Zu Besuch in der einstigen Kaiserstadt Aachen

Mitten im Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande liegt Aachen, die westlichste Großstadt Deutschlands.

Zahlreiche Funde belegen, dass sich Menschen bereits in der Jungsteinzeit rund um das heutige Aachen niederließen.

So wie viele Städte im Grenzgebiet, so war auch Aachen ein Spielball der Politik und blickt auf eine wechselvolle, nicht immer friedliche Vergangenheit zurück.

Wenn andere Ortschaften ganz stolz „Bad“ vor ihren Namen setzen, so verzichten die Bad Aachener und Bad Aachenerinnen bewusst auf den ihnen zustehenden Zusatz. Zu verlockend sind die am Anfang stehenden „Aa“, die den Stadtnamen zieren.

Aachen_©H.Holzinger

Aber genau die heißen Quellen, die es immerhin auf bis zu 74° Celsius bringen, machten einst die Gegend berühmt.
Kelten, Römer und, nicht zu vergessen, Kaiser Karl der Große pritschelten darin und suchten Linderung für ihre Leiden.

Kaiser Karl der Große genoss nicht nur die heißen Quellen, er verhalf der Stadt auch zu einem Bauwerk, das als erstes deutsches Bauwerk in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen wurde.

Und dieses Baujuwel, die Marienkirche, der Aachener Dom, ist ein Highlight, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

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Der Kern des Doms wurde nach dem Vorbild byzantinischer Palastkirchen so um 800 errichtet. Mit seiner inneren Höhe von über 31 Metern war er schon zu seiner Anfangszeit einmalig. Als Karl der Große im Jahre 814 starb, fand er seine letzte Ruhestätte im Karlsschrein des Aachener Doms.

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In den prunkvollen Gemäuern wurden dreißig römisch-deutsche Könige gekrönt, auch Kaiser Otto III. wurde hier begraben.

Bis ins späte 19. Jahrhunderte wurde das zu Stein gewordene Kunstwerk ausgebaut und ist heute, dank zahlreicher Reliquien, noch immer ein bedeutender Wallfahrtsort, der Pilger und Pilgerinnen aus der ganzen Welt anzieht.

Gleich neben dem Dom befindet sich die Domschatzkammer, die kirchliche Schätze beherbergt, die ins Staunen versetzen.

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Wer jetzt weiter schlendert, steht dann vor der ehemaligen karolingischen Königshalle, auf deren Fundament das wuchtig wirkende Rathaus errichtet wurde. Der monumentale Krönungssaal bot einst das passende Ambiente für rauschende Festmähler und dient auch heute noch als Veranstaltungsort bei besonderen Festlichkeiten.

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Der „Eäzekomp“- Brunnen, sprich „Erbsenschüssel“-Brunnen, oder offiziell „Karlsbrunnen“, bildet den Mittelpunkt des Marktplatzes. Begrenzt wird der Marktplatz von stattlichen Bürgerhäusern, die Lokale beherbergen, in denen sich gut verschnaufen lässt.

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Zahlreiche Brunnen geben dann wieder den entscheidenden Hinweis, dass Aachen dank seiner heilenden Quellen einst berühmt wurde und auch heute noch ein begehrter Kurort ist. Einer der bekanntesten ist wohl der Elisenbrunnen, der nach wie vor schwefelhaltiges Mineral-Thermalwasser aus der Kaiserquelle zum Trinken bereithält.

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Für Camping-Fans bietet Aachen einen eigenen Stellplatz, der von der Kur- und Badegesellschaft betreut wird. Das Kurzentrum ist circa 1 Kilometer entfernt, zum historischen Stadtkern sind es rund 2,5 Kilometer. Wer nicht zu Fuß oder per Rad in die Innenstadt will, kann den Bus nehmen, dessen Ein- und Ausstiegsstelle sich in der Nähe des Campingplatzes befindet.