Krk – Geschichtsträchtige, spröde Schöne

Fotos: ©V. + H. Holzinger, Kroatien, Krk
Ich bin ja ein bekennender Fan von blauem Meer, Sonnenstrahlen auf der Nase, strahlend blauem Himmel und milden Temperaturen.

Da mein lieber Gespons diese Vorlieben mehr als teilt, verzichteten wir rund um den Jahreswechsel auf verschneite Winterlandschaft und machten uns nach Opatija in Kroatien auf.

Unser Haupt betteten wir wieder im Miramar, das uns wie immer all die Annehmlichkeiten bot, die wir von einem guten Hotel erwarten. 

©V. + H. Holzinger, Kroatien, Krk

Da das Wetter diesmal mehr als mitspielte und wir es zwei Wochen nicht unbedingt an einem noch so schönen Fleckchen aushalten, waren natürlich wieder Tagesausflüge angesagt. 

Einen Sprung nach Rijeka gemacht, ein Ausflug nach Rovinj durfte nicht fehlen und um auch Neues kennenzulernen, wurde gleich zwei Mal der Insel Krk ein Besuch abgestattet. 

Um auf die Insel zu kommen, braucht es keine Fähre, denn Krk ist mit dem Festland mit der gebührenpflichtigen Kricki most verbunden. Mit ihrer Gesamtlänge von rund 1,4 Kilometern überspannt die Brücke den Tihi- und den Burni-Kanal und es kann vorkommen, dass sie in Zeiten der Bora für windanfällige Fahrzeuge gesperrt werden muss.

©V. + H. Holzinger, Kroatien, Krk

So wie die Gebiete rundum, so war auch Krk einer wechselvollen Geschichte unterworfen. Nillyrische Japoden, liberische Kurikten, Römer, Byzantiner, Venezianer, Romanen, Slawen, Franzosen, Österreicher und Deutsche – sie alle haben hier zum Teil noch Spuren hinterlassen. 

Wer der Insel erkunden, braucht nicht lange zu suchen, um auf die noch erhaltenen Relikte aus vergangenen Zeiten zu stoßen. 

Wer den Blick auf die großen Ölraffinerie-Anlage ausblendet, kann von dem Örtchen Omisalji nicht nur die Aussicht auf das Festland genießen, sondern auch gleich die aus der Gotik stammende Kapelle Sv. Jelena und die Kirche Uznesenja Marijina bewundern, in deren Inneren ein reich geschmückter Schnitzaltar auf Besucher und Besucher.

Nicht weit entfernt kann man dann einen kleinen Abstecher in das Alte Rom machen und die Fundamente der einstigen Römerstadt Fulfinum aus der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts finden. Gleich daneben steht die noch immer imposante Ruine einer Basilika aus dem 5. Jahrhundert, die zu den noch erhaltenen Resten aus frühchristlicher Zeit stammt.

©V. + H. Holzinger, Kroatien, Krk

Eine kleine Auszeit von der Kultur bieten dann die Strände bei Njivce oder Malinska, die in der Hochsaison, so wie alle Strände auf Krk, mehr als gut besucht sind. 

In dem Örtchen Porat kann man sich dann wieder beim Besuch der Franziskanerkirche und des Klosters der Kultur hingeben. Gleich in der Nähe, in Glavotok, wartet schon das nächste Kloster, das über eine wertvolle Sammlung verfügt und eine gotische Kirche, samt wunderbarem Marmoraltar, auf Besucher und Besucherinnen. 

Alle, die gerne eine kleine Wanderung einbauen, können nun dem Meer entlang marschieren, um nach rund vier Kilometern auf ein kleines Kirchlein aus dem 12. Jahrhundert zu stoßen. 

©V. + H. Holzinger, Kroatien, Krk

Nach einem kleinen Badestopp in einer der zahlreichen Buchten sollte man dann „hoch“ hinauf in die Berge und Dobrinj, die älteste slawische Siedlung, besuchen. Hier lohnt sich nicht nur ein kleiner Spaziergang durch die Altstadt, für Interessierte gibt es auch eine absolut sehenswerte ethnographische Sammlung.

