Die rasant fortschreitende Industrialisierung und der sich ausbreitende Materialismus im ausgehenden 19. Jahrhundert überforderten nicht nur die Bevölkerung, sie wurden auch bei Künstlern und Künstlerinnen kritisch betrachtet.
Auf der Suche nach einem tieferen Sinn des Lebens und durch Flucht aus der Realität entstanden alternative Gesellschaftsmodelle, bei denen durch Verzicht und Befreiung des Körpers ein besserer Mensch geschaffen und ein naturnahes Leben ermöglicht werden sollte.
Gesellschaftliche Zwänge sollten aufgebrochen werden, naturwissenschaftliche Erkenntnisse wurden in Frage gestellt, esoterische und okkulte Praktiken sollten dabei helfen, übernatürliche Kräfte freizusetzen.
Auch in Wien, das zwar nicht Hotspot dieser Bewegung war, griffen Künstler und Künstlerinnen diese Konzepte auf und ließen diese in ihre Werke einfließen.
In der von Matthias Dusini und Ivan Ristić kuratierten Ausstellung „Verborgene Moderne – Faszination des Okkulten um 1900“ präsentiert das Leopold Museum rund 180 Kunstwerke von über 70 Künstlern und Künstlerinnen, die einen breiten Querschnitt des künstlerischen Schaffens der damaligen Zeit abdecken.
Ergänzend zur Ausstellung wird ein umfangreicher Katalog in deutscher oder englischer Sprache aufgelegt, weiters wird ein Kunstvermittlungs-Programm angeboten.
Verborgene Moderne
Faszination des Okkulten um 1900
04.09.2025 bis 18.01.2026
Leopold Museum – Privatstiftung
MuseumsQuartier Wien
Museumsplatz 1, 1070 Wien
Foto: FERDINAND HODLER
1853–1918
Blick ins Unendliche III, 1903/1904
Öl auf Leinwand | 100 × 80 cm
Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne
Foto: Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne