Verbündet, Verfeindet, Verschwägert – Bayern und Österreich

Der sicher nicht konfliktfreie Beziehung zwischen dem Freistaat Bayern und dem Bundesland Oberösterreich ist die grenzüberschreitende Landesausstellung „Verbündet, Verfeindet, Verschwägert – Bayern und Österreich“ im heurigen Jahr gewidmet.

An drei historischen Orten kann man die wechselvolle 1000-jährige Geschichte dieser beiden Länder nacherleben.

Eine der mächtigsten Burgen der Welt – Burghausen in Bayern – nimmt sich der Zeit bis in das 14. Jahrhundert an. Österreich gehörte damals zum Herzogtum Bayern, das sich vom Lech bis nach Wien erstreckte. Die Zeit des Rittertums, des Adels und des Klerus, aber auch das beschwerliche Leben der einfachen Leute wird durch prächtige Kunstschätze und Mitmachstationen sowie interaktiven Elementen in dem Teil „Als Österreich noch bei Bayern war“ dem staunenden Besucher präsentiert.

Vom opulenten Leben im Barock, aber auch von den Kriegswirren, Seuchen, Not und Zerstörung sowie von der tiefen Frömmigkeit zu dieser Zeit erzählt der Ausstellungsteil „Kriege, Kunst und Frömmigkeit“. Im ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift Ranshofen, das heute zu Braunau am Inn gehört, steht die Barockkunst, aber auch die beim Adel damals so beliebte Jagd und der Kampf für den „rechten Glauben“ im Mittelpunkt. Die Kaisermonstranz von Karl den VI ist genauso Ausstellungsbestandteil wie grausame Waffen und das original „Mundwerkzeug“ von Maria Theresia.

Mit dem Motto „Kongress und Kindersegen“ beschäftigt sich der dritte Teil im Schloss Mattighofen. Die politische Entwicklung im 18. und 19. Jahrhundert, Befreiungskriege, die napoleonische Zeit, der Wiener Kongress und das Entstehen des Königreiches Bayern und des Kaiserreiches Österreich bis zur Hochzeit von Franz I und Karoline Auguste von Bayern und damit die Zusammenführung der Wittelsbacher und Habsburger, all dies kann der Besucher mittels einer „Zeitmaschine“ erleben. Die hohe Kindersterblichkeit und die mangelnde Schulpflicht werden ebenso thematisiert wie die Gartengestaltung im 18. Jahrhundert sowie die Vergnügungen der damaligen Zeit.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit mehr als 160 Veranstaltungen begleitet die Ausstellung.

Wenn man die weitere oder nähere Umgebung näher kennen lernen möchte, bietet sich das Fahrrad an.

Der 325 km lange Tauernradweg, der in Krimml bei den Krimmler Wasserfällen beginnt und in Passau endet, führt direkt am bayrischen Burghausen und dem österreichischen Braunau am Inn vorbei. Von Braunau kann man den 41 km langen Mattigtalradweg, der nach Perwang am Grabensee führt, radeln und kommt auf der Hälfte des Weges nach Mattighofen.

Die Burg Burghausen ist allein schon eine Reise wert und die Städtchen Mattighofen und Braunau laden nur so zu einer Besichtigungstour und einem Stadtbummel ein.

Die bayrischen und österreichischen Wirte bieten eigene Pakete für Übernachtung und haben sich auch kulinarisch etliches einfallen lassen, um den Gast zu verwöhnen.

[contentbox headline=“Info…“ type=“normal“] Bayerisch-Oberösterreichische
Landesausstellung 2012
Verbündet Verfeindet Verschwägert
Bayern und Österreich
vom 27. April bis 4. November 2012
täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr
(letzter Einlass 17:00 Uhr)
Burghausen – Braunau/Ranshofen – Mattighofen

www.landesausstellung.com [/contentbox]