ein „Kreuz mit dem Kreuz“ ist, dann befinden Sie sich in bester Gesellschaft.

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit in Österreich. Laut aktuellen Studien sollen schon neun von zehn Österreichern oder Österreicherinnen davon betroffen gewesen sein, fast jeder vierte Erwachsene gibt an, unter chronischen Rückenschmerzen zu leiden.

Heute ist „Tag der Rückengesundheit“, der auf die Volkskrankheit aufmerksam machen und zur aktiven Prävention von Rückenbeschwerden aufrufen will.

Verkürzte Muskeln, überbeanspruchte Gelenke, degenerierte Bandscheiben, Abnützungen und Fehlbildungen der Wirbelsäule und Haltungsschäden sowie Stress und Leistungsdruck zählen zu den häufigsten Ursachen, die Rückenschmerzen auslösen können.
Da aber auch rheumatische Erkrankungen und Entzündungen von Wirbeln und Bandscheiben Auslöser von Rückenschmerzen sein können, sollte immer mit einem Arzt abgeklärt werden, welche Maßnahmen am zielführendsten sind, um die Schmerzen in den Griff zu bekommen oder gänzlich verschwinden zu lassen.

Oft genügt schon eine kleine Änderung unseres Lebensstils, um Probleme im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich los zu werden.

Wir haben hier ein paar Tipps, die uns vom Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Dr. Max Böhler zur Verfügung gestellt wurden, die uns mit einfachen Methoden gesund halten können.

Wir sitzen eindeutig zu viel und machen viel zu wenig Bewegung. Um dies zu vermeiden, sollte jede Gelegenheit genutzt werden, den Sitzplatz zu verlassen oder wenigstens aufzustehen. Wer Gegenstände bewusst außer Reichweite platziert oder Telefonate oder kurze Besprechungen im Stehen absolviert, reduziert durch diese kleine Maßnahme bereits das Risiko von Skelett- und Muskelstörungen.

Eine Mittagspause ist dazu da, dem Körper nicht nur die nötige Energie zuzuführen, sie kann auch gezielt dazu genutzt werden, Stress abzubauen und dadurch die Psyche positiv zu beeinflussen. Also weg vom Arbeitsplatz, durchatmen und eventuell einen Spaziergang einplanen.

Sollten schon Schmerzen da sein, werden bestimmte Bewegungen und Haltungen vermieden, was unweigerlich zu einem Teufelskreis führt. Es wird eine Schonhaltung eingenommen, die wieder dazu führt, dass die Bewegungen nicht normalisiert werden können und keine Schmerzlinderung durch Muskelentspannung eintreten kann.

Bei Muskelverspannungen kann Wärme wahre Wunder vollbringen. Hier helfen Wärmeflasche oder Wärmepflaster dabei, dass die Muskulatur besser durchblutet wird und sich dadurch entspannen kann.

Es ist nicht nur ein Kreuz mit dem Kreuz, sondern auch mit dem passenden Schuhwerk. Wer den ganzen Tag auf hohen Absätzen oder in Flip-Flops durch die Gegend läuft, wird über kurz oder lang Probleme mit Rücken und Füßen bekommen.
Beim Laufen, so Dr. Böhler, ist es zusätzlich wichtig, das richtige Schuhwerk und bestenfalls Gel-Einlagen zu verwenden, da sie Stämme abfedern und zusätzlich das Knie entlasten. Auch orthopädische Schuheinlagen entlasten den Rücken und tragen zu einer gesünderen Haltung bei.

Um die Bandscheiben gesund zu halten, sollte auf richtige Ernährung und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Mindestens 1,5 Liter am Tag und ausreichend eiweißhaltige Nahrung halten die Bandscheiben elastisch.

Da wir ungefähr ein Drittel unseres Lebens im Bett verbringen, ist eine optimal abgestimmte Matratze das Um und Auf für gesunden Schlaf und einen gesunden Rücken.

Aber auch falsches Training kann zu schmerzhaften Folgen für Rücken und Wirbelsäule führen. Hier hilft im Vorfeld ein Besuch bei einem Orthopäden, damit eine falsche Wirbelsäulen-Belastung erst gar nicht zustande kommt.

Nach individueller Abklärung mit dem Arzt oder der Ärztin bietet sich oft ein Trainingsprogramm in der Natur an. Sonnenlicht und frische Luft tun nicht nur der Psyche gut, es fördert auch die Vitamin D-Aufnahme und damit die Knochengesundheit.
Gleichmäßige Bewegungen, wie z. B. Wandern, Schwimmen, Yoga und Nordic Walking können Verspannungen lockern und die Freude an sportlicher Betätigung erhöhen.

Wer etwas Kreativität walten lässt, kann auf teuere Fitnessgeräte verzichten. So manche Parkbank, so mancher Baumstamm eignet sich hervorragend als „Trainingsgerät“, auch kleine Hanteln oder ein Theraband kosten nicht die Welt, fördern aber die Effizienz beim Training.

Nicht zu verachten ist auch ein weicher Rasen, der an warmen Tagen eine gute Unterlage für Bodenübungen bieten kann.
„Kombiniert mit Barfußgehen, das sich sehr gut auf die mentale Befindlichkeit auswirkt, können diese Übungen im Rasen, so Univ. Doz. Dr. Böhler, einen zusätzlichen positiven Effekt auf die physische und psychische Gesundheit des Patienten erzielen.“

Noch ein kleiner Tipp am Rande: Fristgerecht zum Tag der Rückengesundheit gibt es ab sofort in den Apotheken den Patientenratgeber „Sport & Bewegung gegen Rückenschmerzen“, der kostenlos an Interessierte abgegeben wird.