Mit dem Wohnmobil durch Schottland bis zur Insel Skye

Auf unserer Tour durch Großbritannien hatten wir Schottland erreicht.
Schottland mit seiner bewegten Geschichte, seinen wilden, romantischen Landschaften, seinen vielfältigen Küstenformen und spektakulären Lochs boomt. Der touristische Motor schnurrt wie geschmiert, an manchen Orten findet man mehr Reisende als Einheimische. Wenn wir unterwegs mit Leuten ins Plaudern kamen und erwähnten, dass Schottland auf unserem Reiseplan stehe, waren die Reaktionen immer positiv. Von „Ha, da wollen wir demnächst hinfahren“ bis zu „Unsere Reise war traumhaft“ spannte sich der weite Bogen.

Witches-Craig-Campingplatz_©H.Holzinger
Witches-Craig-Campingplatz_©H.Holzinger

Von dem südlichen Teil Schottlands, den hart umkämpften Lowlands bis zu den menschenleereren und kargen Highlands im Norden bietet das Land besonders für Naturliebhaber und -liebhaberinnen eine Kulisse, die man so schnell nicht vergisst.

Die schottische Geschichte ist eine blutige. Schon die Römer waren begierig auf das Land, konnten es aber nie ganz einnehmen. Zum Schutz vor den Pikten wurde der heute noch in Fragmenten erhaltene „Hadrian Wall“ von den Römern errichtet. Im Jahre 843 vereinigten sich Pikten und die von Irland eingewanderter Skoten, erst zweihundert Jahre später stießen die Britannier dazu. Die normannischen Könige machten einst keinen Anspruch auf Schottland geltend, zählten es aber zu einem Teil ihres Reiches. Im 13. Jahrhundert wurde, mit Unterstützung der Franzosen, mehr als 100 Jahre ein Unabhängigkeitskrieg geführt, bei dem England die Oberhand behielt. Der erbitterte Kampf zwischen Mary Stuart und Elizabeth I., von Katholiken gegen Presbyterianer, füllt heute noch ganze Geschichtsbücher. Erst im Jahre 1707 wurden das schottische und englische Parlament vereint. 1746 wurde Bonnie Prince Charlie bei der Schlacht von Culloden, bei der die schottischen Clans fast zerstört wurden, geschlagen und musste nach Frankreich fliehen. England hatte endgültig die Herrschaft übernommen. Tausende Pächter wurden von den neuen englischen Besitzern von ihrem Land vertrieben und bis nach Australien deportiert. Um Schafzucht betreiben zu können, wurden riesige Wälder abgeholzt, zu der menschlichen kam die ökologische Katastrophe dazu. Im Jahre 1999 wurde ein schottisches Parlament begründet und der „Act of Union“ des Jahres 1707 aufgehoben. Zuletzt sprach sich eine knappe Mehrheit der Bevölkerung für den Verbleib bei Großbritannien aus.

Schottische-Flagge_V.Holzinger
Schottische-Flagge_V.Holzinger

Vor Gretna Green, dem einstigen Ort für Blitztrauungen und jetziger Touristenhochburg ohne Charme, „überfuhren“ wir die Grenze von England zu Schottland. Da das Örtchen nichts nach unserem Geschmack zu bieten hatte, machten wir uns nach Ruthwell auf, das neben dem aus Sandstein gefertigten „Ruthwell Cross“ noch mit der ersten Sparkasse der Welt, dem heutigen „Saving Banks Museum“, aufwarten kann.

Unsere nächste Station war Dumfries, das ganz im Zeichen des Volkspoeten Robert Burns steht. Der schottische Nationaldichter verbrachte hier seine letzten drei Jahre, hier befindet sich die Kneipe „Globe Inn“, in der der Dichter ein gern und oft gesehener Gast war. Auf dem Kirchhof von St. Michael’s findet man sein Mausoleum und bei einem kleinen Bummel durch die City trifft man auf die Statue des Poeten. Alles Wissenswerte über das Leben und Schaffen Burns erfährt man dann im Robert Burns Centre, das sich in einer restaurierten Wassermühle befindet.

