Fotos: ©V. + H. Holzinger
Neulich kam da ein E-Mail in die Redaktion geflattert, warum wir immer nur über andere Länder berichten, obwohl Österreich doch so schön sei. Nun, ganz einfach. Wir sind neugierig, schauen gerne über den eigenen Tellerrand und wollen wissen, welch interessanten Sachen es in anderen Ländern zu entdecken gibt.
Da das eine das andere nicht ausschließt, sind wir natürlich auch in unserem schönen Land unterwegs und genießen die jeweiligen Reisen ausgiebig. So wie letzte Woche, wo wir dem Petzenland, genauer gesagt dem Pirkdorfer See, einen Besuch abgestattet haben.
Petzen und Pirkdorfer See liegen in Südkärnten, dort wo es bald nach Slowenien hinübergeht und wo man bereits zweisprachig unterwegs ist. Klopeiner See, Turnersee, Kleinsee, Gösselsdorfer See oder Sonnegger See liegen im Einzugsbereich und somit sind im Sommer jede Menge an Badefreuden angesagt.
All diese Seen können aber auch bei einer wunderschönen Radtour erkundet werden, die zwar an die 55 Kilometer lang ist, aber dank eines gemütlichen Verlaufs auch für fitte Familien erradelbar ist.
Weil wir schon beim Radeln sind. Die Gegend rund um den Pirkdorfer See ist durch Radwege gut erschlossen und ist für einen Radurlaub bestens geeignet.
Durch kleine Dörfchen, quer durch ausgedehnte Felder, erreicht man die einzelnen Seen und sollte daher die Badehose oder den Bikini immer im Gepäck haben.
Wer die gesamte Gegend auf meist autofreien Radwegen oder auf kleinen Nebensträßchen erradeln will, sollte viel Kondition mitbringen, denn es gibt so an die 270 Kilometer, die da zur Verfügung stehen.
Und da wäre ja auch noch der Petzen, der mit seinem 2.126 Meter hohen Kordeschkopf und der 2.113 Meter hohen Feistritzerspitze auf das Petzenland hinunterschaut.
Bis auf 1.708 Meter nimmt einem eine Kabinenbahn den Aufstieg ab, ab dort gibt es dann die verschiedensten Möglichkeiten, seine sportlichen Aktivitäten auszuleben.
Flow-Trail Begeisterte finden hier die längste Flow-Trail-Strecke Europas. Rund 11 Kilometer geht es von der Petzen Bergbahn dann an die 600 Höhenmeter rasant bergab.
Aber auch Wanderfreudige kommen am Petzen auf ihre Rechnung. Auf ausgeschilderten Wegen kann man aus Touren von rund 1 Stunde bis zu ausgedehnten Touren von 4 oder mehr Stunden wählen. Auf Kletter-Fans wartet der Walter-Mory-Klettersteig, der in verschiedenen Varianten bestiegen werden kann, der aber immer Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und natürlich die passende Kondition und Ausrüstung voraussetzt.
Aber zurück zum Radfahren. Sind Sie schon einmal durch einen Tunnel geradelt, so richtig mit Grubenlampe und Helm? Wenn nicht, dann können Sie das in Mezica, das in Slowenien, rund 15 Autominuten vom Pirkdorfer See entfernt, nachholen. Neben viel Wissenswertem über die Geschichte des Bergbaus geht es unterirdisch rund 5 Kilometer quer durch ein altes Stollensystem, ganz zünftig mit Helm und Grubenlampe.
Auf alle, die den Petzen gründlich erforscht haben, warten in der gesamten Region zusätzlich rund 800 Kilometer Wanderwege, die vom hochalpinen Gelände bis zu gemütlichen Spaziergängen alles beinhalten.
Natur-Fans, die ihren Radius etwas erweitern, können die Griffen- oder die Obir-Tropfsteinhöhle besuchen, oder erkunden den Wildensteiner Wasserfall und die Trögener Klamm.
Für einen besonderen Kick sorgt die Möglichkeit zum Bungy-Jumping von der Jauntalbrücke bei Ruden, Familien mit Kindern werden in der Walderlebniswelt in St. Kanzian oder beim Vogelpark Turnersee vorbeischauen.
Das Naturschutzgebiet Sablatnigmoor bietet auf rund 97 Hektar Fläche so manches Highlight für Tier- und Pflanzen-Liebhabern und -Liebhaberinnen.
Da die Drau nicht weit entfernt ist, warten der Drautal-Radweg oder die Drau-Schifffahrt auf Unternehmungslustige.
Kulturinteressierte werden sich die Kleinstadt Bleiburg nicht entgehen lassen, die mit Resten der ehemaligen Stadtmauer, einem Schloss, der Pfarrkirche Hl. Petrus und Paulus und mit schönen Häuserfassaden aufwartet.
Vom Pirkdorfer See ist es mit dem Rad nur einen Katzensprung nach Globasnitz, einem kleinen Ort am Fuß des Hemmaberges. Hier wurde schon in der Jungsteinzeit gesiedelt, hier gab es um 400 nach Christus bereits eine erste Kirche und im 5. Jahrhundert wurde der Hemmaberg zum mitteleuropäischen Pilgerzentrum.
In Globasnitz gibt es ein sehenswertes archäologisches Museum und von dem Ort führt dann eine Straße auf den Hemmaberg, wo nicht nur zahlreiche Ausgrabungen warten, sondern auch eine Grotte, die zur Rosalienkapelle führt.
In Griffen kann nicht nur die Griffen-Tropfsteinhöhle besucht werden, der Markt wird von der mächtigen Burgruine überragt, die aus dem 12. Jahrhundert stammt und die erwandert werden kann.
Nicht weit von Griffen liegt das ehemalige Prämonstratenserstift, eine der bedeutendsten Klosteranlagen Kärntens, die aus dem 13. Jahrhundert stammt.
Geschichtsträchtig geht es auch in Stein im Jauntal zu. Hier liegt eine historische Kultstätte, deren Anfänge in der Spätantike liegen und deren Reste sich rum um die Pfarrkirche des Hl. Laurentius finden.
Nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter ist das Gebiet rund um den Petzen für Urlauber interessant.
Snowboarden, Langlaufen, Eislaufen, Tourengehen oder Schifahren sind dann angesagt und sorgen für sportliche Betätigung.
Kleiner Hinweis für Camping-Fans: Residiert haben wir am Pirkdorfer See, im Petzencamping. Das direkt am See gelegene Camping wartet mit sämtlicher Infrastruktur, ausgenommen Grauwasser-Entsorgung, auf, punktet mit freundlichem Personal und einer idealen Lage, um die nähere und weitere Umgebung zu erkunden.
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