UNESCO Welterbe Rio Douro

Unverhofft kommt oft. So auch unsere Flusskreuzfahrt am „Goldenen Fluss“, auf dem UNESCO Welterbe Rio Douro. 

Schon lange in den verschiedensten Varianten durchgespielt und dann doch aus allerlei Gründen verschoben. Und plötzlich flattert da ein Angebot ins Haus, das so ziemlich das enthält, was du dir so vorstellst und das du partout nicht ausschlagen willst. 

Also ab nach Portugal, Anlaufstation Porto, dann eingecheckt auf dem Flusskreuzfahrtschiff und schon konnte das Abenteuer beginnen. Acht Tage lang ließen wir die rund 220 Flusskilometer an uns vorbeiziehen, genossen die herrliche Landschaft und erforschten bei den Landausflügen einige kulturelle Highlights. 

©V. Holzinger, Portugal, Douro

Der Douro, einst als einziger Zufahrtsweg zum Landesinneren und als Transportweg genutzt, ist mit seinen Naturschönheiten schon an sich eine Attraktion. Jahrtausende lang grub sich der Fluss in das aus Schieferstein bestehende Gebirge, schlug Haken und schuf Windungen. Obwohl der Fluss durch zahlreiche Staumauern gebändigt wurde, windet er sich auch heute noch durch felsige Berghänge und wird streckenweise von mit von Schiefer ummauerten Anbauterrassen für Wein begleitet.

©V. Holzinger, Portugal, Douro

Auf den terrassierten, steil hinaufgehenden Hängen wachsen die Reben, aus denen noch heute zum Teil Portwein produziert wird. Hin und wieder mischen sich auch einige Olivenhaine oder Mandelbäume darunter, aber das Hauptaugenmerk war und ist die Weinerzeugung. 

An die 45.000 Hektar Rebfläche kommen da schon zusammen, wobei nur ein gewisser Teil für die Produktion von Portwein genutzt werden darf. Auf den restlichen Flächen wachsen Trauben, aus denen süffige Rot- oder Weißweine gekeltert werden, die sich nicht zu verstecken brauchen. 

©V. Holzinger, Portugal, Douro

Wenn man so zwischen Vila Nova de Gaia und Barca de Alva dahin schippert, fährt man nicht nur durch das älteste abgegrenzte Weinanbaugebiet der Welt, man hat auch zeitweise das Gefühl, man befände sich allein auf der Welt. Nur hin und wieder leuchtet eine in schneeweiß gehaltene Quinta auf einem der Hänge oder ein kleines Örtchen zieht vorbei. 

©V. Holzinger, Portugal, Douro

Um das Gebiet rund um die Douro-Ufer genauer in Augenschein zu nehmen, sollte man die Anlandungen nutzen und „Seitensprüngen“ einplanen. Wäre doch schade, wenn man nicht die verschiedensten Aussichtspunkte besuchte, von denen man einen einzigartigen Blick auf das Douro-Tal und auf das Serra do Marao Gebirge genießen kann.

Auf kurvenreichen, engen Straßen geht es, vorbei an Weinterrassen, hinauf auf die Hochebene und schon sieht man auf den Douro, der sich seinen Weg durch felsige Berghänge sucht.

©V. Holzinger, Portugal, Douro

Wenn man schon so hoch oben ist, ist ein Besuch in einer Weinkellerei einfach Usus. Hier erfährt man viel Wissenswertes über die Produktion von Portwein, auch können die verschiedensten Weine verkostet und ein Geschmacksvergleich angestellt werden. 

Und wenn man schon unterwegs ist, kann gleich viel Kultur und Geschichte „miterschnuppert“ werden. Da wäre Castelo Rodrigo, eines der zwölf historischen Portugiesischen Dörfer, durch das die Route des Jakobwegs führt. Schon von weitem erblickt man den durch eine Stadtmauer umschlossene Ort und die gleichnamige Burg, die einst während der spanischen Besetzung eine wichtige Rolle spielten. 

©V. Holzinger, Portugal, Douro

Nicht weit entfernt von Vila Real liegt der Mateuspalast, der besonders Garten-Fans dank seines schön gestalteten Parks anziehen wird. Bei der Besichtigung von der Bibliothek und einiger Wohnräume erhält man einen guten Einblick in den einstigen Lebensstil von Adeligen.

©V. Holzinger, Portugal, Douro

Landschaftlich schön, von Weinbergen umgeben, liegt die alte Bischofsstadt Lamego mit ihrer prächtigen Kathedrale und dem sehenswerten Museum im ehemaligen Bischofspalast. Wer will, erklimmt die 613 Stufen, die zur Rokoko-Kapelle führen, in der der Schrein der Nyssa Senhora dos Remédios aufbewahrt wird. Oder erklimmt den Hügel, auf dem noch der Bergfried der einstigen Burg erhalten ist. 

©V. Holzinger, Portugal, Douro

Fehlen sollte auch nicht ein Ausflug nach Guimarães, diesem geschichtlichen Kleinod, das als der Geburtsort von Portugal gilt. Die mit Denkmälern reichlich gesegnete mittelalterliche Stadt bietet neben einem antiken Schloss zahlreiche verwinkelte kleine Gässchen und schön renovierte Hausfassaden. 

©V. Holzinger, Portugal, Douro

Da wir im Land der traumhaften Kacheln sind, darf natürlich der Besuch am Bahnhof des verschlafenen Örtchens Régua nicht fehlen. Die liebevoll gestalteten Bilder erzählen ganze Geschichten über das Land und seine Leute. Eine Augenweide, die man sich nicht entgehen lassen sollte. 

©V. Holzinger, Portugal, Douro

Spanien und damit Salamanca sind nicht weit und da das Schiff Anfangs- und Endstation in Vila Nova de Gaia hat und damit gegenüber von Porto liegt, kann auch die zweitgrößte Stadt Portugals ausgiebig besichtigt werden.