New-Abbey_©H.Holzinger
New-Abbey_©H.Holzinger

Nach soviel Poesie stand weiter Romantik auf dem Programm. Die mit einer Herz-Schmerz Geschichte behaftete New Abbey war unser nächstes Ziel. Nach der Besichtigung der Ruine genehmigten wir uns einen „kleinen“ Afternoon-Tea im gegenüberliegenden Tearoom um uns dann gesättigt Richtung Meer aufzumachen.
Über die mugelige Straße, ging es Richtung Sandyhills. Von Weitem grüßte der 569 m hohe Griffel und vom Drumburn View Point hatten wir eine fantastische Sicht übers Land.

Drimburn-View-Point_Blick-aufs-Meer
Drimburn-View-Point_Blick-aufs-Meer

Nach einer ruhigen Nach im Sandyhill Bay Camping, das wieder mit Internet aufwartete, wollten wir unsere Füße wieder mehr gebrauchen und den Galloway Forest Park erkunden.
Entlang des schön gelegenen Loch Ken gelangten wir zum direkt am Clatteringshaws Loch gelegenen Forest Wildlife Centre, wo wir uns erstmal über die Gegend informierten und uns bei Kaffee, Kakao und Kuchen, mit Blick auf den See, stärkten. Ein leichter Nieselregen und ein grauslich kalter Wind ließ dann die folgende Wanderung doch etwas kleiner ausfallen als geplant.

Galloway-Forest-Park
Galloway-Forest-Park

Als wir unser WoMo wieder erreichten, drehten wir die Heizung kurz einmal höher und fuhren quer und entlang des Galloway Forest Park Richtung Küste, wo in der Nähe von Girvan unser nächstes Ziel, Culzean Castle, auf uns wartete.
Da es schon spät war, checkten wir auf der Culzean Castle Club Site ein, die außer Internet auch einen wunderschönen Stellplatz mit Ausblick auf das Schlossgelände und das dahinter befindliche Meer für uns bereithielt.
Das, wie viele Schlösser in Großbritannien, voll touristisch erschlossene Culzean Castle liegt auf einer Klippe inmitten eines riesigen Parks, beherbergt heute unter anderem auch ein Hotel und gehört dem National Trust.

Culcean-Castle_©H.Holzinger
Culcean-Castle_©H.Holzinger

Von unserem Campingplatz, der einen Steinwurf zum Eingang des Schlosses lag, trabten wir bergab, immer dem Schloss zu. Im Visitor Center erfährt man alles Nähere über die Geschichte des Schlosses, kann eine Ausstellung besuchen und natürlich in den angeschlossenen Shops das ein oder andere Souvenir erwerben. Culzean Castle selbst war einst Landsitz der Earls of Cassillis und wurde im 18. Jahrhundert von dem berühmten schottischen Architekten Robert Adam umgebaut. Noch heute gilt die Säulengalerie des durch ein Dachfester vom Tageslicht in Szene gesetzten ovalen Treppenhauses als eine der Meisterleistungen des Architekten. Nach einer ausgiebigen Besichtigung schlenderten wir noch durch die kunstvoll angelegten Gärten und gönnten uns noch Cream-Tea. Da wir bereits am Morgen unseren Standplatz für eine weitere Nacht gebucht hatten, konnten wir das Schloss und seine Gärten in aller Ruhe genießen. Am frühen Abend waren wir wieder bei unserem WoMo und machten es uns, mit Blick aufs Meer, bequem, denn am nächsten Tag stand doch ein etwas größeres Programm am Tagesplan.

