Ein Hoch auf die fleißigen Bienchen & ihre Verwandten

Foto: ©V. Holzinger              
Heute ist ja Weltbienentag, der bereits zum dritten Mal gefeiert wird und am 22. Mai 2020 wird der Internationale Tag der Biodiversität begangen. Aber die fleißigen Geschöpfe und ihre Verwandten kämpfen zur Zeit enorm um ihr Weiterbestehen und brauchen dringend unsere Hilfe.

Wir haben uns umgehört, was wir denn tun könnten, um den Bienen „unter die Arme zu greifen“ und was diese Tierchen so Besonderes drauf haben.

Jutta Mittermair von der Honigmanufaktur Honigmayr hat uns einige Besonderheiten von Bienen verraten. 

Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Bienen einen ausgeprägten Geruchssinn haben, der den eines Spürhundes weit in den Schatten stellt. Mit ihren Fühlern als Sinnesorgan können sie Duftmoleküle aus mehreren Kilometern Entfernung wahrnehmen und dadurch Nahrungsquellen finden.

Obwohl Bienen mit ihren Facettenaugen, die aus circa 6.000 Einzelaugen bestehen, Objekte unscharf wie bei einem Pixelbild sehen, schaffen sie bis zu 300 Bilder pro Sekunde und stellen uns Menschen damit ins Abseits, wo wir doch nur auf etwa 25 bis 60 Bilder kommen.
Auch ultraviolettes Licht wird von ihnen wahrgenommen, aber bei der Farbe Rot sind wir wieder im Vorteil, da Bienen rote Blumen nur als schwarzer Fleck wahrnehmen können.
Damit die Insekten dorthin kommen, wohin die Reise gehen soll, orientieren sie sich, so Mittermair, beim Fliegen am Stand der Sonne. 

Damit uns Schleckermäulchen 50 Dekagramm Honig zur Verfügung stehen, müssen rund 20.000 Bienen dafür rund 120.000 Kilometer zurücklegen und 10 Millionen Blüten besuchen. 

Nicht nur wir Menschen lieben Honig, die Bienen selbst ernähren sich von dem flüssigen Gold. Immerhin enthält diese Kraftquelle nicht nur zahlreiche Vitamine, Spurenelemente und Mineralien, es wurden über 100 verschiedene Aromastoffe und auch Aminosäuren nachgewiesen.

Der Bienenstaat unterliegt einer strengen Ordnung. Jede junge Biene ist zuerst für das Putzen der Zellen zuständig.
Wenn sich dann ihre Futtersaftdrüsen bilden, wechseln sie in die Kinderstube und kümmern sich um die Jungmaden.
Sind die Wachsdrüsen ausgereift, so die Expertin, sind die Bienen für den Bau der Wabenzellen zuständig.
Die Bienenkönigin ist nicht nur das Oberhaupt des Stockes, ihr allein steht das Eierlegen zu.
Die Drohnen, sprich die männlichen Bienen, müssen nicht nur um die Begattung einer Bienenkönigin einen harten Wettkampf bestreiten, sie werden nach ihrer Pflichterfüllung einfach nicht mehr gebraucht, dürfen nicht mehr in den Stock zurück und sterben. 

Der Ausspruch „fleißig wie eine Biene“ kommt nicht von ungefähr. Mit ihrem Gewicht von im Schnitt 82 Milligramm schaffen es Arbeitsbienen, so Mittermair, 50 bis 70 Mikroliter an Blütennektar in ihrem Honigmagen zu transportieren, was beinahe ihrem eigenen Körpergewicht entspricht.

Die Prinzen, die Drohnen, erreichen ein Gewicht bis zu 250 Milligramm, was ein entschiedener Vorteil für ihre gar nicht so leichte Aufgabe ist, da schmächtige Drohnen erst gar nicht für die Begattung in Frage kommen. 

Da immerhin rund 75 Prozent der weltweiten Nahrungsmittelpflanzen von der Bestäubung von Bienen abhängig sind, so die Expertin, ist dies wohl Grund genug, sich intensive Gedanken zu machen, wie das Artensterben verhindert werden kann.

Wer mehr für den Schutz von Bienen, Schmetterling, Käfer & Co. tun will, für den oder die bietet der Naturschutzbund Österreich den Praxisleitfaden „Insekten-Soforthilfe“. Die kostenlos zu beziehende Broschüre geht nicht nur auf die möglichen Ursachen für das Insektensterben ein, sie bietet auch zahlreiche Hilfestellungen und Ideen, wie Insekten auch auf kleinstem Raum gefördert werden können.

Die 52-seitige Broschüre „Insekten-Soforthilfe“ kann unter www.naturschutzbund.at gratis heruntergeladen oder bestellt werden, die Auslieferung soll dann im Juni 2020 erfolgen.