Psalm – Grazer Osterfestival startet

Unter dem Motto „Licht aus dem Osten“ richtet das Grazer Osterfestival Psalm den Blick nach Osten, der Sonne entgegen.
Einst war man überzeugt, dass nicht nur die Sonne aus dem Osten das Firmament erklimmt, auch die orientalische Weisheit früherer Jahrhunderte kam aus dieser Weltgegend. Heutzutage bringt man den Osten mit islamischer Schreckensherrschaft und den blutigen Spuren, die diese bis nach Europa zieht, in Zusammenhang.
Die neunte Auflage des Festivals Psalm spannt in seinem Programm einen Bogen von dem Wissen vergangener Zeit über den nationalistisch motivierten Genozid an den Armeniern vor hundert Jahren bis nach Jerusalem, dem Sehnsuchtsort dreier Religionen.
Am Palmsonntag wird am Schöckl mit dem „Sonnengesang“ das Licht aus dem Osten begrüßt, während bei „West-östlicher Diwan“ Lesungen und Musik auf dem Programm stehen.
Igor Stravinskys Parabel von Soldat und Teufel und Olivier Messiaens „Quartett für das Ende der Zeit“ sowie Musik der Armenier Arm Katschaturjan und Komitas erinnern in „Am Ende der Zeit“ an die schrecklichen Kriege des 20. Jahrhunderts, in denen oft nur mehr Musik blieb, um dieser Traumata Herr zu werden.
„Persische Blumen“ werden bei Musik von Rameau, Lully und Marais sowie Orienttexten von Montesquieu, Voltaire und Diderot dem Publikum am 1. April 2015 gestreut.
Am 2. April 2015 lädt Jordi Savall bei „Der Atem Armeniens“ zu einem versöhnlichen Panorama der Geschichte der Armenier.
Mit „Armenisches Requiem“ wird dem Völkermord an diesem Volk gedacht, der sich heuer zum 100ten Mal jährt.
Am Ostermontag stehen „Lieder aus Jerusalem“ auf dem Programm, in dem mit Gesängen der Sehnsuchtsort der drei großen Religionen im vorderen Orient gefeiert wird.

Psalm
Licht aus dem Osten
29. März bis 6. April 2015
www.psalm.at