Alloway_Brig-O'Doon
Alloway_Brig-O’Doon

Wir wollten wieder auf den Spuren von Robert Burns wandeln und seinen Geburtsort Alloway besuchen. In Alloway befindet sich nicht nur Burns Geburtshaus, eine strohgedeckte Kate, die zum Teil noch mit dem originalen Mobiliar ausgestattet ist, hier findet man auch ein Denkmal, das an den Dichter erinnert. Das Visitor Centre bietet jede Menge Information und nicht weit davon entfernt steht die alte Brig O’Doon und die malerische Auld Alloway Kirk. Burns, gut für so Gassenhauer wie „Auld Lang Syne“ und selbst dem Alkohol nicht abgeneigt, lässt hier sein berühmtes Gedicht „Tam o’Shanter spielen, in dem der volltrunkene Tam o’Shanter nur knapp der Verfolgung von Hexen entgehen kann.
Da unsere Vorräte zu Ende gingen, nutzten wir in Ayr die Gelegenheit und füllten Kühlschrank und Geldbörse wieder auf. Ayr selbst wartet mit einem langen Sandstrand, einer weiteren Burns-Statue, dem Pub „Tam O’Shanters Inn und den Steinbrücken Ayr Auld Brig und Ayr New Brig aus Burns Gedicht „The Twa Brigs“ auf.

Irvine-Beach-Park
Irvine-Beach-Park

Unsere nächste Station war Irvine, wo im Scottish Maritime Museum die Schifffahrt hochgehalten wird. Da der Parkplatz beim Irvine Beach Park Strand umgebaut wurde, parkten wir am Irvine Beach Park, machten einen kleinen Spaziergang zur Landzunge. Da ein mehr als kalter Wind blies, starteten wir schnell zurück zum WoMo, wo wir, mit Blick auf die stürmische See, eine kleine Pause einlegten. Immer auf der Suche nach einem netten Übernachtungsplatz, wäre hier genügend Platz um frei zu übernachten. Wir verzichteten trotzdem, da am Ende des Platzes eine ganze Wohnwagen-Burg mit allem Drum und Dran entstanden war.

Fairlie_©H.Holzinger
Fairlie_©H.Holzinger

Immer der Küste entlang, an dem größten Atomkraftwerk Schottlands vorbei, ging es weiter nach Fairlie. Da gerade die Sonne hervorblitzte, machten wir Kaffeepause und hielten die Nase in die Sonne.
Noch schnell in Largs und Scotlands finest Marina vorbeigeschaut, dann wieder einmal steil hinauf, und von der Küste verabschiedet. Über Paisley, das durch seine Stoff-Muster bekannt wurde, deren Vorlagen eigentlich aus Indien stammen, ging es Richtung Glasgow. Da uns der Sinn nicht nach Großstadt stand, fuhren wir über die Stadtautobahn, die Ausblicke auf die Stadt gewährt und machten uns zu unserem nächsten Ziel auf.

Falkirk-Wheel
Falkirk-Wheel

Das Meisterwerk von Ingenieurkunst, Falkirk Wheel, stand auf unserem Programm. Das weltweit einzige rotierende Schiffshebewerk schafft durch das Heben der Boote vom Union-Kanal zum Forth-and-Clyde-Kanal auf der Route Glasgow-Edinburgh einen ununterbrochenen Transportweg. Wir schafften es gerade noch zum letzten Start eines Besucherbootes an diesem Tag und konnten dieses Wunder der Technik in Aktion erleben. Auch Nicht-Technikbegeisterten bleibt da schon mal der Mund offen stehen, wenn der Mechanismus zu arbeiten beginnt und die wuchtige Anlage in Bewegung gesetzt wird.

