London – Stadt zwischen Tradition und Moderne

London ist die größte Stadt Europas, seit 1000 Jahren der Hauptsitz der britischen Monarchie, Regierungssitz und auch Finanzzentrum des Landes.

Trotz seiner Größe hat sich die Stadt enormen Charme erhalten. Auch heute noch findet man kleine verwinkelte Gassen und ganze Vierteln, die von größeren und kleineren Aristokraten erbaut wurden und so aussehen, als ob die Zeit stehen geblieben wäre.

Durchflossen von der Themse, durch die London einst zu einem reichen Handelsplatz wurde und die heute noch der Stadt ein eigenes Flair verleiht.

London_©V.Holzinger
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London ist bekannt und beliebt für seinen zeremoniellen Pomp, der die Monarchen umgibt und der Milliarden an Pfund jedes Jahr in die Kassen der Stadt spült. Auf Schritt und Tritt wird man durch Beflaggung, Gebäude oder simple Laternen oder Embleme an das Königshaus erinnert, das so beliebt wie schon lange nicht mehr ist.

Londons Wahrzeichen sind weltberühmt, aber London ist auch eine Stadt der schnelle Erneuerung. Neben Althergebrachtem schießen Glaspaläste wie Schwammerl aus dem Boden, die verbaute Fläche wächst immer weiter, die Metropole breitet sich aus.

London_©V.Holzinger
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Für einen Besuch der Stadt hat jede Jahreszeit ihren eigenen Reiz. Die meisten Sehenswürdigkeiten und Museen sind das ganz Jahr über geöffnet. Es gibt das ganze Jahr über einer großes Kulturangebot und auch das berühmte „Englisches Wetter“. Das Shopping-Angebot ist enorm, Baudenkmäler und Kunstschätze aus allen Epochen wollen bewundert werden, unzählige Vergnügungsstätten harren der Gäste.

Was macht nun den besonderen Reiz dieses Zentrums für Mode, Kultur und Kunst aus, was ist jetzt das typische London?

London_©V.Holzinger
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Sind es West End und Westminster, die als gesellschaftliches und kulturelles Herz der Stadt gelten und noch heute den Wohnsitz der königlichen Familie beherbergen? Neben dem Buckingham Palace findet man in dem Grätzel die Downing Street oder den Piccadilly Circus. Auch Westminster Abbey befindet sich hier, nicht zu vergessen das Houses of Parliament und den Big Ben mit seinem berühmten Glockenschlag.

Wer edle Boutiquen sucht, wird in Covent Garden fündig. Rund um die einstigen Markthallen geht es hoch her, hier herrscht Betrieb rund um die Uhr. Nicht zu vergessen die National Gallery, das führende Kunstmuseum Londons, das eine der größten Kunstsammlungen der Welt beherbergt. Rund um den Trafalgar Square herrscht nicht nur zum Jahreswechsel enormer Rummel, er ist auch ein beliebter Treffpunkt für Demonstrationen und auch die Tauben lieben ihn.

London_©V.Holzinger
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In diesem Schmelzkessel der Nationen gehört Chinatown mit seinen oft zweisprachigen Straßenschildern eindeutig zum typischen London. Besonders am Wochenende oder am Abend geht es hier rund, hier gibt es Restaurants und Clubs.

Ist es das kosmopolitische und mit seinen vielen ausländischen Geschäften und Lokalen folkloristisch wirkende Soho? Hier finden sich zahlreiche Theater, hier pulsiert das kulturelle Leben.

Ist es das nach wie vor exklusive Viertel South Kensington mit seinen Nobelgeschäften wie z.B. Harrods, seinen Museen, Privatschulen und hübschen Reihenhäusern? Hier zeigt sich, dass London trotz seiner Größe noch immer eine grüne Stadt ist. Hier findet man eine der beliebtesten Grünflächen der Stadt, denn hier liegt der Hyde Park und gleich anschließend Kensington Gardens.

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Oder doch Bloomsbury, das als Domäne der Künstler und Intellektuellen gilt, seit das British Museum und die University of London hier ihren Sitz haben. Allein das British Museum kann mit der Besichtigung seiner Sammlungen einen ganzen London-Aufenthalt füllen. Elf Lesebereiche mit über 1200 Sitzplätzen und mehr als zwölf Millionen Bücher warten auf Lesebegeisterte in der aus roten Ziegeln erbauten New British Library.
Krimi-Liebhaber oder -Liebhaberinnen sollten in der Baker Street im Sherlock Holmes Museum vorbeischauen, wer Madam Tussaud besuchen will, sollte rechtzeitig Karten dafür besorgen.

Die „königliche Strecke“ gehört eindeutig zum typischen London. Wer ihr auf den Spuren des Stadtplaners John Nash folgt, wandelt von St. James, dem Viertel der Reichen und Schönen, bis zum meist besuchten königlichen Park, dem Regent’s Park. Im Sommer werden im Park Musicals oder Shakespeare-Werke aufgeführt, hier liegt die Londoner Zentralmoschee und nicht weit davon entfernt der Londoner Zoo. Wer möchte, kann einen Bootsausflug unternehmen und bis Little Venice oder nach Camden Lock schippern.

London_©V.Holzinger
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Vielleicht ist es ja auch der älteste Teil Londons, die heute von Bürogebäuden beherrschte City. In dem noch immer von Verkehr durchströmten Stadtteil liegt der Tower of London, der einst als königlicher Wohnsitz, als Waffen- und Schatzkammer sowie als Gefängnis diente. Heute Anziehungspunkt von Million von Touristen und Touristinnen, die zahlreiche Aufnahmen von den „Beefeatern“ machen und die die im Tower aufbewahrten Kronjuwelen bewundern.
Hier liegt St. Paul’s Cathedral, die grandiose Barockkathedrale, die von Christopher Wren geplant wurde und die nach dem Petersdom im Rom die zweitgrößte Kuppel der Welt besitzt.
In der ebenfalls von Wren erbauten St. Stephan findet man einen weißen Steinaltar von Henry Moore, die Fassade des Manison House, offizieller Wohnsitz des Bürgermeisters, zählt zu einem Wahrzeichen von London.
Was wäre London ohne die Tower Bridge, die zu einer der faszinierendsten Glanzleistungen viktorianischer Ingenieurkunst zählt und die mit ihren mächtigen Doppeltürmen den Blick auf sich zieht.

London_©V.Holzinger
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Ist es das vis-a-vis der City liegende Southwark, das einst Zentrum von Prostitution und Glücksspiel war? Heute findet man hier neben dem Museum of London zahlreiche andere Museen, mit viel Aufwand renovierte Häuser und eine Uferpromenade entlang der Themse, die einen Blick auf die gegenüberliegenden Stadtteile ermöglicht.
Anlässlich der Jahrtausendwende wurde das 135 Meter hohe „London Eye“ errichtet, das an klaren Tagen nicht nur einen atemberaubenden Blick auf die Stadt ermöglicht, sondern auch einen weiten Blick in das Umland gestattet.

Wir haben unser „typisches London“ gefunden. Um sein ureigenstes, persönliches London für sich zu entdecken, sollte man, mit einem guten Stadtplan ausgerüstet, zu Fuß und per U-Bahn diese Millionenstadt erforschen, denn selbst die Londoner und Londonerinnen haben ihr eigenes „typisches“ London, das nicht unbedingt dem des Nachbarn oder der Nachbarin entspricht.