Europa in Wien. Der Wiener Kongress 1814/15

Durch die Napoleonischen Kriege verlor Europa seine politische Stabilität und der im Jahre 1814/15 stattfindende Wiener Kongress sollte dauerhaften Frieden und Ordnung in Europa für die Zukunft schaffen.
Als Gastgeber fungierte Kaiser Franz I. von Österreich, als Präsident fungierte Fürst von Metternich, der auch Österreich repräsentierte.
Der Kongress selbst war nicht nur ein historisch-diplomatisches Ereignis, er ließ eine neue Ereigniskultur entstehen.
Da zum Wiener Kongress eine Fülle an unterschiedlichsten Material existiert, konnten die Kuratoren Sabine Grabner und Werner Telesko aus dem Vollen schöpfen. Vom Miniaturformat über Skulpturen bis zu lebensgroßen Ölbildner zeigt die Ausstellung sowohl die Chronologie der Ereignisse als auch gesellschaftlich-kulturelle Implikationen.
Mit Akribie wird auch der damals herrschenden Stimmung nachgegangen, die beteiligten Diplomaten und Adeligen anhand von persönlichen Erinnerungsstücken in den Mittelpunkt gerückt.

Oesterreichisches-Staatsarchiv-Abteilung-HHStA-Foto-©-Andy-Wenzel_BKA_Schlussakte_1815
Oesterreichisches-Staatsarchiv-Abteilung-HHStA-Foto-©-Andy-Wenzel_BKA_Schlussakte_1815

„Um den essenziellen Eigenschaften des Kongresses als historisch-diplomatisches Ereignis einerseits sowie als Attraktionspunkt der europäischen Gesellschaft andererseits gerecht zu werden, ist die Ausstellung bewusst an den zahlreichen Schnittstellen von Kunstgeschichte und Kulturhistorie angesiedelt“, erläutert Gastkurator Werner Telesko, Direktor des Instituts für kunst- und musikhistorische Forschungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Und Kuratorin Sabine Grabner meint: „Die besondere Herausforderung beim Thema Wiener Kongress liegt im Ineinandergreifen von Historie und Ereigniskultur. Erschwerend ist dabei, dass man damals keinen mit heute vergleichbaren Sinn für die Dokumentation hatte, was bedeutet, dass viele Begebenheiten zwar als Erzählung vorliegen, jedoch nicht durch Ansichten visualisiert werden können“.

Die Ausstellung widmet sich dem Wiener Kongress in seiner Gesamtheit und spannt einen weiten Bogen vom Auftreten Napoleon auf der europäischen Bühne bis zur Schlacht bei Waterloo und zeigt die Höhepunkte des gesellschaftlichen Lebens sowie die zahlreichen Schnittstellen von Kunstgeschichte und Kulturhistorie.

Europa in Wien. Der Wiener Kongress 1814/15
Österreichische Galerie Belvedere
Bis 21. Juni 2015
Unteres Belvedere und Orangerie
www.belvedere.at