Stirling_©H.Holzinger
Stirling_©H.Holzinger

Da am nächsten Tag die Besichtigung von Stirling und seinem Castle geplant war, fuhren wir noch ein kurzes Stück und checkten in St. Andrews am Campingplatz Witches Craig ein.
Mit dem Linienbus, dessen Station sich nur wenige Minuten vom Campingplatz-Eingang befand, fuhren wir Richtung Stirling. Von weitem schon sah man den Vulkan-Felsen auf dem Stirling Castle, eine der wichtigsten Burgen in der Geschichte Schottlands, thront. Erstmals 1124 erwähnt, stammt die heutige, wunderschön erhaltene Renaissance-Burg aus dem 15. und 16. Jahrhundert und gewährt einen weiten Blick ins Land. Von ihr sieht man auf die sieben Schlachtfelder, die einst während des schottischen Unabhängigkeitskrieges mit Blut getränkt wurden. Auch das 67 m hohe Wallace Monument bei Abbey Craig, das an den Sieg von William Wallace über die Engländer erinnert, ist von der Burg zu sehen. Für die Besichtigung sollte man sich Zeit nehmen. In der 1594 wiedererbauten Chapel Royal findet man Fresken aus dem 17. Jahrhundert von Valentine Jenkins, das Palas-Innere wird von 38 Ornamenten Holzmedaillons mit Porträts der Könige von Schottland geschmückt. Die Great Hall wurde restauriert und im King’s Old Building gibt es das Regiments-Museum der Argyll and Sutherland Highlanders.

Stirling_©H.Holzinger
Stirling_©H.Holzinger

Nach soviel Geschichte brauchten wir eine kleine Pause und gönnten uns in dem gleich daneben befindlichen Restaurant einen Cream-Tea zur Entspannung.
Danach erkundeten wir die von der Stadtmauer umgebenen Altstadt von Stirling mit seiner mittelalterlichen Church of the Holy Rude, in die einst Mary Stuart vor Henry VIII. floh.
Nach ausgiebiger Besichtigung von Stirling und einigen kleinen Einkäufen nahmen wir unseren Linienbus. Auf die Frage des Fahrers, wo wir denn genau hinwollten, nannten wir den Campingplatz. Daraufhin fuhr er uns genau vor den Eingang des Platzes und winkte uns zum Abschied zu – auch so funktioniert Fremdenverkehrswerbung! Wir jedoch nutzten die Gelegenheit, wuschen unsere Wäsche, die sich schon etwas türmte und verbrachten noch einen netten Abend in schöner Umgebung.
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Am nächsten Tag begaben wir uns auf die Spuren von Monty Python und den Rittern der Kokosnuss. Das im 14. Jahrhundert erbaute und später von den Stuarts als Festung genutzte Doune Castle war unser nächstes Ziel. Monty Python Fans wissen es – hier wurde 1975 der erste abendfüllende Film der Truppe gedreht. Von den bisherigen Strässchen vorsichtig geworden, überlegten wir, ob wir die nicht einsehbare und sehr schmale Zufahrt benutzen sollten. Da vor uns gerade ein Reisebus voll indischer Touristen in das Gässchen einfuhr, schoben wir unsere Bedenken beiseite und fuhren Richtung Burg. Am Parkplatz wuselte es bereits vor Besuchern und Besucherinnen. Doune Castle zählt nach ihrer Renovierung heute zu einer sehr gut erhaltenen Burg, die einen tiefen Einblick in das Mittelalter gewährt. Nach ausgiebiger Besichtigung erkundigten wir uns noch bei den Buslenkern am Parkplatz, ob denn die vorhandene Ausfahrt mit unserem WoMo möglich wäre. Nach einem kurzen, schätzenden Blick, nickten diese und unserer Weiterfahrt stand somit nichts mehr im Wege.

Doune Castle_©V.Holzinger
Doune Castle_©V.Holzinger

Ab sofort standen wieder Natur pur und Geschichte auf unserem Programm. Die Trossachs, heute Nationalpark und fest in touristischen Händen, bieten mit ihren einsamen Seen und bewaldeten Hängen Natur vom Feinsten. Hier liegt der Loch Lomond, der mit seinen 71 Quadratkilometern Fläche den größten See Großbritanniens bildet. Für Wanderer und Wanderinnen bietet der insgesamt 154 Kilometer lange West Highland Way die idealen Voraussetzungen, dieses oft unzugängliche Gebiet trotzdem zu erforschen. In den Trossachs leben noch Steinadler, Wildkatze und Rotwild, hier findet man den Ben Lomond mit 974 m oder den Ben Ledi mit seinen 878 m. Bekannt wurden die Trossachs durch Sir Walter Scott. Scott liebte diesen Landstrich, hier spielt sein Roman „ Die Dame vom See“. Die Trossachs waren auch das Gebiet, in dem Rob Roy, der schottische Robin Hood, lebte und am Loch Voil, in Balquhidder, seine letzte Ruhestätte fand. Am Lake Menteith versteckte sich einst Mary Stuart im Inselkloster Inchmahome vor den Soldaten Henrys VIII. Am Loch Kathrin starten vom Trossachs-Piers mehrmals täglich Schiffe, die Touristenscharen für eine Rundfahrt nutzen.

