Perchtoldsdorf – Mittelalter trifft Natur

Sie planen einen kleinen Ausflug in der Umgebung von Wien, der Kultur, Natur und auch Wein und Schmankerl beinhalten soll? Wie wäre es mit Perchtoldsdorf, das zum Bezirk Mödling gehört und das nur durch die eigene Ortstafel von Wien getrennt wird. 

Geprägt wird der Ortskern der Marktgemeinde von der mächtigen Burg-Kirchen-Anlage, die nicht zu übersehen ist.

Der freistehende Marktturm, der der größte Wehrturm von ganz Österreich sein soll, beherbergt heute ein Museum. 

Perchtoldsdorf, © v. Holzinger

Gleich neben dem Turm befindet sich die Pfarrkirche des Heiligen Augustin, die unbedingt besucht werden sollte. Vorbild für die dreischiffige gotische Hallenkirche war der Wiener Stephansdom, im Inneren kann die barocke Ausstattung und die Ölberggruppe aus dem 16. Jahrhundert bewundert werden.

Wehrturm und Kirche schließen an die wuchtige Burg an, die einst den Babenbergern gehörte  und danach an die Habsburger überging.

Ein paar Schritte weiter, direkt am Marktplatz, steht die von Fischer von Erlach gestaltete Pestsäule. Und wenn man sich schon auf dem Marktplatz befindet, sollten auch die aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammenden Häuser und das alte Rathaus aus dem 15. Jahrhundert bewundert werden.

Perchtoldsdorf, V. Holzinger

In dem Sitzungssaal des alten Rathauses, der von Franz Hollein modernisiert wurde, blicken die Porträts der Marktrichter aus dem 17. und 18. Jahrhundert auf die Besucher und Besucherinnen. An die Zeit, als Perchtoldsdorf von den Türken geplündert und zerstört wurde, erinnert ein Fresko mit der Darstellung des Überfalls im Jahre 1683.

Genug Kultur und die Besuche des Osmanen-, Deutschmeister- oder Feuerwehrmuseums werden für später aufgehoben?

Perchtoldsdorf, © V. Holzinger

Da Perchtoldsdorf eine bekannte Weinbaugemeinde ist, sollte eine kleine Pause bei den vielen Heurigen eingelegt werden, die mit süffigen Weinen und allerlei Schmankerln aufwarten.

Nach einer kleineren oder größeren Stärkung soll es endlich in die Natur gehen und die Beine bewegt werden?

Kein Problem, es stellt sich nur die Frage, wie viel Zeitressourcen vorhanden sind und wie es um die Kondition bestellt ist.

Da böte sich einmal der Besuch bei den Zieseln auf der Perchtoldsdorfer Heide an oder man erwandert das Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiese. Die Ruine Kammerstein ist ganz in der Nähe, der Parabluieberg könnte erwandert werden und wer einen weiten Blick ins Land machen will, besucht die Josefswarte oder blickt von der Terrasse des Franz-Ferdinand-Schutzhauses auf Wien.

Perchtoldsdorf, © V. Holzinger

Alles viel zu kurz? Da Perchtoldsdorf am Nordalpenweg, sprich dem Weitwanderweg 01 liegt, stehen rund 870 Kilometer, ohne Abstecher, zum Wandern für Sie bereit. Es wären halt nur rund 48.500 Höhenmeter hinauf und rund 48.380 Höhenmeter hinunter zu überwinden. Und wenn das dann geschafft ist, ist man in Bregenz angekommen und kann dort im Bodensee ein erfrischendes Bad nehmen. 

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