Paul Cézanne, Sieben Badende © Fondation Beyeler

Leopold Museum – nackte männer von 1800 bis heute

Paul Cézanne, Sieben Badende © Fondation BeyelerDie heurige Herbstausstellung des Leopold Museums „nackte männer von 1800 bis heute“ hat schon vor der Eröffnung für viel Aufregung gesorgt und dem Museum durch seine Werbeplakate öffentliche Kritik eingebracht.

Leihgaben aus ganz Europa verhelfen der Ausstellung zu einer noch nie gesehenen Zusammensetzung.
Im Rahmen eines Prologs durchwandert das Publikum mit einer altägyptischen Statue aus der Zeit um circa 2400 vor Christus, mit dem Jüngling vom Magdalensberg, einer lebensgroßen Renaissancebronze nach römischem Original, mit Rodins Figur „Ehernes Zeitalter“, sowie einem Jüngling von Fritz Wotruba und einer zeitgenössischen Arbeit des Konzeptkünstlers Heimo Zobernig eine mehr als viertausend Jahre alte Tradition.

In der Ausstellung selbst stehen die Epoche der Aufklärung mit Französischer Revolution und Klassizismus um 1800, neue Ansätze innerhalb der Klassischen Moderne um 1900 und die bahnbrechenden Positionen der Kunst nach 1945 als Schwerpunkte im Mittelpunkt und zeigen die Vielfalt und den Wandel in der Darstellung nackter Männer von 1800 bis heute.
Bei der europäischen Künstlerausbildung war der Männerakt jahrhundertelang Basis und schloss damit Frauen lange Zeit vom Zugang zur Ausbildung aus. Um 1800 wurde die Antike zum Maßstab und der nackte Mann rückte wieder in den Vordergrund.
Paul Cézanne oder Edvard Munch entwickelten Ende des 19. Jahrhunderts mit ihren Bildern einen ungezwungenen Umgang mit der Darstellung nackter Männer. Rund um Egon Schiele erfuhr im österreichischen Frühexpressionismus Nacktheit als Entäußerung einen künstlerischen Höhepunkt.
Nach 1945 wurde der nackte Körper zum Mittel der Selbstbehauptung und zum Träger gesellschaftspolitischer Erneuerung.
Werke von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern erweitern das breite Spektrum dieser Ausstellung.

nackte männer
von 1800 bis heute
Vom 19.10.2012 bis 28.01.2013

Leopold Museum-Privatstiftung
MuseumsQuartier Wien
1070 Wien, Museumsplatz 1
www.leopoldmuseum.org

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