Andreas Groll. Wiens erster moderner Fotograf

Einem Pioneer der Architektur- und Stadtaufnahmen widmet das Wien Museum eine eigene Ausstellung und zeigt Werke von Andreas Groll .
Die Schau, die in Kooperation mit dem Photoinstitut Bonartes und dem Technischen Museum entwickelt wurde, zeigt Arbeiten Grolls, die die Zeit der frühen Fotografie dokumentieren.

Groll, aus ärmlichen Verhältnissen stammend, war ab 1853 als Berufsfotografie tätig.

Unter Verwendung des „nassen Kollodium-Verfahrens“, das kürzere Belichtungszeiten erlaubte und gestochen scharfe Positive ermöglichte, wandte sich Groll der Auftragsfotografie vor Ort zu.

In den damaligen Zeiten des Aufbruchs der Wissenschaften und der anfangenden Industrialisierung erhielt Groll die ersten kontinuierlichen Aufträge von Denkmalschützern. Seine Reisen führten Groll bis nach Krakau und nach Prag, wo er unter anderem von den wichtigsten Bauten Gesamtansichten anfertigte.

Nicht nur Denkmalschützer beauftragten Groll, auch arbeitete er im Auftrag von Architekten, der Österreich-ungarischen Staatsbahnen Gesellschaft und dokumentierte ab den frühen 1860er-Jahren den Baufortschritt der Neubauten an der Wiener Ringstraße.

Aufgrund der immer rascher werdenden Neuerungen bei der Fotografie verlor Groll den Anschluss und bei der im Jahre 1861 gegründeten Photographischen Gesellschaft in Wien wird zu dieser Zeit Groll selbst keine Bedeutung mehr beigemessen.

Die Ausstellung präsentiert rund 200 Aufnahmen, die einen guten Überblick über das Schaffen Grolls und die Anfänge der modernen Fotografie bieten.

Andreas Groll. Wiens erster moderner Fotograf
bis 10. Jänner 2016
Dienstag bis Sonntag und Feiertag von 10 bis 18 Uhr
Wien Museum Karlsplatz, 1040 Wien

www.wienmuseum.at