Handgemachte Delikatessen von Staindl’s

Wie schnell sich ein Hobby, auch wenn man nicht mehr zu den Jüngsten zählt, zu einer kleinen gewerblichen Manufaktur entwickeln kann, beweist Claudia Heilig-Staindl, die sich seit mehreren Jahren ganz der Herstellung von handgemachten Delikatessen widmet.

Die kleine Manufaktur, aus noch kleineren Anfängen entstanden, punktet bei Kunden und Kundinnen mit handgemachten Marmeladen, Fruchtaufstrichen, Chutneys, aber auch mit Likören oder diversen Essigsorten und Kräuterölen.

Laut eigenen Angaben wird so weit es eben geht, auf einheimische Obstsorten zurückgegriffen, auch sollen keine künstlichen Aromen oder Konservierungsmittel verwendet werden. Verarbeitet wird, oft von der Chefin selbst, was gerade frisch geerntet wurde. Obwohl ein Teil auch eingefroren wird, kann es ohne weiteres vorkommen, dass die ein oder andere Marmelade oder der ein oder andere Fruchtaufstrich einfach nicht mehr erhältlich ist, da die Nachfrage einfach zu groß war und die nächste Ernte erst ins Haus steht. 

Ganz im Zeichen der Zeit, wird bei Staindl’s, wieder nach eigenen Angaben, der Umweltgedanke hochgehalten. Nicht nur, dass leere Gläser zurückgebracht werden können und damit zur Weiterverwendung zur Verfügung stehen, es werden auch zur Produktion der Köstlichkeiten nur Induktionsherde eingesetzt, auf denen die Fruchtmasse energiesparend zubereitet werden kann.

Auch sogenannter „Abfall“ wird kreativ für weitere Schmankerl verwertet. Schalen und Kerngehäuse bilden einen wunderbaren Ansatz für Fruchtessig oder werden in Fruchtliköre verwandelt. Selbst ausgepresste Chilis landen nicht im Biomüll, sondern werden einfach getrocknet und ergeben damit die passende Basis für Chili-Salz oder Chili-Öl.

Aufmerksam auf die zahlreichen Marmeladen und Fruchtaufstriche wurden wir bei unserem Spaziergang durch die Salzburger Altstadt. Da prangten doch in einem Schaufenster in der Getreidegasse, schön angeordnet in Reih und Glied, rund 100 Gläser, die so allerlei Köstlichkeiten versprachen.

Die bunte Vielfalt reichte von Erdbeermarmelade bis zu den diversesten exotischen Früchten, die zu einem Fruchtaufstrich verarbeitet waren. Wir gustierten, langten aber nicht zu, da zu diesem Zeitpunkt kein Bedarf an Marmelade bestand.

Na, und da strandelst du über den Christkindlmarkt vor dem Schloss Schönbrunn und siehe da, da gibt es einen Stand der Manufaktur Staindl’s, an dem mir eine meiner Lieblingsmarmeladen „entgegen sprang“. Glück gehabt, da uns die Verkäuferin erklärte, dass die Chefin genau diese Marmelade erst in den vergangenen Tagen frisch zubereitet hätte und damit ab sofort wieder verfügbar sei. Natürlich musste ich die Chance nutzen und ein Gläschen Hagebutten-Marmelade erwerben. Da man „auf einem Bein schlecht steht“, kam noch ein Gläschen Blutorangen-Gelee dazu. 

Und was soll ich sagen. Sowohl die Hagebutten-Marmelade wie auch das Blutorangen-Gelee schmeckten vorzüglich und waren der absolute Renner bei der Kaffeejause. 

Sollte wieder Nachschub benötigt werden, ist es auch kein Problem, da ja in der Wiener Innenstadt, in der Führichgasse, ein Geschäftslokal vorhanden ist. Und da Frau Heilig-Staindl gerne Neues probiert, gibt es dann vielleicht auch Sanddorn-Aufstrich, der ganz oben auf meiner Lieblingsskala steht.

www.staindl.at