Nicht nur unser Arbeitsumfeld hat sich in vielen Bereichen in den letzten Jahren gravierend geändert, auch in unserer Freizeitgestaltung ist ein enormer Wandel eingetreten.
Wir verbringen immer mehr Zeit vor dem Bildschirm und gerade in der Freizeit spielen Tablets, Smartphones und internetfähige Fernseher einer immer größer werdende Rolle.
Was Wunder, dass sich unser Nachwuchs an uns ein Beispiel nimmt und schon in frühester Kindheit die Nutzungsdauer von Tablet & Co im Steigen begriffen ist.
Schon 2020 stellte die vom Institut für empirische Sozialforschung erstellte Studie „die Allerjüngsten und digitale Medien“ fest, dass 81 % der 3- bis 6-Jährigen täglich das Internet nutzen und das mit steigender Tendenz.
Zahlreiche Experten und Expertinnen sind beunruhigt, da die langen Bildschirmzeiten sowie ein zu kurzer Leseabstand gerade bei Kindern einen negativen Einfluss auf das Augenlängen-Wachstum haben könnten und dadurch die Entwicklung von Kurzsichtigkeit, sprich Myopie, erhöhen können.
Laut einer Studie von Brien Holden et al. wird die Myopie-Prävalenz der Weltbevölkerung im Jahr 2050 auf knapp über 50 % geschätzt. Dies kann weiter dazu führen, dass das Risiko von Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Netzhautablösung und Makuladegeneration begünstigt werden.
Auch treten bereits im Kindesalter immer öfter Beschwerden auf, die von Verspannungen im Nackenbereich über Kopfschmerzen bis zu Tinnitus und Schwindel reichen können.
Zeit also, dass wir Erwachsene entgegensteuern, unsere Vorbildfunktion wahr nehmen und bei uns selbst und auch bei unseren Kindern die am Bildschirm verbrachten Zeiten reduzieren.
Neben einem bewussten „Aus“, bei dem Bildschirme und Geräte einfach einmal ausgeschaltet bleiben, können Kinder spielerisch zu einer gesünderen Haltung gegenüber Bildschirmnutzung herangeführt werden.
So empfiehlt der Physiotherapeut Peter Wiese den Eltern praktische Übungen, die in Überkopfhaltung ausgeführt werden, viel Bewegung in frischer Luft, Fangen- oder Ballspielen und auch leichtes Krafttraining ab einem Alter von 10 Jahren.
Und gerade am Beginn des neuen Schuljahres sollte auf einen Check der Augen nicht vergessen werden, damit Augenschäden früh erkannt und hilfreiche Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.
Foto: Kinder am Bildschirm, ©Pexels