„Living Archive“ – Architekt und Designer Carl Auböck im Az W

Ganz seinen eigenen Worten folgend „Es ist egal, ob man einen Stadtteil oder ein Essbesteck entwirft, es ist beides Design“ entwarf der Architekt und Designer Carl Auböck nicht nur Gebrauchsgegenstände, sondern brachte sein Wissen auch in stadtplanerische Agenden über den Bau von Einfamilienhäusern und Wohnhausanlagen ein.

1924 hineingeboren in eine Handerwerker- und Künstlerfamilie, Studium an der TH Wien, Postgraduate-Studium am Massachusetts Institute of Technology und danach Rückkehr nach Wien.

All seine gewonnenen Erfahrungen flossen, in Zusammenarbeit mit Roland Rainer, in eine im 13. Wiener Gemeindebezirk nach amerikanischen Vorbildern errichtete Muster-Fertighaussiedlung. Internationale Aufmerksamkeit erregte dann die gemeinsam mit Adolf Hoch und Carl Rössler geplante Wohnhausanlage der Gemeine Wien im 2. Wiener Gemeindebezirk.

1957 musste das Allroundgenie aus familiären Gründen die Werkstätte Auböck übernehmen und bereits auf der 1958 abgehaltenen Weltausstellung in Brüssel errang er für das Besteck „2060“ eine Goldmedaille.

Ein weiteres Betätigungsfeld fand Auböck in den 1970er Jahren beim industriellen Produktdesign, aber auch die Architektur ließ ihn nicht los. Um sein enormes Wissen auch zukünftigen Generationen weitergeben zu können, war er ab 1977 als Professor an der Hochschule für Angewandte Kunst für Produktgestaltung & Metall tätig und leitete bis zu seinem Tod im Jahre 1993 die Meisterklasse.

Dem hochinteressanten Schaffen von Carl Auböck widmet das Az W anlässlich seines 10. Geburtstages im neuen Format „Living Archive“ eine Ausstellung, die tiefe Einblicke in das Leben des Architekten und Designers erlaubt und die die ganze Bandbreite seines Werkes aufzeigt.

Living Archive

Vom Besteck zur Fertighaussiedlung:

Der Architekt und Designer Carl Auböck (1924–1993)
Bis 4. November 2024

Architekturzentrum Wien
Galerie, Museumsplatz 1, 1070 Wien

www.azw.at

Foto: Auböck, Haus Gallet, 1952, ©AzW Sammlung

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.