Lyonel Feininger und Alfred Kubin, die eine kurze, aber starke Freundschaft verband, widmet die Albertina eine Ausstellung, die tiefe Einblicke in das Schaffen beider Meister bietet.
Die in Kooperation mit den Internationalen Tagen in Ingelheim entstandene Schau zeigt rund 100 Gemälde und Grafiken, die zum Teil Leihgaben aus privaten Sammlungen sind und zum Teil aus den Beständen der Albertina stammen, die seit dem Tod Kubins über einen großen Teil seiner Werke verfügt.
Gleichzeitig wurde ein begleitender Katalog aufgelegt, der den Briefwechsel der beiden Künstler beinhaltet.
Alfred Kubin betätigte sich fast ausschließlich als Grafiker und fertigte Zeichnungen für die Zeitschriften „Der liebe Augustin“ und „Licht und Schatten“. Aus dieser Zeit dürfte auch der erste Kontakt zu Lyonel Feininger entstanden sein, der lange Jahre als kommerzieller Karikaturist unter anderem auch für diese Zeitungen tätig war.

Kubin, der auch in den späteren Jahren enge Briefwechsel mit zahlreichen Künstlerkollegen pflegte, nahm 1912 Kontakt mit Feininger auf und es entwickelte sich eine faszinierende Freundschaft.
Kubin, der an der Gründung der Neuen Künstlervereinigung München, aus der der Blaue Reiter hervorging, beteiligt war, präsentierte 1912 auf deren zweiten Ausstellung grafische Arbeiten.
Zu der 1911 gegründeten Künstlergemeinschaft der Blaue Reiter gehörten zahlreiche Künstler und Künstlerinnen, die zahlreichen Stilrichtungen angehörten.
Es war auch Kubin, der Franz Marc, einer der Organisatoren des „Ersten Deutschen Herbstsalon“, auf Lyonel Feininger und seine Werke aufmerksam machte. Feininger schaffte durch seine Teilnahme an der Ausstellung seinen Durchbruch.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges zerfiel die Gruppe der Blaue Reiter, deren Mitglieder zerstreuten sich in alle Richtungen.

Zwischen Feininger und Kubin wurde der Kontakt spärlicher und nach 1919 nur noch sporadisch fortgesetzt.
Kubins Interesse galt dem Illustrieren von Büchern, unter denen sich Werke von Dostojewski oder Elias Canetti befanden.
Feininger widmete sich der Malerei, lebte bis 1937 in Deutschland, um dann nach New York zu übersiedeln. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden in Deutschland zahlreiche Ausstellungen seinen Werken gewidmet.
Lyonel Feininger und Alfred Kubin.
Eine Künstlerfreundschaft
Von 4. September 2015 bis 10. Jänner 2016
Albertina
Albertinaplatz 1, 1010 Wien
www.albertina.at
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