Rindsbraten in Weißweinsafterl

Zeitweise ist es wie verhext. Da verschwinden Gegenstände im Haushalt, da kannst du nur staunen. Naja, dass irgendein Monster beim Waschen den zweiten Socken schluckt, ist ja nichts Neues, dass aber in letzter Zeit Bierkrüge und Spicknadel anscheinend verschluckt werden, das ist neu. Niemand hat es gesehen, das Monster, und trotzdem passieren anscheinend diese seltsamen Dinge.

Dabei ist es gar nicht so einfach, eine Spicknadel zu erwerben. Bei einem Haushaltswaren-Geschäft war der Begriff „Spicknadel“ völlig unbekannt und wir wurden an an Handarbeitsgeschäft verwiesen, da „Stecknadeln“ führe man nicht.

Bei unserem Haus- und Hofgeschäft war leider die Chefin auf Urlaub, da der Kindergarten geschlossen hatte. Die Aushilfskraft wusste zwar, was eine Spicknadel sei, aber wo in den großen Hallen diese gelagert werde, da musste sie passen. Sie versprach aber uns sofort zu kontaktieren, wenn das Rätsel gelöst sei.

Versprechen gehalten und, juhu, ab sofort sind wir wieder stolze Besitzer einer Spicknadel und schon kann der Rindsbraten in Weißweinsafterl in der Pfanne vor sich hin schmurgeln.

Für den Rindsbraten in Weißweinsafterl wird 15 dag Selchspeck in fingerstarke Streifen geschnitten.
3 Karotten putzen, ebenfalls in Streifen schneiden.
1 Bund Wurzelwerk putzen, grob schneiden.
1/4 kg Kalbsknochen vom Fleischer klein hacken lassen. 1 große Zwiebel schälen, grob schneiden. 3 Knoblauchzehen schälen, halbieren.

1 kg Hinteres Ausgelöstes der Länge nach mit Speck und Karotten spicken.
Fleisch salzen, pfeffern und rundum in der Pfanne rasch anbraten.
Fleisch herausnehmen, warm stellen. Wurzelwerk, Kalbsknochen, Zwiebel und Knoblauch im verbliebenen Fett anrösten.
Kalbsknochen inklusive geröstetem Wurzelwerk in eine Bratpfanne schichten, Braten einlegen, 1 Lorbeerblatt, Pfefferkörner, 2 Gewürznelken, Schale einer Biozitrone dazugeben, mit 1/8 l Weißwein und etwas Rindsuppe aufgießen. Braten zudecken, im Rohr bei kleiner Hitze langsam weich dünsten, immer wieder übergießen.

Fleisch herausnehmen, warm stellen. Saft abseihen, mit Zitronensaft abschmecken, mit einem nussgroßen Stück Butter verfeinern.
Braten aufschneiden und mit Saft servieren – fertig.

Als Beilage passen hervorragend Erdäpfelknödel – guten Appetit!

Für die Erdäpfelknödel wird 1/2 kg Erdäpfel gekocht, noch heiß geschält und passiert.

Passierte Erdäpfel mit 2 Dotter, 3 dag zerlassener Butter, circa 5 Esslöffel Grieß, circa 5 Esslöffel Mehl und einer Prise Salz vermischen.

Aus dem Teig eine dicke Rolle formen, in Scheiben schneiden und Knödel formen.
Wasser salzen, zum Kochen bringen, Knödel einlegen und schwach köcheln bis sie sich drehen – fertig.