Kriecherlknödel

Manche Dinge lernt man erst so richtig schätzen, wenn sie nicht mehr vorhanden sind. So geht es mir mit dem Kriecherlbaum, der einst im Garten meines Elternhauses stand.

Am Ende des Sommers strotzte der Baum vor großen, grün-gelben Früchten, die so süß und saftig waren, dass bereits beim Ansehen das Wasser im Munde zusammenlief. Den Baum gibt es schon lange nicht mehr und so wunderbar schmeckende Kriecherl gibt es leider selten zu kaufen.

Am Markt habe ich jetzt welche entdeckt, die annähernd an den Geschmack der Kriecherl aus meiner Jugend herankommen. Ein Teil davon wurde sofort vernascht und einen kleinen Teil habe ich zu Kriecherlknödel aus Topfenteig verarbeitet, die mit jedem Marillen- oder Zwetschkenknödel in Konkurrenz treten könnten.

Je nach Größe 15 bis 20 Kriecherl waschen, Kriecherl in der Hälfte bis zur Mitte durchschneiden, Kern entfernen, Kern durch 1 Stück Würfelzucker ersetzen.

Für den Topfenteig für die Kriecherlknödel werden 1/2 kg Topfen, 2 Eier, 14 dag Mehl, 14 dag Grieß, 14 dag zerlassene Butter und 1 Prise Salz abgemischt.
Teig circa 1/2 Stunde rasten lassen.
Aus dem Teig eine dicke Rolle formen, in Scheiben schneiden, jede Scheibe mit einem Kriecherl belegen und Knödel formen.
Wasser zum Kochen bringen, salzen, Knödel einlegen und 8 bis 10 Minuten schwach köcheln lassen. Wenn sich die Knödel drehen, sind sie fertig.

Brösel in heißer Butter anrösten und die gut abgetropften Knödel darin wälzen.

Kriecherknödel vor dem Servieren mit Staubzucker und einem Hauch Zimt bestreuen – fertig – guten Appetit!

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