Loch-Katrin_©H.Holzinger
Loch-Katrin_©H.Holzinger

Von Callander, dem touristischen Hauptort, geht der Trossachs Trail, der auch für Autofahrer einen Teil der wunderschönen Landschaft erschließt. Immer dem Loch Vennachar und Loch Achray entlang, dann kurz Loch Katrin streifend, ging es kurvenreich durch den Queen Elisabeth Forest Park.

Queen-Elisabeth-Forest-Park_©H.Holzinger
Queen-Elisabeth-Forest-Park_©H.Holzinger

Der Dukes Pass Drive bietet wunderschöne Ausblicke und noch mehr Wandermöglichkeiten. Wer Infrastruktur sucht, der findet sie in dem schön in den Menteith Hills liegenden Städtchen Aberfoyle, in dem am Loch Lomond gelegenen Balmaha oder in dem bezaubernden Städtchen Luss, das ebenfalls am Loch Lomond liegt. Am Loch Lomond selbst sprudelt die Einnahme-Quelle Tourismus, der traumhaft gelegene See ist aber nach wie vor ein Naturjuwel.

Loch-Venacher_©H.Holzinger
Loch-Venacher_©H.Holzinger

Nach mehreren Tagen in den Trossachs fuhren wir am Loch Long entlang, immer weiter bergan, durch den mit schöner Landschaft punktenden Argyll Forest Park. Am „Rest and Be Thankfull“-Parkplatz genossen wir noch einen weiten Blick in die Landschaft, um uns dann wieder zum Glen Kinglas und dem Loch Fyne in die Niederungen zu begeben.
Nach dem Verlassen der Trossachs hatten wir gleichzeitig das schottische Tiefland hinter uns gelassen und das schottische Hochland erreicht.

Die Stadt Inveraray war unser nächstes Ziel. Invereraray punktet mit dem 3-Mast-Schoner „S.V. Arctic Penguin“, der als Marinemuseum genutzt wird und dem 1743 vom 3. Duke of Argyle erbauten Inveraray Castle. Diesmal verzichteten wir auf die Besichtigung des Castles und fuhren durch das bewaldete Glen Aray zum Loch Awe. Der traumhaft zwischen hohen Bergen gelegene Loch Awe ist einer der längsten Süßwasserseen Schottlands, in der Nähe von Lochawe liegt das durch einen Blitzschlag zerstörte Kilchurn Castle, auf dem Pass of Brander kämpfte Robert the Bruce gegen den MacDougal-Clan.

Glen-Coe_Gebiet_©H.Holzinger
Glen-Coe_Gebiet_©H.Holzinger

Entlang des Glen Lochy ging es immer bergan Tyndrum entgegen. Immer weiter ins Gebirge, über Bridge of Orchy, erreichten wir den Pass of Glen Coe.
Der Glen Coe nimmt in der schottischen Geschichte einen besonders traurigen Platz ein. Im Jahre 1692 wurden hier 38 Männer, Frauen und Kinder des Mac Donalds Clan im Auftrag des neuen englischen Königs Wilhelm von Oranien III. bestialisch ermordet. Nach dem Massaker, das lange ungesühnt blieb, starben im folgenden Winter weitere Clan-Mitglieder in ihren Verstecken.
Heute wird der Pass von Touristenmassen gestürmt, der Ausblick in die umliegende Bergwelt ist einfach fantastisch. Im Winter bietet die Gegend Möglichkeiten zum Skifahren, im Sommer ist sie ein beliebtes Wander- und Bergsteigerparadies. Die über 900 m hohen Felsenklippen von Buachaille Etive Mor und die zerklüftete Bergkette Aonach Eagach sind auch für erfahrende Bergsteiger und Bergsteigerinnen eine große Herausforderung.