Wenn es jetzt warm und die Badehose eingepackt ist, wartet in Silo ein äußerst beliebter Strand auf Badende, sollten Sie lieber ein kleines Schlammbad nehmen wollen, auch das ist kein Problem. In der Bucht Soline kann sich die ganze Familie in Heilschlamm suhlen, so lange es Spaß macht. 

Doch lieber ein Höhlenbesuch und danach Badefreuden? Beides lässt sich bei Rudine verbinden. Zuerst die kleine Höhle Biserujka besichtigt, dann bergab zum Meer und in der Badebuch Uvala Slivanjska ein paar Runden geschwommen.

Mein persönlicher Lieblingsort auf Krk ist eindeutig die gleichnamige Hauptstadt. Hier atmet jeder Stein uralte Geschichte, hier warten romantische Gässchen, hier erheben sich trutzige Mauern, die wuchtig die Stadt abschirmen. 

©V. + H. Holzinger, Kroatien, Krk

Vor rund 15000 Jahren sollen hier bereits die ersten Menschen gesiedelt haben, hier brachten Römer ihren Göttern Opfer dar, hier steht auch die romanische Kathedrale, hier fanden einst Ritterspiele statt, hier erhebt sich auch die mächtige Frankopanenburg mit ihrem zylindrischen Turm und der in Stein gemeißelte venezianische Löwe schaut grimmig in die Gegend. Nicht versäumen sollte man einen kleinen Spaziergang zum Kastell, von dem der Blick dann über die romantische Altstadt schweift.

Wenn Sie jetzt Richtung Punat, der zweitgrößten Stadt auf Krk, fahren, dann kommen Sie an der frühromanischen Kapelle Sv. Dunat vorbei, deren kreuzförmiger Kuppelbau ein bedeutendes Zeugnis altkroatischer Architektur darstellt.

Die windgeschützte Buch von Punat bietet zahlreichen Booten Unterschlupf, wenn die Bora über das Land fegt und von hier erreicht man auch die Insel Kosljun, auf der ein Kloster, samt Museum, Kultur-Fans erwartet.

Sollten Sie in der warmen Jahreszeit unterwegs sein, dann warten im Osten der Insel zahlreiche schöne Strände, zu denen oft nur ein schmaler Pfad bergab führt, den zu gehen aber die Mühe lohnt, da glasklares Wasser als Belohnung winkt.

Interessant auch der „Glagolitische Weg von Baska“, der nach der Talsenke Draga Bascanska auf dem Berg Treskavac beginnt und direkt in Baska endet. 

©V. + H. Holzinger, Kroatien, Krk

Wollen Sie einen wunderbaren Blick auf Baska werfen? Dann können Sie ja über den Kreuzweg 237 Stufen zur die Wallfahrtskirche Sv. Maja Bozja Goricka hinauf schnaufen oder, etwas bequemer, das schmale Sträßchen nutzen.   

Baska zählt wegen seines Strandes, der besonders familienfreundlich ist, in der Hochsaison zu den Hot-Spots der Insel. 

Nicht weit von der Stadt finden sich noch die letzten Überreste der ehemaligen byzantinischen Festung Corinthia und wer den „Weg zum Mond“ erwandert, kommt nicht nur an den Ruinen der Burg Bosar vorbei, es warten auch ein herrliche Ausblicke auf das Umland.  

Das womöglich weltweit schmalste Gässchen findet man dann in dem auf einem Felsen erbaute Städtchen Vrbnik. In dem einstigen Außenposten der Fürsten von Krk schmiegen sich die engen, verwinkelten Gässchen samt den Häusern an den Fels, vom Park hinter der Kirche Maja Bozja od zdravlija und vom Aussichtspunkt Ribarnica kann die Umgebung bewundert werden.  

Und nach so viel Kultur kann dann, wenn die Temperaturen passen, wieder die Badehose ausgepackt werden, denn auch an diesem Künstenabschnitt warten schöne Kiesstrände auf Wasserratten.