Hurtigschiff MS Nordnorge

Unterwegs in Norwegen-we were hunting the light – Teil 1

 

Wir wollten das Nordlicht finden und so machten wir uns mit der Hurtigrute, entlang der norwegischen Küste, auf die Suche danach. Immer entlang des Golfstromes, ohne den die norwegische Küste wie Grönland aussehen würde und alle Fjorde zugefroren und unpassierbar wären. Dank des Golfstromes bleiben die Häfen bis Murmansk in Russland eisfrei und das Meer befahrbar.

Also: aufstehen um 3 Uhr 30, Taxi um 4 Uhr 15, Abfahrt zum Flughafen. Am Flughafen Hochbetrieb wie auf der Mariahilferstrasse zur Stoßzeit. Warteschlangen bis zur Flughafentüre – bitte jetzt kein Gemeckere, wir könnten ja auch zu Fuß gehen – auch nicht weiter – dauert nur länger. Nach dem Einchecken bitte warten.
Super – unser Flug war „in time“ und das Personal beim Securityschalter super nett. Nächste Station Düsseldorf. Ab zum Transferschalter und dann kam die erste Überraschung des Tages. Der nette Angestellte von Air Berlin erklärte uns, dass wir nicht nach Bergen, sondern nach Trondheim fliegen. ????????? Air Berlin fliege normalerweise Trondheim nicht an, aber Hurtigruten hätte den Charterflug nach Trondheim umleiten lassen und von Trondheim erfolge dann der Transfer nach Bergen und die Einschiffung auf das Schiff. Das war Stand 8 Uhr 10 Minuten.
Nun denn, leider wurde kurz vor Abflug bekanntgegeben, dass das gebuchte Schiff – die Polarlys, ein technisches Gebrechen hätte und deshalb die Schiffsreise nicht von Bergen beginnen könne. Der Flug gehe nach Trondheim, in Trondheim gehe es dann ins Hotel und am nächsten Tag werde auf dem Schwesterschiff, der MS Nordnorge eingecheckt. Dann fahre das Schiff von Trondheim Richtung Nordkap.
War natürlich ein Wahnsinn, denn das ganze Stück zwischen Bergen und Trondheim, vor allem das wunderbare Jugendstilstädtchen Ahlsund – ein Reisehighlight – fehlte.
Dann saßen wir im Flugzeug, warteten auf die Landung in Trondheim und harrten der Dinge, die da kommen würden.

Juhuu, Landung in Trondheim geglückt. In der Ankunftshalle stand ein Mann von Hurtigruten und erklärte „immer geradeaus“. Wir stiegen in irgendeinen Bus und wurden zum Hotel gebracht. Wenn du im Bus warst, war es gut, wenn du z.B. am Flughafen ein Problem mit dem Gepäck hattest, musstest du selbst sehen, wie du ins Hotel kamst.

Das Hotel lag nett an der Nidelva und wir machten nach dem sehr guten Abendessen einen kleinen Spaziergang durch Trondheim.
Trondheim ist ein kleines Küstenstädtchen, dass in früheren Zeiten vom Fischfang lebte und die erste Hauptstadt Norwegens war. Vom ehemaligen „Nidaros“ machten sich die Wikinger zur Eroberung in alle Länder auf. Lange Zeit war, durch die Überfischung des Meeres, der Fischfang nicht mehr ertragreich. In letzter Zeit erholen sich die Fischbestände wieder.

Da wir am nächsten Morgen genug Zeit hatten, spazierten wir noch einmal durch Trondheim zum Nidarosdom, der leider verschlossen war. Vielleicht haben wir bei der Rückreise mehr Glück – we will see.

[nggallery id=71]Um 10 Uhr standen die Transferbusse vor dem Hotel. Wenn du da warst, war es wieder gut, wenn nicht, hattest du wieder Pech.

Die Einschiffung an Bord verlief ohne Probleme und äußerst professionell und rasch. Beim Einchecken trafen wir Passagiere, die bereits von Bergen an an Bord waren. Die waren gar nicht erfreut, dass jetzt eine riesige Gruppe kam. „Wir waren bis jetzt 28 Personen an Bord, jetzt kommt ihr 125 dazu, die ganze Gemütlichkeit ist weg.“

Bei der Infoveranstaltung an Bord wurde uns mitgeteilt, dass unsere Bordkarte bis Kirkenes gültig sei, in Kirkenes bekämen wir die Karte für die Rückfahrt ausgehändigt.

Wir fuhren durch wunderbare Insellandschaften, bei Monk Island, dem Leuchtturm Kjeungskjaer vorbei und passierten den engen Stokksund.
Dann begann die Fahrt über das offene Meer. Die Piste war etwas sehr holprig und wir flüchteten von der Kabine an Deck. Die frische Luft tat mehr als gut und so überstanden wir, ohne die gewissen Säckchen zu brauchen, die Seestrecke namens Folda.

Als nächster Anlandepunkt war Rörvik geplant. Dummerweise waren wir zur zweiten Tischsitzung eingeteilt. Bei der Reiseleitung wurde uns mitgeteilt, es wäre kein Wechsel auf die erste Sitzung möglich. Es gäbe zwei Varianten: Abendessen oder Landgang.

Wir entschieden uns für den Landgang. Wäre aber gar nicht nötig gewesen wäre. Denn die angekündigte Besichtigung des Schwesterschiffes MS Nordstjernen konnte nicht stattfinden, da das Schiff leider erst nach unserer Abfahrt in den Hafen eintraf.

Also rasch in das Restaurant und doch nicht hungrig zu Bett.

Am nächsten Morgen wurden wir über den Bordlautsprecher informiert, dass wir den Polarkreis passieren und wir uns ab sofort in arktischen Gewässern befänden. Der Polarkreis ist ein unsichtbarer Ring um die Erdkugel auf 66° 33‘ Nord und markiert den südlichsten Punkt, an dem die Mitternachtsonne 24 Stunden lang scheint.

Neptun erschien persönlich an Bord und nahm die Polarkreistaufe vor. Bösartigerweise mit Eiswasser in den Kragen und hin und wieder auch in die Hose.

[nggallery id=69]Mit etwas Verspätung landeten wir in Bodö. Bodö hat 45.000 Einwohner und ist das Verwaltungszentrum der Provinz Nordland. Gleichzeitig ist Bodö ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Am Flughafen landen über 850.000 Passagiere im Jahr, die die Bus-, Boot-, Bahn- und Flugverbindungen in alle Richtungen nutzen.

Jetzt schieden sich die Geister. Einige wollten ins Museum, war aber leider geschlossen.
Andere machten einen Stadtspaziergang. Fünfzehn Minuten ins Zentrum, fünfzehn Minuten durchs Zentrum und fünfzehn Minuten wieder zurück.
Die Unerschrockensten fuhren zu dem Naturschauspiel Saltstraumen. Der Saltstraumen ist der stärkste Gezeitenstrom der Welt. Viermal am Tag fließen 372 Millionen m3 Wasser mit einer Geschwindigkeit von 29 km durch ein 150m breites und 31 m tiefes Flussbett. Wenn man Glück hat, sieht man Seeadler. Das wunderbare Panorama ist bei diesem Ausflug gratis inbegriffen.

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