Glen-Coe_Gebiet_©H.Holzinger
Glen-Coe_Gebiet_©H.Holzinger

Immer von hohen Bergen umgeben, fuhren wir Richtung Glencoe und checkten auf der schön gelegenen Clencoe Club Site ein, die uns wieder die nötige Infrastruktur für unser WoMo und Internet bot.
Eigentlich wollten wir den Campingplatz als Standort für die nächsten paar Tage nutzen, um die Gegend näher zu erkunden. Da wir uns aber als Nichtmitglieder eher als Störenfriede empfanden, trollten wir uns am nächsten Morgen Richtung Oban.

Castle-Starker_©H.Holzinger_
Castle-Starker_©H.Holzinger_

Entlang des Loch Leven wandelten wir wieder auf den Spuren von Monty Pythons „Die Ritter der Kokosnuss“. Mit Blick auf Castle Stalker, der kleinen Burg, die als Filmkulisse diente, gönnten wir uns Kaffee und Scones um dann gestärkt entlang des Loch Creran und Loch Linnhe Dunstaffnage Castle zu besuchen. Von dem Castle hat man einen wunderschönen Blick auf den Firth of Lorn, hier steht das Gebäude, in dem Flora MacDonald inhaftiert war. Nach der Besichtigung und einem kleinen Spaziergang ging es weiter zum nahegelegenen Örtchen Oban.

Dunstaffnage-Castle_H.Holzinger
Dunstaffnage-Castle_H.Holzinger

Oban ist Ausgangspunkt zu den Hebriden und der Insel Mull. Von der Strandpromenade oder vom McCaig’s Tower hat man einen schönen Blick auf die Küste, in Oban findet man Pubs und sämtliche Infrastruktur.

Oban_©V.Holzinger
Oban_©V.Holzinger

Nach ausgiebiger Runde durch Oban wendeten wir unser WoMo und fuhren die Strecke retour. Über Fort William erreichten wir das Glen Nevis, wo wir am Glen Nevis Caravan & Camping Park eincheckten. Mit Blick auf den 1343 m hohen Ben Nevis machten wir es uns gemütlich und genossen einen schönen Abend.

Ben-Nevis_H.Holzinger
Ben-Nevis_H.Holzinger

Am nächsten Morgen hatte das Wetter wieder umgeschlagen. Ein leichter Nieselregen und hereinziehende Wolken trübten den Blick auf den Ben Nevis. Wir begnügten uns mit einer kleinen Wanderung und machten es uns dann im WoMo bequem. Trotz Schlechtwetter zog eine Karawane von Wanderern und Wanderinnen, samt Kindern, den Weg zum Gipfel des Berges hinauf. Später kreiste ein Hubschrauber, ein Rettungsmann wurde abgeseilt und ein Verunglückter vom Berg geholt.
Am nächsten Morgen war es zwar kühl, aber der Regen hatte aufgehört. Unsere weitere Route führte uns entlang des Loch Lochy nach Invergarry und weiter zum Loch Garry, entlang des Loch Loyne und Loch Cluanie. Zwischen Glen Shiel bei den Five Sisters vorbei erreichten wir Invariante und Loch Duich.

Eilan-Donan-Castle_©H.Holzinger
Eilan-Donan-Castle_©H.Holzinger

Am Treffpunkt von Loch Long, Loch Alsh und Loch Duich liegt Eilan Donan Castle, das von Touristen gestürmt wird. Wir verzichteten auf die Besichtigung, machten von dem gegenüberliegenden Parkplatz ein nettes Foto. Danach fuhren wir entlang des Loch Alsh nach Kyle of Lochalsh, von wo die imposante Skye-Bridge den Weg auf die Insel Skye eröffnet.

Skye-Bridge_©H.Holzinger
Skye-Bridge_©H.Holzinger

Vorerst verließen wir somit das schottische Hochland und wollten die Insel Skye erkunden.