Wenn du von Liezen kommend Richtung Bad Mitterndorf fährst, kommt rechts eine Abzweigung nach „Pürgg, das Kripperl der Steiermark“.
Immer bergauf dem Strässchen folgend, gelangt man zu einem Parkplatz und zum Ende der Fahrmöglichkeiten, denn Pürgg lässt sich nur zu Fuß erkunden.
Wenn du dann aus deinem Gefährt aussteigst, wirst du beim Rundblick von der beeindruckenden Landschaft fast „erschlagen“.

Da thront mächtig und imposant der Grimming, im Hintergrund leuchten die Gipfel des Toten Gebirges und unter deinen Füßen breitet sich das ganze Ennstal, mitsamt dem Schloss Trautenfels, aus.
Schon Peter Rosegger schwärmte vom „Kripperl der Steiermark“, da der kleine Ort heimelig, so wie eben eine Krippe, auf ihn wirkte. Und wenn wir schon bei „Kripperl“ sind, so findet sich in Pürgg zur Weihnachtszeit die handgeschnitzte Landschaftskrippe Fahringer, die das gesamte Weihnachtsgeschehen mit rund 1.000 Figuren nachstellt.

Durch die engen, nur von Einheimischen zu befahrenden Gässchen, geht es an alten Bauernhöfen vorbei Richtung Johanneskapelle, die um 1160 erbaut wurde. Der Ausblick von oben ist „zum Hinknien“, und im Inneren der Kapelle prunkt der ebenfalls aus dieser Zeit stammende Freskenzyklus, der zu den besterhaltenen und ältesten der Romanik im Alpenland zählt.

Wieder bergab, wieder durch enge Gässchen, geht es zur Kirche des Heiligen Georg, die an einem steil abfallenden Hang um 1140 als romanische Pfeilerbasilika errichtet wurde. Im Laufe der Jahre kamen spätgotische Schiffswölbung, gotische Chorfenster sowie ein von Johann Forschegger gestalteter Hochaltar dazu, auch mehrere gotische Statuen schmücken die Kirche.
Mit der Kirche, durch eine überdachten Wehrgang verbunden, befindet sich der mit einer mächtigen Mauer umgebene Pfarrhof, der in vergangenen Zeiten mit Wehrhaftigkeit punkten konnte.

Nicht versäumen solltest du auch einen Besuch des kleinen Friedhofes, der liebevoll gepflegt ist und der mit alten Eisenkreuzen aufwartet.
Das einst selbständige Örtchen wurde zuerst mit Trautenfels zu Pürgg-Trautenfels zusammengelegt und nach einer weiteren Ortszusammenführung wurde es zu Stainach-Pürgg. Im Sommer gilt es als Wanderparadies und im Winter wartet in Wörschachwald ein „Schiparadies für Familien“, inklusive Langlaufloipe, auf Sport-Fans.
Fotos: ©V. Holzinger
