Salamanca – Alte Stadt mit jungem Herz

Foto: H. & V. Holzinger          
Manche Städte haben im Laufe der Jahrhunderte ein Flair entwickelt, das bis in die heutige Zeit erhalten blieb und das sogar die UNESCO animierte, sie zum Weltkulturerbe zu erklären. 

So ein architektonisches Schmuckkästchen ist Salamanca, im westlichen Spanien, in der Region Kastilien-León, gelegen.

Schon die Römer bauten das ehemalige Salamantica zu einem bedeutenden Handelszentrum aus, danach kamen die Mauren und nach der Rückeroberung und Zerstörung der Bausubstanz wurde es erst einmal still in Salamanca. 

Ab dem 13. Jahrhundert war es dann mit der Ruhe vorbei. Die zweitälteste Universität Spaniens öffnete im Jahre 1218 ihre Tore und es setzte ein Bauboom ein, der Salamanca zur „goldenen Stadt“ werden ließ. 

Salamanca ist keine „tote“ Stadt. Es wurrlt in den Gassen und es herrscht das pralle Leben. Ich spreche da nicht von den Scharen an Touristen und Touristinnen, die durch die Gassen schlendern, sondern von den vielen jungen Leuten, die in der Universitätsstadt dominieren.  

Wer unbedingt einen Frosch küssen will, um ihn in einen Prinzen zu verwandeln – obwohl die heutigen Prinzen ja nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sind – ist in Salamanca genau richtig. Nicht umsonst gilt Salamanca als „Stadt der Frösche“. Das liegt vielleicht daran, dass eine der Hauptsehenswürdigkeiten der winzigkleine Frosch ist, der sich gekonnt am Portal der Universität versteckt. Kann aber auch daran liegen, dass gutes Marketing viel bewirkt und das Geschäft mächtig ankurbelt.  

Wie auch immer, ein Rundgang durch Salamanca zahlt sich, mit oder ohne Frosch oder Prinzen, allemal aus. 

Jedes Gebäude, jede Gasse und jeder Durchgang der Altstadt atmet Geschichte und bietet einen traumhaften Mix an Baustilen. 

Um einen richtigen Eindruck zu erhalten, sollte gleich am sicher schönsten Platz von ganz Spanien begonnen werden. Eingerahmt von ehrwürdigen, traumhaften Gebäuden, auf denen die Gönner und Gönnerinnen von Salamanca verewigt wurden, bietet der Platz genug Raum für zahlreiche Kaffees und Restaurants. Unter die zahlreichen Besucher und Besucherinnen mischen sich Künstler und Künstlerinnen, die ihre Werke ausstellen oder Kunststücke zeigen. 

Jetzt unbedingt kreuz und quer durch die alten Gässchen spazieren, die reich verzierten Fassaden bewundern, bei der Universität den berühmten Frosch suchen und im Treppenhaus der Universitäts-Bibliothek das Stierkampf-Relief bestaunen. 

Vielleicht finden Sie ja auf Anhieb auch den Astronauten, der das Portal der neuen Kathedrale schmückt. Auf jeden Fall sollten Sie jedoch einen Besuch des Inneren einplanen oder das Jesuitenkloster aus dem 18. Jahrhundert besuchen, das mit einem vergoldeten Altar prunkt. 

Vielleicht zählen Sie auch, natürlich ohne zu schummeln, die Anzahl der Jakobsmuscheln, die die Fassade des Renaissancepalasts Casa de las Conchas schmücken. 

Wer Salamanca erkunden will, sollte viel Zeit einplanen. Allein das Schlendern über die Gran Via, dann durch die Fußgängerzone kreuz und quer durch die Altstadt und der Besuch der schattigen Innenhöfe sind Erlebnisse, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Da ein Wasserspeier, dort ein Renaissance-Hof, ein paar Schritte weiter traumhaft gestaltete Fassaden, Paläste und Kirchen, die sich gegenseitig an Schönheit übertreffen und dann auch noch salmantinische Arkaden. Dazwischen Museen, die das Wissen über die lange Geschichte der Stadt noch gekonnt vertiefen. 

Und zum Schluss sollte man noch einen kleinen Spaziergang auf die gegenüberliegende Seite der Altstadt antreten, um einen wunderbaren Panoramablick auf die Stadt zu erhaschen. Einfach über die El Puente Romano, die alte römische Brücke, über den Rio Tormes marschieren und einen Blick zurück werfen. 

Wenn dann die Sonne auf die Fassaden der historischen Gebäude fällt und diese im goldenen Glanz erstrahlen, wird Salamanca seinem Ruf gerecht, zu den schönsten Städten Spaniens zu zählen.