Gailtal-Radweg R3 – Freizeit-Erlebnisse für die ganze Familie

Das gemütliche Dahinradeln entlang von Flüssen oder Seen, weitab von jedem Autoverkehr, bei dem man so schön den Kopf auslüften und die Landschaft genießen kann, das hat schon was für sich.

Neulich verschlug es uns in den fast letzten Zipfel von Kärnten, nach Kötschach-Mauthen, dort, wo nur mehr das Lesachtal Kärnten von Osttirol trennt und wo es nur ein paar Kilometer nach Italien sind. 

Die Gemeinden Kötschach und Mauthen liegen am Ende des weitläufigen Gailtals und werden nur durch den Fluss getrennt. Beide Gemeinden sind beliebte Fremdenverkehrsorte, die sommers wie winters ein breites Angebot an zahlreichen Sportarten bieten. 

Da ich zu den Genussradlerinnen gehöre, wollte ich unbedingt den Gailtal-Radweg R3 kennenlernen, der beim Bahnhof von Kötschach startet.

Der gut ausgeschilderte Radweg ist rund 96 Kilometer lang und führt entlang der italienischen Grenze bis nach Villach. Umrahmt von den Gipfeln der Karnischen und Gailtaler Alpen radelt man auf einem eigenen Radweg oder auf verkehrsarmen Straßen meist der Gail entlang. 

Parallel zur italienischen Grenze geht es, bis auf kleine Ausnahmen, fast immer bergab und bei guter Streckenplanung sollte der R3 auch für jüngere Kinder in Etappen zu bewältigen sein. 

Natürlich kann man den Radweg auf einmal durchfahren, aber das wäre nur der halbe Genuss. Hin und wieder sollte man vom Rad absteigen, eine kleine Wanderung oder Besichtigung oder auch einen Sprung in kühlende Nass einplanen. 

Wenn das Wetter nicht so mitspielt, gibt es in Kötschach als Schlechtwetterprogramm sozusagen, die Aquarena Wasser- & Wellnessoase Kötschach-Mauthen. Sollte es heiß sein, lädt das Waldbad Mauthen zur Abkühlung. 

Immer der Gail entlang, an kleinen Ortschaften und Bauernhöfen vorbei, erreicht man über einen kleinen Abstecher bald Kirchbach, wo die nächste Möglichkeit besteht, ein paar Tempi im Freibad zu schwimmen. 

Genug geschwommen und doch lieber die Wanderschuhe angezogen?

Der R3 führt an der Talstation des Millennium-Express vorbei und Berg-Fans werden sich ein Bergerlebnis sicher nicht entgehen lassen.

Zuerst mit der Gondelbahn, die auch Fahrräder mitnimmt, in lichte Höhen, dann eine zünftige Wanderung, inklusive Felsenlabyrinth und Schaukäserei auf der Treßdorfer Alm, eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn oder doch wieder ein kleiner Ritt am Rad. 

Familien mit Kindern werden eventuell das Rad im Tal lassen und zusätzlich zur Gondelbahn noch die Sessellifte nutzen, wo am Ende eine Erlebnismeile und ein Bergspielplatz warten.

Zurück im Tal und ein Stück weitergeradelt, schon kann das Gailtaler Heimatmuseum in Möderndorf besichtigt werden. Bei Möderndorf zweigt auch der Radweg R3a ab, der direkt nach Hermagor führt. 

Nach einer kurzen Besichtigung von Hermagor geht es über Obervellach zum Presegger See, wo wieder die Badehose ausgepackt werden kann und auch ein See-Erlebnispark und das „Reich der wilden Hexe“ für Abwechslung sorgen.

Kurz nach Görtschach mündet der R3a wieder in den Gailtal-Radweg und schon kommen Natur-Fans wieder auf ihre Rechnung. Bei Görtschach liegt nämlich das Görtschacher Moos und das Obermoos mit immerhin gesamt 12 Quadratkilometer Größe, beides Vogel-Schutzgebiete des Schutzgebiets-Netzes Natura 2000.  

Durch das Auengebiet geradelt, einen kleinen Abstecher nach Vorderberg gemacht und im Erlebnis Naturbad eine Runde geschwommen. 

Wenn dann die Wadeln so richtig abgekühlt sind, geht es locker nach Nötsch, wo man einen kleinen Besuch des „Museums des Nötscher Kreises“ einplanen kann. 

Jetzt noch kräftig in die Pedale getreten, durch das Vogelschutzgebiet Schütt geradelt, zwei Abweichungen nicht versäumen und bald ist Warmbad Villach erreicht, wo man die müden Glieder im warmen Wasser so richtig entspannen lassen kann.

Jetzt noch eine kleine Strecke nach Villach, zum Endpunkt des Gailtal-Radweges geradelt, einen Stadtbummel absolviert und wieder ein schönes Stück Österreich kennengelernt. 

Sie wollen zum Ausgangspunkt zurück? Von Warmbad Villach geht es mit der S-Bahn nach Hermagor, in Hermagor steigt man dann in den Bus, der einen wieder zurück  nach Kötschach-Mauthen bringt.

Kleiner Tipp für Camping-Fans: Wir haben als unser Domizil das Alpencamp in Kötschach gewählt, das mit freundlichen Personal aufwartet und sämtliche Annehmlichkeiten für Camper bereithält. Um dort zu übernachten, muss man aber nicht unbedingt Camping-Fan sein, da das ruhig gelegene Alpencamp auch Appartements, Bungalow und Chalets zum Mieten anbietet.