In den Jahren 2012/13 zeigte das Lentos mit der Ausstellung „Der nackte Mann“ die Veränderungen von Männerbildern in der Gesellschaft des vergangenen Jahrhunderts.
Nun wurde eine Ausstellung zusammengestellt, die das Bild von Müttern von 1900 bis heute in den Mittelpunkt rückt.
Die in acht Kapitel unterteilte Ausstellung zeigt mit Gemälden, Fotografien, Skulpturen und Objekten, Grafiken, Filmen und Videoinstallationen was Künstlern und Künstlerinnen zu dem Begriff „Mutter“ zu sagen haben.
Vom zur Madonna hochstilisierten Wesen bis zu Müttern, die vor Mord an ihren Kindern nicht zurückschrecken, spannt sich der weite Bogen der ausgestellten Werke.
So finden sich Bilder, die die intimen Momente der Zärtlichkeit zwischen Mutter und Kind einfangen, denen ohne Beschönigung die mögliche Bedrohung durch Mutterliebe und sogar Inzest gegenübergestellt wird.
Die oft nicht vorhandene Grenzziehung zwischen mütterlichen und kindlichen Bedürfnissen wird ebenso thematisiert, wie der ständige Konflikt zwischen Halten und Loslassen, der die Beziehung von Müttern und Kindern immer wieder bestimmt.
Das bis heute tabuisierte Thema mütterlicher Gewalt wird von den Künstlerinnen und Künstlern aufgegriffen, die in einigen Werken den schmalen Grat zwischen Zärtlichkeit und körperlicher Gewalt zeigen.
Gleichzeitig wird das Auflösen der Familie als untrennbare Einheit beleuchtet und das Thema der „Mutterschafts-Verweigerung“ angeschnitten.
Die gezeigten Werke spiegeln die gesellschaftlichen Verhältnisse wieder und bieten einen guten Überblick über die mehrfachen ideologischen Umwälzungen, denen das Mutterbild im vorigen Jahrhundert unterworfen war.
Ein dichtes Kunstvermittlungs-Programm für Erwachsene und Kinder begleitet die Ausstellung.
Rabenmütter
Zwischen Kraft und Krise: Mütterbilder von 1900 bis heute
Bis 21. Februar 2016
Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr
Donnerstag von 10:00 bis 21:00 Uhr, Montag geschlossen
Lentos Kunstmuseum Linz
Ernst-Koref-Promenade 1, 4021 Linz
www.lentos.at