Dänemark – Land zwischen den Meeren

Vor unserer letzten größeren Tour mit dem Wohnmobil waren Freunde zu Gast, die natürlich sofort Bescheid wissen wollten, wohin denn diesmal die Reise ginge und wie lange wir denn vorhätten, unterwegs zu sein.

„Na ja, wir haben einmal so fünf bis sechs Wochen eingeplant und unser heuriges Ziel ist Dänemark.“ Sofort kam die Gegenfrage: „Ah, Dänemark – und was macht ihr noch?“ „Wir schauen uns Dänemark an“. „Nur Dänemark? Was bitte macht ihr so lange in dem kleinen Land?“

Ja, was machst du fünf bis sechs Wochen in einem Land, das rund 43.000 qkm hat und damit nur geringfügig größer als die Schweiz ist. Natürlich kommen da auch noch die Färöer und Grönland dazu, aber die sind mit dem Wohnmobil doch etwas schwerer zu erreichen. Nicht zu vergessen die rund 1.420 Inseln und Inselchen, die zum Teil mehr als sehenswert sind.

Dänemark_V.Holzinger
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Wahre Bergfanatiker sind hier vielleicht nicht so gut aufgehoben. Zwar gab es einen jahrelangen Streit, welcher Berg denn der höchste des Landes sei. Zur Wahl standen der Mollehoj, der Ejer Bavnehoj und der Yding Skovhoj. Nach neuen Vermessung wurde der Mollehoj zum Sieger gekürt. Mit seinen immerhin 170,86 Metern schlug er den zweithöchsten Berg, den Yding Skovhoj, um satte 9 Millimeter.

Ein mehr als guter Grund Dänemark zu bereisen sind rund 7.400 Kilometer Küste. Egal wo du dich gerade befindest, irgendwo wartet in einer Entfernung von circa 50 Kilometer wunderbar salzige Meeresluft auf dich.

Dänemark_V.Holzinger
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Die wilde, oft wellengepeitschte Nordsee, die etwas sanftere Ostsee, Fjorde, die tief ins Land einschneiden, das berühmte Wattenmeer, das sich von Deutschland bis hinauf nach Jütland findet. Endlos lange Sandstrände, oft hinter ebenso endlos langen Dünen versteckt oder von schroffen Klippen umsäumt, warten nur darauf entdeckt zu werden.
Natürlich sind die Wassertemperaturen für uns etwas gewöhnungsbedürftig, die Dänen haben damit weniger Probleme. Surfer, Strandsurfer, Segler & Co. finden hier geeignete Reviere und können sich so richtig austoben.

Dänemark_V.Holzinger
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Die teilweise geschützte und vielfältige Flora und Fauna ist ein weiterer guter Grund, Dänemark einen längeren Besuch abzustatten. Neben Wattwanderungen sind Vogelbeobachter und -beobachterinnen hier gut aufgehoben. Auch Robben sind an manchen Stränden anzutreffen und hin und wieder tritt man fast auf den so begehrten Bernstein.

Da Dänemark ein Land für Radfahrer ist, können Radbegeisterte das Land, oft autofrei, per Rad erkunden. Viele Straßen in Dänemark werden kilometerlang von eigenen Radwegen, oft sogar mit eigener Gegenspur, begleitet. Ein großer Vorteil: Radfahrer und -fahrerinnen werden als gleichwertige Partner oder Partnerinnen gesehen, für die die Verkehrsvorschriften genauso gelten wie für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Wer sich als Rad-Fan an die Vorschriften hält und andere Verkehrsteilnehmer genauso akzeptiert, für den oder die steht einem relaxten Radvergnügen fast nichts im Wege.

Dänemark_V.Holzinger
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Nicht zu vergessen – Dänemark ist uraltes Siedlungsgebiet. Damit eröffnet sich Urlaubern und Urlauberinnen eine enorme Anzahl von Sehenswürdigkeiten. Im ganzen Land stolpert man über Objekte aus der Zeit der Wikinger. Die dänische Monarchie hat seit Jahrhunderten ihre Spuren in wunderschön restaurierten Schlössern und Burgen hinterlassen, die zum Teil besichtigt werden können. Last but not least natürlich Kopenhagen, die dänische Hauptstadt, die auf der größten Insel Seeland an der Meerenge Öresund liegt und für deren Besuch schon allein mindestens drei bis vier Tage gerade so ausreichen.

Dänemark_V.Holzinger
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Ein nicht zu verachtender Punkt: Dänen und Däninnen sind meist zuvorkommende, freundliche Leute. Bei unserer gesamten Reise wurde uns, bis auf ein, zwei Ausnahmen, nicht nur freundlich begegnet, wir konnten auch wahre Hilfsbereitschaft, die ganz von den Menschen ausging, spüren.

Da uns immer wieder die Frage gestellt wird, wie wir uns denn so auf so eine Rundfahrt mit dem Wohnmobil vorbereiten, hier die einfache Antwort. Trotz Internet sind ein guter Reiseführer zum Nachschlagen und eine genaue Straßenkarte immer an Bord. Die Fremdenverkehrszentralen des jeweiligen Landes halten nicht nur im Netz meist eine Unzahl an Informationen bereit. Am besten von zu Hause aus schon ordern und die Route in groben Zügen festlegen. Wer in Dänemark zum Beispiel der „Margeritenroute“ folgt, wird von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit geleitet. Es fehlen auch nicht die landschaftlich besonders wertvollen Gegenden und so mancher Vorschlag, was, wann, wo besonders lohnenswert zum Ansehen ist.

Dänemark_V.Holzinger
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Wie lange man sich Zeit für das Land nimmt, hängt ganz allein vom jeweiligen Zeitbudget und natürlich von dem jeweiligen Geldbörserl ab. Sie haben unbegrenzt Zeit – dann folgen Sie der „Margeritenroute“ und machen noch Abstecher zu den Gebieten, die Sie besonders interessieren.
Sie verfügen nur über eine knappe Zeitspanne – dann folgen Sie der „Margeritenroute“ und picken sich genau die Highlights heraus, die für Sie in Frage kommen.

Wir werden in den nächsten Berichten versuchen, die Auswahl für Sie zu erleichtern und Ihnen Highlights, die wir auf unserer Reise erlebt haben, näher zubringen.

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