Gigerl sind ja eine urwienerische Gattung, die entfernt mit dem heutigen Playboy oder einem Privatier verwandt und in England auch unter Dandy bekannt sind.
Und genau diesen Gigerln setzte schon der Journalist Eduard Pötzl am Ende des 19. Jahrhundert ein satirisches Denkmal im damaligen „Neuen Wiener Tagblatt“.
Josef Wimmer griff die Geschichten auf und schrieb die Posse „Die Gigerln von Wien“. Ende der 1930er Jahre wurde der Komponist Alexander Steinbrecher auf den Stoff aufmerksam und ergänzte zusammen mit Rudolf Österreicher die Alt-Wiener Posse zur jetzigen Fassung.
Nun nimmt sich das Sommerfestival Kittsee der eher selten auf dem Spielplan stehenden Posse an und lässt die Gigerln im Schlosspark fuhrwerken und dem Publikum gefällt es.
Es wäre keine Alt-Wiener Posse, wenn es nicht sehr Wienerisch zuginge. Eine Kalamität folgt der anderen, das ein oder andere Gspusi darf auch nicht fehlen und alte Hüte mutieren vom Ladenhüter zu hochbegehrten Objekten.
Zwischen all dem finden Romantik und Spannung ihren Platz und auch das Lachen kommt nicht zu kurz.
Ein unterhaltsamer Abend, der durch die musikalische Begleitung des „Wiener Charme“ Ensemble noch an Fahrt aufnimmt.
Sommer-Festival Kittsee
Die Gigerln von Wien
Alt-Wiener Posse mit Gesang und Tanz
Musik von Alexander Steinbrecher
Text nach Josef Wimmer von Rudolf Österreicher und Alexander Steinbrecher
bis 16. Juli 2022
Doktor-Ladislaus-Batthyany-Platz 1, 2421 Kittsee
Nähere Details unter www.sommerfestival.at
Foto: ©V. Holzinger