Foto: Credit: tech2people, APA-Fotoservice, Rastegar, Fotograf: Arman Rastegar
Oft sind es nur Sekunden, die ein Menschenleben von Grund auf ändern. Ein kleiner Moment der Unaufmerksamkeit, zur falschen Zeit am falschen Ort sein oder ein Schlaganfall – schon ist die Katastrophe eingetreten und nichts ist mehr, wie es einst war.
Um nach einem Unfall oder Schlaganfall das tiefe Loch, in das man fällt, zu überwinden und wieder in ein bestmögliches Leben zurückzukehren, bedarf es oft harter Arbeit, therapeutischer Hilfestellungen und modernster Technik.
So ein technisches Hilfsmittel ist das Exoskelett, der Menschen mit Lähmung und anderen Beeinträchtigungen der Gehfähigkeit die Möglichkeit zu mehr Mobilität eröffnen soll.
Der über der Kleidung tragbare bionische „Anzug“ kommt von der US-Firma Ekso Bionics und wurde von der Initiative tech2people Technologie nach Österreich gebracht.
Die Initiative, die von Gregor Demblin, Michael Seitlicher und Physiotherapeut Dennis Veit gegründet wurde, will Menschen unterstützen, ihre Lähmung oder ihre durch neurologische Erkrankung beeinträchtige Gehfähigkeit so weit wie möglich zu verbessern.
Demblin, der seit seinem 18. Lebensjahr querschnittgelähmt ist, trainiert selbst mit dem Exoskelett und konnte bereits zum ersten Mal wieder eigene Schritte setzen.
Ermöglicht wird das durch die im Exoskelett befindlichen elektrischen Motoren, die die Beine bewegen und deren Muskelfunktionen ergänzen oder ersetzen.
Dank dieser Gehbewegungen soll nicht nur dem Muskelschwund und dem Knochenabbau entgegengewirkt werden, es soll auch die Funktion der inneren Organe und den Kreislauf stärken.
Auch bei der großen Gruppe der Schlaganfall-Patienten und -Patientinnen soll das Exoskelett den Ausbau des verbliebenen gesunden Potentials fördern und die im Gehirn gespeicherten Bewegungsabläufe mobilisieren.
Bereits Anfang Oktober hatten 35 betroffene Menschen die Möglichkeit, das Exoskelett zu probieren und erste Schritte zu machen.
Dass es sicher kein „Honigschlecken“ ist, mit dem immerhin 27 Kilogramm wiegenden Exoskelett zu trainieren, sondern es einer enormen Anstrengung bedarf, das weiß auch der querschnittgelähmte Student Maximilian Pölzl, der am Therapieprogramm teilnehmen konnte und es dank Ausdauer und Durchhaltevermögen auf mittlerweile bereits 4.000 Schritte bringt.
Das Therapieprogramm, das erst durch Sponsoring zahlreicher Firmen und des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort ins Leben gerufen werden konnte und sich derzeit mit mehr als 200,00 Euro pro Therapieeinheit zu Buche schlägt, soll in Zukunft auch zu einem für alle leistbaren Preis angeboten werden können.
Laut Demblin werden insgesamt 300.000,00 Euro benötigt, wovon bereits die Hälfte der Summe von Hauptsponsoren bereitgestellt wurde.
Wer jetzt mithelfen will, damit die Therapieeinheit in Zukunft zu einem Preis von 90,00 Euro erhältlich ist, der oder die kann mit Spenden sein Scherflein dazu beitragen und mithelfen, betroffenen Menschen mehr Lebensqualität zu schenken.
Nähere Details und genaue Information unter www.tech2people.at.